- Arbeitslosigkeit ist gestiegen
- Kräftenachfrage der Unternehmen lässt nach
- Weniger sozialversicherungspflichtig Beschäftigte als im Vorjahr
Im Januar wurden im Saarland mehr Arbeitslose gezählt. Die Betriebe meldeten weniger Arbeitsstellen und im Vergleich zum Vorjahr waren weniger Menschen in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung.
Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im Januar
39 800 Frauen und Männer arbeitslos, 2 200 oder 5,8 Prozent mehr als vier Wochen zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr war dies ein Plus von 2 900 Personen oder 7,9 Prozent.
Die Arbeitslosenquote - berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen – lag bei 7,5 Prozent. Vor einem Monat betrug sie 7,1 Prozent und vor einem Jahr 7,0 Prozent.
„Die Arbeitskräftenachfrage bleibt weiterhin schwach. Die Chancen auf eine neue Stelle lassen nach“, sagt Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit. „Dies macht sich auch im Rückgang der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung bemerkbar. Nach den aktuellsten Daten waren im November 2024 393 600 Menschen im Saarland sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 0,8 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Das Saarland ist in diesem Monat das Bundesland mit dem stärksten Rückgang an sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung. In Deutschland und Westdeutschland sind jeweils leichte Zuwächse zu verzeichnen.“
Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im Januar bei 51 600 Personen. Das waren
2 100 oder 4,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Bewegungen am Arbeitsmarkt
Jeden Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung: Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung.
Im Januar haben sich 3 200 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos gemeldet. Dies waren 800 oder 34,4 Prozent mehr als einen Monat zuvor.
1 800 Personen konnten im Januar die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit wieder beenden, 200 oder 10,3 Prozent mehr als im Vormonat.
In den letzten vier Wochen meldeten Unternehmen 1 200 neue Arbeitsstellen, 200 Stellen weniger als im Januar des Vorjahres (minus 14,8 Prozent). Insgesamt waren im Januar 7 500 offene Arbeitsstellen registriert, 2 200 Stellen oder 22,8 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die meisten Stellen waren im Gesundheits- und Sozialwesen (1 300), in der Zeitarbeit (1 190), im Verarbeitenden Gewerbe (900), im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (840) sowie im Handel (820) gemeldet.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im Saarland im November 2024 – das ist der derzeit aktuellste Datenstand – mit 393 600 Beschäftigten 0,8 Prozent unter dem Vorjahreswert. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung 0,3 Prozent über dem Vorjahreswert. Für einen Anstieg der Beschäftigung sorgten im Saarland vor allem das Gesundheitswesen (plus 500 auf 36 700), die öffentliche Verwaltung (plus 800 auf 27 400), die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (plus 900 auf 26 900), der Bereich Erziehung und Unterricht (plus 400 auf 15 900) sowie der Bereich Information und Kommunikation (plus 400 auf
12 400).
Ein Rückgang war insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe (minus 3 800 auf
85 600) und bei der Zeitarbeit (minus 1 300 auf 6 900) erkennbar.
Kurzarbeit
Im Januar reichten 30 Unternehmen Anzeigen über Kurzarbeit ein. Die Anzeigen bezogen sich auf 1 200 Beschäftigte.
Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht es um eine grundsätzliche Genehmigung für die nächsten Monate. Erst nach drei Monaten kann festgestellt werden, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde. Nach den aktuellsten Hochrechnungen haben im Oktober 90 Betriebe für
3 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Kurzarbeit umgesetzt.