Am 3. Dezember jeden Jahres findet der Internationale Tag der Menschen mit Behinderungen statt. Die Bundesagentur für Arbeit ruft dazu in der Zeit vom 28.11. bis zum 5.12.25 eine Aktionswoche unter dem Motto „Inklusion bringt weiter“ aus. Vorrangiges Ziel ist die Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung für die Belange von Menschen mit Behinderungen.
„Menschen mit Behinderungen gehören ebenso selbstverständlich zu unserer Gesellschaft wie große und kleine, alte und junge Menschen unterschiedlicher Herkunft. Vielfalt ist eine Bereicherung - für Unternehmen, Mitarbeitende und für die gesamte Bevölkerung. Dabei ist klar: Inklusion ist ein Prozess. Er beginnt beim einzelnen Menschen und der eigenen Einstellung. Das Bewusstsein für die Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen und das Verständnis dafür, dass Behinderungen oft erst durch Barrieren in der Umwelt entstehen, sind wesentliche Voraussetzungen für ein Klima der Inklusion“, sagt Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit.
Um den inklusiven Gedanken der Bundesagentur für Arbeit als Dienstleisterin am Arbeits- und Ausbildungsmarkt tagtäglich umzusetzen, stehen in den Agenturen für Arbeit Menschen mit Behinderungen speziell geschulte Beraterinnen und Berater zur Verfügung. Sie informieren und beraten zu Fragen der Arbeits- und Ausbildungsplatzvermittlung sowie zu finanziellen Fördermöglichkeiten. Bei Bedarf können zusätzlich beispielsweise der Ärztliche Dienst, der Berufspsychologische Service und der technische Beratungsdienst mit ihrer Expertise hinzugezogen werden. Unterstützende Förderleistungen können den Menschen mit Behinderungen angeboten werden. Das sind zum Beispiel Praktika zur Eignungsabklärung, Ausbildungszuschüsse oder Lohnkostenzuschüsse. Ebenso kann eine Probebeschäftigung bis zu drei Monaten unterstützt werden.
Interessierte Betroffene können unter der kostenfreien Servicenummer 0800 4 5555 00 Kontakt zur zuständigen Agentur für Arbeit aufnehmen.
Auch Unternehmen können sich bei Interesse telefonisch unter der kostenlosen Hotline 0800 4 5555 20 melden.
In den letzten zehn Jahren stieg die Zahl der beschäftigten schwerbehinderten und ihnen gleichgestellten Menschen* in Rheinland-Pfalz an. Lediglich im Corona-Jahr 2020 war ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Im Jahr 2013 beschäftigten Unternehmen mit zwanzig oder mehr Arbeitsplätzen 36 100 schwerbehinderte Menschen. Im Jahr 2023 (das ist der derzeit aktuellste Datenstand) waren es 42 700 und somit 6 600 Menschen mehr (plus 18,2 Prozent) als im Jahr 2013. Insbesondere Frauen profitierten vom Beschäftigungsaufwuchs. So stieg in diesem Zeitraum die Zahl der beschäftigten schwerbehinderten Frauen von jahresdurchschnittlich 14 600 im Jahr 2013 auf 19 700 Frauen im Jahr 2023. Dies entspricht einer Steigerung von 34,4 Prozent. Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der beschäftigten schwerbehinderten Männer lediglich um 7,2 Prozent gestiegen.
Das Verarbeitende Gewerbe, die Öffentliche Verwaltung sowie das Gesundheits- und Sozialwesen nehmen eine wichtige Rolle für die schwerbehinderten Menschen ein. 24,3 Prozent aller beschäftigten Schwerbehinderten arbeiteten im Jahr 2023 im Verarbeitenden Gewerbe, 23,0 Prozent in der Öffentlichen Verwaltung und 16,6 Prozent im Gesundheits- und Sozialwesen.
* Die Beschäftigtenstatistik schwerbehinderter Menschen basiert auf den Daten, die der Bundesagentur für Arbeit im Rahmen des Anzeigeverfahrens gemäß § 163 Abs 2 SGB IX zur Berechnung des Umfangs der Beschäftigungspflicht, zur Überwachung ihrer Erfüllung und der Berechnung einer u. U. fälligen Ausgleichsabgabe anzuzeigen sind.