Im November 2024 waren sachsenweit 138.500 Frauen und Männer arbeitslos – etwa 1.100 weniger als im Oktober. Damit liegt die Arbeitslosenquote weiter bei 6,5 Prozent. Im Vergleich zum November 2023 sind aktuell 8.400 mehr Menschen in den Arbeitsagenturen und Jobcentern arbeitslos gemeldet. Damals lag die Arbeitslosenquote bei 6,1 Prozent.
„Erfreulich ist, dass im November weniger Menschen arbeitslos gemeldet waren. Dieser Rückgang der Arbeitslosigkeit ist durch unsere Investition in die Qualifikation der Menschen und durch Krankheitsabmeldungen verursacht und weniger durch das Wirtschaftsgeschehen. Denn die unsichere Wirtschaftslage und die konjunkturellen Risiken wirken sich weiter auf den Arbeitsmarkt aus. So sind auch im November über eintausend mehr Menschen aus einer Beschäftigung heraus arbeitslos geworden, als sich in Arbeit abmelden konnten. Dennoch möchte ich Mut machen: Besonders Fachkräfte haben vergleichsweise gute Jobchancen“ sagte Klaus-Peter Hansen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).
Arbeitslosenzahl im November 2024: | 138.468 |
Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich (139.600): | -1.132 oder -0,8 Prozent |
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich (130.031): | +8.437 oder +6,5 Prozent |
Arbeitslosenquote im November 2024: | 6,5 Prozent |
Zwei Drittel aller Arbeitslosen sind in den dreizehn Jobcentern gemeldet
Die dreizehn sächsischen Jobcenter betreuten 92.506 arbeitslose Frauen und Männer (66,8 Prozent) und die elf sächsischen Agenturen für Arbeit unterstützten im Oktober insgesamt 45.962 arbeitslose Menschen (33,2 Prozent).
In den Jobcentern ist die Arbeitslosigkeit im Monatsverlauf um 556 (minus 0,6 Prozent) und in den Arbeitsagenturen ist sie um 576 Menschen (minus 1,2 Prozent) gesunken.
Im Vorjahresvergleich sind in beiden Rechtskreisen mehr Arbeitslose gemeldet (Jobcenter: plus 3.283 oder plus 3,7 Prozent; Arbeitsagenturen: plus 5.154 oder plus 12,6 Prozent).
Die Arbeitslosenquote liegt im November 2024 weiter bei 6,5 Prozent. Im Vorjahresvergleich ist sie um 0,4 Prozentpunkte angestiegen.
Entwicklung innerhalb Sachsens: Sinkende Arbeitslosigkeit in fast allen Landkreisen
In fast allen sächsischen Landkreisen ist die Arbeitslosenzahl von Oktober auf November gesunken. Den kräftigsten Rückgang gab es im Monatsverlauf im Landkreis Stadt Dresden (minus 1,9 Prozent oder minus 399), in den Landkreisen Meißen (minus 1,7 Prozent oder minus 124) und Bautzen (minus 1,7 Prozent oder minus 161) und in Stadt Leipzig (minus 1,4 Prozent oder minus 105).
Einen Anstieg der Arbeitslosigkeit gab es hingegen im Landkreis Nordsachsen (plus 0,4 Prozent oder plus 29) und in Görlitz (plus 0,3 Prozent oder plus 35).
Vergleich innerhalb Sachsens: Spanne der Arbeitslosenquoten bei fast vier Prozentpunkten
Wie im Vormonat Oktober haben sich die Arbeitslosenquoten innerhalb Sachsens auch im November nur geringfügig verändert. Die Spanne der Arbeitslosenquoten zwischen den dreizehn Kreisen und Städten reicht im November 2024 von 5,1 Prozent im Erzgebirgskreis sowie der Sächsischen Schweiz-Osterzgebirge bis neun Prozent in der Stadt Chemnitz.
Ranking der Arbeitslosenquoten im November 2024 (in Prozent):
Rang | Region | Arbeitslosenquote |
1 | Erzgebirgskreis | 5,1 |
2 | Sächs. Schweiz-Osterzgebirge | 5,1 |
3 | Zwickau | 5,4 |
4 | Mittelsachsen | 5,5 |
5 | Leipzig | 5,6 |
6 | Meißen | 5,6 |
7 | Vogtlandkreis | 5,8 |
8 | Bautzen | 6,1 |
9 | Nordsachsen | 6,4 |
10 | Dresden, Stadt | 6,5 |
11 | Leipzig, Stadt | 7,9 |
12 | Görlitz | 8,6 |
13 | Chemnitz, Stadt | 9,0 |
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung: Stagnation auf hohem Niveau
Laut aktuellen Hochrechnungen waren im September 2024 rund 1,66 Millionen Menschen in Sachsen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 8.000 mehr im August 2024 (plus 0,5 Prozent) und 1.300 weniger als im September des Vorjahres (minus 0,1 Prozent).
Innerhalb der einzelnen Branchen entwickelt sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung jedoch verschieden. So gibt es im Vorjahresvergleich den kräftigsten Beschäftigungsaufbau in den Branchen:
- Heime und Sozialwesen (plus 2.900)
- Gesundheitswesen (plus 2.400)
- Immobilien, freiberufl., wissenschaftl. u. techn. Dienstleistungen (plus 2.200)
- öffentl. Verw., Verteidigung, Soz.-vers., Ext.Orga. (plus 1.600)
- sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen (plus 1.000)
Beschäftigungsrückgänge sind von September 2023 auf September 2024 in konjunkturnahen Bereichen zu verzeichnen:
- Verarbeitendes Gewerbe (minus 5.300)
- Zeitarbeit (minus 3.700)
- Baugewerbe (minus 2.600)
- Handel, Instandhaltung, Rep. von Kfz (minus 1.400)
Im langjährigen Vergleich liegt die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in einem September aktuell mit 1,66 Mio. auf dritthöchstem Niveau. Den Tiefstand erreichte die Beschäftigung in Sachsen in einem September im Jahr 2005. Damals waren 1,3 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt – etwa 290.000 weniger als am aktuellen Rand.
Arbeitskräftenachfrage: 32.700 freie Arbeitsstellen
Im November 2024 haben sächsische Betriebe insgesamt 5.472 freie Stellen neu gemeldet. Das waren 581 weniger als im Oktober (minus 9,7 Prozent) und rund 1.100 weniger als im November des vergangenen Jahres (minus 16,5 Prozent).
Damit sind in den sächsischen Arbeitsagenturen und Jobcentern insgesamt 32.692 freie Stellen gemeldet, 1.344 weniger als im Oktober (minus 3,9 Prozent) und rund 6.000 weniger als im November 2023 (minus 15,6 Prozent). Die meisten freien Stellen sind ab sofort (94 Prozent), unbefristet (94 Prozent) und in Vollzeit (87 Prozent) zu besetzen sind.
Auffällig ist weiterhin, dass die meisten Betriebe ausgebildete Fachkräfte suchen. Von den 32.692 gemeldeten Stellen sind 61 Prozent (19.800) für ausgebildete Fachkräfte, 12 Prozent für Spezialisten (z.B. Meister oder Techniker | 4.000) und zehn Prozent für Experten mit einem akademischen Abschluss (3.300) gemeldet. Nur 17 Prozent aller Stellen (5.600) sind für Helfertätigkeiten gemeldet.
Diese gemeldeten freien Stellen und viele weitere – insgesamt rund 44.000 freie Stellen in Sachsen – sind in der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht und können mit der kostenfreien Smartphone-App (Jobsuche – die Jobbörse der BA) zu jeder Zeit, an jedem Ort abgerufen werden.
Dynamik: Rund 52.500 An- und Abmeldungen in wenigen Wochen
Arbeitslosigkeit ist kein fester Block. Vielmehr gibt es unabhängig von der wirtschaftlichen Lage und jahreszeitlichen Entwicklung viel Bewegung auf dem Arbeitsmarkt. Dabei werden Zu- und Abgänge von Arbeitslosen erfasst. So meldeten sich im Berichtsmonat November 2024 insgesamt 25.700 Menschen in einer Arbeitsagentur oder einem Jobcenter arbeitslos und gleichzeitig beendeten 26.800 Menschen ihre Arbeitslosigkeit.
Für den ersten Arbeitsmarkt bedeutet das: 8.500 Menschen meldeten sich aus einer Beschäftigung arbeitslos. Dem gegenüber haben 7.400 eine neue Arbeit gefunden und konnten sich aus der Arbeitslosigkeit abmelden. Im Bereich der Maßnahmen (zum Beispiel: Qualifizierungen, Praktika in einem Betrieb) gab es rund 5.400 Arbeitslosmeldungen und 5.900 Abmeldungen in diese Förderung. Aus den Bereichen des zweiten Arbeitsmarktes (Arbeitsgelegenheiten) Ausbildung und Studium sind im November mehr Menschen arbeitslos geworden, als sich dorthin abmelden konnten.
Unterbeschäftigung: Rund 35.000 Menschen zählen nicht als arbeitslos
In der Unterbeschäftigungsrechnung sind neben den Arbeitslosen diejenigen Personen enthalten, die an entlastenden Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen oder zeitweise arbeitsunfähig erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden. Damit wird ein umfassenderes Bild über die Zahl derjenigen Menschen gezeichnet, die ihren Wunsch nach einer Beschäftigung nicht realisieren können.
Im November 2024 haben sachsenweit rund 35.000 Frauen und Männer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilgenommen oder standen der Arbeitsvermittlung vorübergehend nicht zur Verfügung: 3.900 von ihnen befanden sich in Aktivierungs- und beruflichen Eingliederungsmaßnahmen, 5.500 besuchten eine berufliche Weiterbildung und 3.200 waren vorrübergehend arbeitsunfähig. Weitere 15.700 wurden durch andere Leistungsträger unterstützt (z.B. durch den Besuch eines Integrationskurses des BAMF) und 3.000 gingen Arbeitsgelegenheiten (1-Euro-Jobs) nach.
Die Unterbeschäftigung – die Summe aus Arbeitslosen, Teilnehmende an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und vorübergehend nicht verfügbaren Arbeitslosen – umfasste im November rund 174.000 Personen. Das sind rund 800 weniger als im Oktober und 5.100 mehr als im November 2023. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung ist gegenüber dem Vorjahr gestiegen und beträgt 79,7 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote damit bei acht Prozent.