Der sächsische Arbeitsmarkt im März 2024

Frühlingsbeginn: Mehr Menschen finden Arbeit.

28.03.2024 | Presseinfo Nr. 8

Im März 2024 waren sachsenweit rund 141.000 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet – über 1.000 weniger als im Februar. Damit liegt die Arbeitslosenquote bei 6,6 Prozent. Im Vergleich zum März 2023 sind aktuell 9.100 mehr Menschen in den Arbeitsagenturen und Jobcentern arbeitslos gemeldet. Damals lag die Arbeitslosenquote bei 6,3 Prozent.

„Im März ist die Arbeitslosenzahl zurückgegangen. Das ist erfreulich und auf die einsetzen-de Frühjahresbelebung zurückzuführen. Mit einem Rückgang um 1.400 ist der erste Effekt auf dem Arbeitsmarkt überschaubar. Angesichts der nach wie vor gedämpften Stimmung in der sächsischen Wirtschaft ist diese Entwicklung dennoch positiv. Für die kommenden Mo-nate rechne ich mit weiter rückläufigen Arbeitslosenzahlen im Kontext der anhaltenden Früh-jahresbelebung – wenngleich in geringerem Umfang als früher. Fakt ist aber auch: Die Fachkräftebedarfe der sächsischen Unternehmen sind hoch und steigen demografisch be-dingt weiter. Daher sind alle beschäftigten Menschen gefordert, ihre Kenntnisse aktuell zu halten und auszubauen. Unsere Berufsberaterinnen und Berater für Erwachsene, die bei der beruflichen Aus- und Weiterbildung beraten und über passende Qualifizierungsangebote informieren oder den gewünschten Lehrgang bezahlen können, leisten einen Beitrag für die betriebliche Weiterbildung und damit für die Menschen und den Wirtschaftsstandort Sach-sen“, sagte Klaus-Peter Hansen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).

Arbeitslosenzahl im März 2024:

140.765

Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich (142.201):

-1.436 oder -1,0 Prozent

Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich (131.635):

+9.130 oder +6,9 Prozent

Arbeitslosenquote im März 2024:

6,6 Prozent

Arbeitslosigkeit: 141.000 Arbeitslose in Sachsen

Die Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer ist im März gesunken. Insgesamt waren in Sachsen 140.765 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat waren 1.436 weniger Menschen (minus 1,0 Prozent) und zum Vorjahresmonat 9.130 mehr Menschen arbeitslos (plus 6,9 Prozent). 

Die dreizehn sächsischen Jobcenter betreuten 93.289 arbeitslose Frauen und Männer (66,3 Prozent) und die elf sächsischen Agenturen für Arbeit unterstützten im März 47.476 arbeitslose Menschen (33,7 Prozent).

In den Jobcentern ist die Arbeitslosigkeit im Monatsverlauf um 273 (plus 0,3 Prozent) gestiegen und in den Arbeitsagenturen um 1.709 (minus 3,5 Prozent) gesunken. Im Vorjahresvergleich sind in beiden Rechtskreisen mehr Arbeitslose gemeldet (Jobcenter: plus 5.939 oder plus 6,8 Prozent; Arbeitsagenturen: plus 3.191 oder plus 7,2 Prozent).

Die Arbeitslosenquote lag im März 2024 bei 6,6 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat sank sie um 0,1 Prozentpunkte und im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg sie um 0,3 Prozentpunkte.

Entwicklung innerhalb Sachsens: Sinkende Arbeitslosigkeit – Ausnahme Chemnitz und Zwickau

Innerhalb der sächsischen Landkreise und kreisfreien Städte entwickelte sich die Arbeitslo-sigkeit verschieden. Die kräftigsten Rückgänge gab es im Monatsverlauf im Vogtlandkreis (minus 257 oder minus 3,5 Prozent), in der Stadt Leipzig (minus 215 oder minus 0,8 Pro-zent) und in der sächsischen Schweiz-Osterzgebirge (minus 194 oder minus 2,7 Prozent). In den anderen Kreisen sowie der Landeshauptstadt sank die Arbeitslosigkeit ebenfalls.
Die Arbeitslosigkeit stieg im März nur in Chemnitz (plus 43 oder plus 0,4 Prozent) und im Landkreis Zwickau (plus 5 oder plus 0,1 Prozent).

Entwicklung innerhalb Sachsens: Geringste Arbeitslosenquote im Landkreis Mittelsachsen

Durch den Rückgang der Arbeitslosigkeit im Monatsverlauf verändern sich auch die Arbeits-losenquoten in einigen der dreizehn Kreise und Städte. Dabei reicht die Spanne der Arbeits-losenquoten im März 2024 von 5,4 Prozent im Landkreis Mittelsachsen bis zu 9,3 Prozent im Landkreis Görlitz.

Ranking der Arbeitslosenquoten im März 2024 (in Prozent):

Mittelsachsen                           5,4

Erzgebirgskreis                        5,5

Sächs. Schweiz-Osterzgebirge   5,5

Zwickau                                    5,6

Leipzig                                     6,1

Meißen                                     6,3

Vogtlandkreis                           6,4

Bautzen                                    6,4

Dresden, Stadt                         6,5

Nordsachsen                            6,7

Leipzig, Stadt                           7,5

Chemnitz, Stadt                        9,0

Görlitz                                      9,3

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung: Stagnation auf hohem Niveau

Laut aktuellen Hochrechnungen waren im Januar 2024 rund 10.500 Menschen weniger sozi-alversicherungspflichtig beschäftigt als noch im Dezember und 700 mehr als im Januar 2023. Damit liegt die Beschäftigungssituation in Sachsen auf Vorjahresniveau.

Innerhalb der einzelnen Branchen entwickelt sich die sozialversicherungspflichtige Beschäf-tigung jedoch verschieden. So gibt es im Jahresvergleich den kräftigsten Beschäftigungsaufbau in den Bereichen:

  • Immobilien, freiberufl., wissenschaftl. u. techn. Dienstleistungen             2.800
  • sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen                                              1.900
  • Heime und Sozialwesen                                                                       1.900
  • Gesundheitswesen                                                                              1.500
  • Verkehr und Lagerei                                                                            1.100
  • Bergbau, Energie- u. Wasserversorg., Entsorgungswirtschaft                900
  • Gastgewerbe                                                                                       900
  • Öffentliche Verwaltung, Verteidigung und Sozialversicherung                 700
  • Information und Kommunikation                                                                                              500

Beschäftigungsrückgänge sind von Januar 2023 bis Januar 2024 in folgenden Bereichen zu verzeichnen:

  • Baugewerbe                                                                                        -2.200
  • Arbeitnehmerüberlassung                                                                    -2.200
  • Handel, Instandhaltung, Rep. von Kfz                                                  -3.000
  • Verarbeitendes Gewerbe                                                                      -3.800

Im langjährigen Vergleich liegt die Beschäftigung im Januar 2024 mit 1,64 Mio. auf hohem Niveau. In keinem Januar seit 1999 waren mehr Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt als heute. Den Tiefstand erreichte die Beschäftigung in Sachsen in einem Januar im Jahr 2006. Damals waren 1,31 Mio. Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt – 333.000 weniger als am aktuellen Rand.

Arbeitskräftenachfrage: 36.636 freie Stellen

Im März 2024 haben sächsische Betriebe insgesamt 6.429 freie Stellen neu gemeldet. Das waren 998 weniger als im Januar (minus 13,4 Prozent) und 784 weniger als im März des vergangenen Jahres (minus 10,9 Prozent).

Damit sind in den sächsischen Arbeitsagenturen und Jobcentern insgesamt 36.636 freie Stellen gemeldet, 286 weniger als im Februar (minus 0,8 Prozent) und 3.724 weniger als im März 2023 (minus 9,2 Prozent). Auffällig ist, dass die meisten aller freien Stellen unbefristet und in Vollzeit zu besetzen sind.

Alle gemeldeten freien Stellen sind in der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit veröffent-licht und können mit der kostenfreien Smartphone-App (Jobsuche – die Jobbörse der BA) zu jeder Zeit, an jedem Ort abgerufen werden (https://www.arbeitsagentur.de/jobsuche).

Dynamik: In vier Wochen 54.000 An- und Abmeldungen

Arbeitslosigkeit ist kein fester Block. Vielmehr gibt es unabhängig von der wirtschaftlichen Lage und jahreszeitlichen Entwicklung Lage viel Bewegung auf dem Arbeitsmarkt. Dabei werden Zu- und Abgänge von Arbeitslosen erfasst. So meldeten sich im Berichtsmonat März 2024 insgesamt 26.036 Menschen in einer Arbeitsagentur oder einem Jobcenter ar-beitslos und gleichzeitig beendeten 27.513 Menschen ihre Arbeitslosigkeit. 

Diese Zugänge in und die Abgänge aus Arbeitslosigkeit werden auch nach Gründen unter-schieden. So meldeten sich im März beispielsweise 9.289 Frauen und Männer aus einer Er-werbstätigkeit arbeitslos und gleichzeitig haben 9.465 eine neue Arbeit gefunden und konn-ten sich aus der Arbeitslosigkeit abmelden. 

Unterbeschäftigung: 38.000 Menschen zählen nicht als arbeitslos

In der Unterbeschäftigungsrechnung sind neben den Arbeitslosen diejenigen Personen ent-halten, die an entlastenden Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen oder zeitweise arbeitsunfähig erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden. Damit wird ein umfassenderes Bild über die Zahl derjenigen Menschen gezeichnet, die ihren Wunsch nach einer Beschäftigung nicht realisieren können.

Im März 2024 haben sachsenweit rund 37.614 Frauen und Männer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilgenommen oder standen der Arbeitsvermittlung vorübergehend nicht zur Verfügung: 4.822 von ihnen befanden sich in Aktivierungs- und beruflichen Eingliederungs-maßnahmen, 5.467 besuchten eine berufliche Weiterbildung und 3.488 waren vorrüberge-hend arbeitsunfähig. Weitere 15.780 wurden durch andere Leistungsträger unterstützt (z.B. durch den Besuch eines Integrationskurses des BAMF) und 2.270 gingen Arbeitsgelegen-heiten (1-Euro-Jobs) nach. 

Die Unterbeschäftigung – die Summe aus Arbeitslosen, Teilnehmende an arbeitsmarktpoli-tischen Maßnahmen und vorübergehend nicht verfügbaren Arbeitslosen – umfasste im März 178.379 Personen. Das sind 1.850 weniger als im Februar und 8.172 mehr als im März 2023. 

Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung ist gegenüber dem Vorjahr ge-stiegen und beträgt 78,9 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unter-beschäftigungsquote damit bei 8,3 Prozent.