Der rheinland-pfälzische Arbeits- und Ausbildungsmarkt im August 2025

Etwas mehr Arbeitslose in Rheinland-Pfalz

Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag leicht über dem Vorjahreswert

4 500 Jugendliche sind noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz

29.08.2025 | Presseinfo Nr. 42

Im August ist die Arbeitslosigkeit in Rheinland-Pfalz leicht gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr waren weniger offene Arbeitsstellen gemeldet. Auf dem Ausbildungsmarkt ist noch viel Bewegung.

Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im August 129 600 Frauen und Männer arbeitslos, 1 400 oder 1,1 Prozent mehr als im Juli dieses Jahres. Gegenüber dem Vorjahr waren 3 800 Menschen mehr arbeitslos (plus 3,0 Prozent).

Die Arbeitslosenquote - berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen – lag unverändert bei 5,6 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie 5,5 Prozent.

„Im August ist die Arbeitslosigkeit leicht gestiegen, jedoch weniger stark als es im August der letzten drei Jahre üblich war“, so Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit.

Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im August bei 156 400 Personen. Das waren 100 oder 0,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. 

Bewegungen am Arbeitsmarkt

Jeden Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung: Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung.

Seit Jahresbeginn haben sich 78 900 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr waren dies 2 800 Personen oder 3,7 Prozent mehr.

61 800 Personen konnten seit Jahresbeginn die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit wieder beenden, 3 500 oder 6,0 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Insgesamt waren im August 32 700 offene Arbeitsstellen registriert, 600 Stellen oder 1,8 Prozent weniger als vier Wochen zuvor. Gegenüber dem Vorjahr wurden 3 800 Stellen weniger gezählt (minus 10,3 Prozent). Die meisten Stellen waren in der Zeitarbeit (5 610), im Handel (4 350), im Gesundheits- und Sozialwesen (4 070), im Verarbeitenden Gewerbe (3 700) sowie im Baugewerbe (2 790) gemeldet.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag in Rheinland-Pfalz im Juni 2025 – das ist der derzeit aktuellste Datenstand – mit 1 487 800 Beschäftigten 0,1 Prozent über dem Vorjahreswert. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung 0,2 Prozent über dem Vorjahreswert. Für einen Anstieg der Beschäftigung sorgten in Rheinland-Pfalz vor allem das Gesundheitswesen (plus 2 300 auf 129 700), das Sozialwesen (plus 1 800 auf 118 500), die öffentliche Verwaltung (plus 3 000 auf 107 800) sowie der Bereich Erziehung und Unterricht (plus 1 200 auf 68 600).

Ein Rückgang war insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe (minus 5 900 auf 303 700) und dem Baugewerbe (minus 1 900 auf 95 200) erkennbar.

Konjunkturelle Kurzarbeit

Im August reichten 80 Unternehmen Anzeigen über konjunkturelle Kurzarbeit ein. Die Anzeigen bezogen sich auf 1 700 Beschäftigte.

Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht es um eine grundsätzliche Genehmigung für die nächsten Monate. Erst nach drei Monaten kann festgestellt werden, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde. Nach den aktuellsten Hochrechnungen haben im Mai 2025 320 Betriebe für
5 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konjunkturelle Kurzarbeit umgesetzt.

Der rheinland-pfälzische Ausbildungsmarkt im August

Seit Beginn des Beratungsjahres im Oktober 2024 haben 20 300 Jugendliche die Agenturen für Arbeit oder eines der Jobcenter bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz in Anspruch genommen. Dies waren 600 oder 3,0 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. 23 000 Ausbildungsstellen wurden bislang gemeldet, 800 oder 3,5 Prozent weniger als zwölf Monate zuvor. 

Zurzeit sind noch 4 500 Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz, 500 mehr als ein Jahr zuvor.
Auf der anderen Seite sind noch 5 800 unbesetzte Ausbildungsstellen registriert. Im Vergleich zum Vorjahr sind dies 1 600 Stellen oder 21,6 Prozent weniger.

„Ich ermutige die jungen Frauen und Männer sich mit unseren Berufsberaterinnen und Berufsberatern in Verbindung zu setzen. Für viele Ausbildungsberufe sind noch offene Ausbildungsstellen gemeldet. Auch zum jetzigen Zeitpunkt können Ausbildungsverträge abgeschlossen werden. Sollte der Wunschberuf nicht realisierbar sein, so können die Jugendlichen gemeinsam mit den Beraterinnen und Beratern Alternativen erarbeiten. Es gibt über 300 Ausbildungsberufe. Diese sind den jungen Menschen oft nicht bekannt“, sagt Heidrun Schulz.

Jugendliche und Unternehmen können jederzeit Kontakt zur Berufsberatung aufnehmen. Jugendliche, die noch eine Berufsausbildungsstelle suchen, können sich unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 00 an die Agentur für Arbeit wenden.

Arbeitgeber, die gerne Berufsausbildungsstellen melden möchten, erreichen den Arbeitgeber-Service unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 20.