Im Juli 2025 waren sachsenweit rund 152.000 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet – etwa 5.000 mehr als im Juni. Damit liegt die Arbeitslosenquote bei 7,1 Prozent. Das ist die höchste Arbeitslosenquote in einem Juli seit 2016. Damals lag die Quote bei 7,3 Prozent.
Zitat:„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Juli ist einerseits auf wirtschaftliche Unsicherheiten zurückzuführen, weil wieder mehr Menschen ihre Arbeit verloren haben, als eine neue aufnehmen konnten. Andererseits führen Ausbildungs- und Schulende, die Beendigung von Fördermaßnahmen und die Sommerpause vieler Betriebe – in der meist weniger eingestellt wird – zu dem üblichen Anstieg der Arbeitslosenzahlen in den Ferienmonaten. Auch wenn die Lage für den Einzelnen schwierig ist: Auf die BA ist verlass – alle Arbeitnehmer und Arbeitgeber bekommen von uns die Unterstützung, die sie brauchen – wir beraten, fördern und unterstützen“, sagte Klaus-Peter Hansen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).
Arbeitslosenzahl im Juli 2025: | 152.111 |
Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich (147.146): | +4.965 oder + 3,4 Prozent |
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich (141.501): | +10.610 oder +7,5 Prozent |
Arbeitslosenquote im Juli 2025: | 7,1 Prozent |
Arbeitslosigkeit: Über 152.000 Arbeitslose in Sachsen
Die dreizehn sächsischen Jobcenter betreuten 96.082 arbeitslose Frauen und Männer (63,2 Prozent) und die elf sächsischen Agenturen für Arbeit unterstützten im Juli insgesamt 56.029 arbeitslose Menschen (36,8 Prozent).
In den Jobcentern stieg die Arbeitslosigkeit im Monatsverlauf um 1.646 (plus 1,7 Prozent) und in den Arbeitsagenturen um 3.319 (plus 6,3 Prozent). Im Vorjahresvergleich waren in beiden Rechtskreisen mehr Arbeitslose gemeldet (Jobcenter: plus 2.223 oder plus 2,4 Prozent; Arbeitsagenturen: plus 8.387oder plus 17,6 Prozent).
Die Arbeitslosenquote lag im Juli 2025 bei 7,1 Prozent – 0,3 Prozentpunkte über dem Vormonat. Im Vorjahresvergleich ist sie um 0,5 Prozentpunkte angestiegen.
Entwicklung innerhalb Sachsens: Steigende Arbeitslosigkeit im Freistaat
In allen dreizehn Landkreisen und kreisfreien Städten ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat gestiegen. Vergleichsweise moderat viel der Anstieg in den Landkreisen Bautzen und Görlitz aus. Spürbare Anstiege gab es hingegen in der Stadt Chemnitz, im Landkreis Mittelsachsen, in der Stadt Leipzig, im Landkreis Nordsachsen und im Erzgebirgskreis. Dort stieg die Arbeitslosenquote um 0,3 Prozentpunkte.
Vergleich innerhalb Sachsens: Geringste Arbeitslosenquote im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, höchste Quote in der Stadt Chemnitz
Die Spanne der Arbeitslosenquoten im Juli 2025 reicht von 5,5 Prozent in der Sächsischen Schweiz-Osterzgebirge bis zu 9,8 Prozent in der Stadt Chemnitz.
Ranking der Arbeitslosenquoten im Juli 2025 (in Prozent):
| 5,5 |
| 2. Erzgebirgskreis | 5,7 |
| 3. Mittelsachsen | 5,9 |
| 4. Meißen | 5,9 |
| 5. Zwickau | 6,2 |
| 6. Leipzig | 6,2 |
| 7. Vogtlandkreis | 6,2 |
| 8. Bautzen | 6,2 |
| 9. Nordsachsen | 6,9 |
| 10. Dresden, Stadt | 7,2 |
| 11. Leipzig, Stadt | 8,8 |
| 12. Görlitz | 8,9 |
| 13. Chemnitz, Stadt | 9,8 |
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung: Weniger Beschäftigte in Sachsen
Laut aktuellen Hochrechnungen waren im Mai 2025 insgesamt 2.000 Menschen weniger sozialversicherungspflichtig beschäftigt als noch im April. Einen Rückgang der Beschäftigung von April auf Mai gab es seit Vorliegen der Statistik bisher nur einmal, zu Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020. Auch im Vorjahresvergleich sind aktuell rund 13.600 weniger Menschen in Sachsen beschäftigt.
Innerhalb der einzelnen Branchen entwickelt sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung jedoch verschieden. So gibt es im Jahresvergleich den kräftigsten Beschäftigungsaufbau in den Bereichen:
| +3.800 |
| 2. Gesundheitswesen | +2.800 |
| 3. Bergbau, Energie- u. Wasserversorg., Entsorgungswirtschaft | +700 |
| 4. öffentl. Verw., Verteidigung, Soz.-vers., Ext.Orga. | +300 |
| 5. Information und Kommunikation | +200 |
| 6. Immobilien, freiberufl., wissenschaftl. u. techn. Dienstleistungen | +200 |
Beschäftigungsrückgänge sind von Mai 2024 bis Mai 2025 in folgenden Bereichen zu verzeichnen:
| -8.200 |
| 2. Arbeitnehmerüberlassung | -5.200 |
| 3. Handel, Instandhaltung, Rep. von Kfz | -2.300 |
| 4. Baugewerbe | -1.900 |
| 5. sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen | -1.600 |
| 6. sonst. Dienstleistungen | -900 |
Im langjährigen Vergleich liegt die Beschäftigung im Mai 2025 mit 1,63 Mio. auf vierthöchstem Niveau. Den Tiefstand erreichte die Beschäftigung in Sachsen in einem Mai im Jahr 2005. Damals waren 1,33 Mio. Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt – etwa 295.000 weniger als am aktuellen Rand.
Arbeitskräftenachfrage: 30.000 freie Arbeitsstellen
Im Juli 2025 haben sächsische Betriebe insgesamt 6.761 freie Stellen neu gemeldet. Das ist der zweitniedrigste Wert seit Beginn der Messung im Jahr 2000. Dennoch ist im Vormonatsvergleich die Zahl der neu gemeldeten Arbeitsstellen um 609 (plus 9,9 Prozent) und im Vorjahresvergleich um 534 (plus 8,6 Prozent) gestiegen.
Damit sind in den sächsischen Arbeitsagenturen und Jobcentern insgesamt 30.031 freie Stellen gemeldet, 89 weniger als im Juni (minus 0,3 Prozent) und 5.452 weniger als im Juli 2024 (minus 15,4 Prozent). Auffällig ist, dass die meisten aller freien Stellen unbefristet (85 Prozent) und in Vollzeit (87 Prozent) zu besetzen sind.
Diese gemeldeten freien Stellen und viele weitere – insgesamt über 40.000 freie Stellen in Sachsen – sind in der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht und können mit der kostenfreien Smartphone-App (Jobsuche – die Jobbörse der BA) zu jeder Zeit, an jedem Ort abgerufen werden (https://www.arbeitsagentur.de/jobsuche).
Dynamik: 56.000 An- und Abmeldungen in wenigen Wochen
Arbeitslosigkeit ist kein fester Block. Vielmehr gibt es unabhängig von der wirtschaftlichen Lage und jahreszeitlichen Entwicklung viel Bewegung auf dem Arbeitsmarkt. Dabei werden Zu- und Abgänge von Arbeitslosen erfasst. So meldeten sich im Berichtsmonat Juli 2025 insgesamt 30.492 Menschen in einer Arbeitsagentur oder einem Jobcenter arbeitslos und gleichzeitig beendeten 25.571 Menschen ihre Arbeitslosigkeit.
Diese Zugänge in und die Abgänge aus Arbeitslosigkeit werden auch nach Gründen unterschieden. So meldeten sich im Juli beispielsweise 9.829 Frauen und Männer aus einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt arbeitslos und gleichzeitig haben 7.192 eine neue Arbeit gefunden und konnten sich aus der Arbeitslosigkeit abmelden. Gleichzeitig gab es auch in den Bereichen der schulischen und betrieblichen Ausbildung wesentlich mehr Zugänge (3.069) als Abgänge (141), was wesentlich zu einer Erhöhung der Arbeitslosigkeit jüngerer Menschen beitrug.
Unterbeschäftigung: Rund 28.000 Menschen zählen nicht als arbeitslos
In der Unterbeschäftigungsrechnung sind neben den Arbeitslosen diejenigen Personen enthalten, die an entlastenden Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen oder zeitweise arbeitsunfähig erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden. Damit wird ein umfassenderes Bild über die Zahl derjenigen Menschen gezeichnet, die ihren Wunsch nach einer Beschäftigung nicht realisieren können.
Im Juli 2024 haben sachsenweit rund 28.400 Frauen und Männer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilgenommen oder standen der Arbeitsvermittlung vorübergehend nicht zur Verfügung: 3.300 von ihnen befanden sich in Aktivierungs- und beruflichen Eingliederungsmaßnahmen, 4.700 besuchten eine berufliche Weiterbildung und 3.000 waren vorrübergehend arbeitsunfähig. Weitere 11.700 wurden durch andere Leistungsträger unterstützt (z.B. durch den Besuch eines Integrationskurses des BAMF) und 2.600 gingen Arbeitsgelegenheiten (1-Euro-Jobs) nach.
Die Unterbeschäftigung – die Summe aus Arbeitslosen, Teilnehmende an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und vorübergehend nicht verfügbaren Arbeitslosen – umfasste im Juli 180.500 Personen. Das sind 2.600 mehr als im Juni und 3.100 mehr als im Juli 2024.
Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung ist gegenüber dem Vorjahr gestiegen und beträgt 84,3 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote damit bei 8,2 Prozent.