Sachsenweit waren im Oktober rund 147.700 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind etwa 300 weniger als im September. Die Arbeitslosenquote liegt damit bei 6,8 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr stiegt die Zahl der Arbeitslosen um rund 8.100 und die Ar-beitslosenquote um 0,3 Prozentpunkte. Damit liegt die Arbeitslosigkeit in Sachsen auf dem höchsten Stand seit zehn Jahren.
„Die Arbeitslosigkeit ist im Oktober gesunken, weil wieder mehr Menschen mit Aktivierungs- und Qualifizierungsmaßnahmen unterstützt werden konnten. Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage ist der Rückgang der Arbeitslosigkeit erfreulich, auch wenn er mit rund 300 der geringste seit vielen Jahren ist. Auffällig ist, dass Betriebe qualifizierte Mitarbeiter suchen, um beispielsweise durch Altersabgänge freiwerdende Stellen nachzubesetzen. Daher erhoffe ich mir in den kommenden Wochen und Monaten gute Jobchancen für die jungen Fachkräfte, die im Sommer nach dem Ausbildungsabschluss nicht übernommen wurden – das sind viele junge Fachkräfte die ihren ersten richtigen Job suchen und sich dort beweisen wollen“, sagte Klaus-Peter Hansen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).
| Arbeitslosenzahl im Oktober 2025: | 147.651 |
| Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich (147.936): | -285 oder -0,2 Prozent |
| Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich (139.600): | +8.051 oder +5,8 Prozent |
| Arbeitslosenquote im Oktober 2025: | 6,8 Prozent |
Arbeitslosigkeit: Rund 148.000 Arbeitslose in Sachsen
Die Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer ist im Oktober gesunken. Insgesamt waren in Sachsen 147.651 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat waren 285 weniger Menschen (minus 0,2 Prozent) und zum Vorjahresmonat 8.051 mehr Menschen arbeitslos (plus 5,8 Prozent).
Die dreizehn sächsischen Jobcenter betreuten 92.870 arbeitslose Frauen und Männer (62,9 Prozent) und die elf sächsischen Agenturen für Arbeit unterstützten im Oktober insgesamt 54.781 arbeitslose Menschen (37,1 Prozent).
In den Jobcentern sank die Arbeitslosigkeit im Monatsverlauf um 159 (minus 0,2 Prozent) und in den Arbeitsagenturen um 126 (minus 0,2 Prozent). Im Vorjahresvergleich sind im Bereich der Jobcenter 192 weniger Menschen arbeitslos meldet (minus 0,2 Prozent) und in den Arbeitsagenturen 8.243 mehr (plus 17,7 Prozent).
Die Arbeitslosenquote lag im Oktober 2025 bei 6,8 Prozent – 0,1 Prozentpunkte unter dem Vormonat. Im Vorjahresvergleich ist sie um 0,3 Prozentpunkte angestiegen.
Entwicklung über zehn Jahre: Höchster Oktoberwert seit 2015
Die Zahl der Arbeitslosen in Sachsen liegt im Oktober 2025 auf dem höchsten Stand seit zehn Jahren. Zwar ist die Arbeitslosigkeit im Monatsverlauf leicht zurückgegangen, im längerfristigen Vergleich zeigt sich jedoch ein deutlicher Anstieg.
Zeitreihe Arbeitslosigkeit:
Oktober 2015 159.399
Oktober 2016 143.694
Oktober 2017 128.532
Oktober 2018 116.925
Oktober 2019 109.124
Oktober 2020 128.629
Oktober 2021 111.423
Oktober 2022 120.523
Oktober 2023 130.551
Oktober 2024 139.600
Oktober 2025 147.651
Entwicklung innerhalb Sachsens: Anstiege und Rückgänge in Regionen
In den dreizehn Landkreisen und kreisfreien Städten hat sich die Arbeitslosigkeit verschieden entwickelt. So ist sie in drei Regionen gestiegen. Der kräftigste Anstieg ist im Landkreis Mittelsachsen zu verzeichnen (plus 176 oder plus 2,0 Prozent). Im Landkreis Zwickau ist sie um 188 oder 1,9 Prozent und im Landkreis Sächsische-Schweiz-Osterzgebirge um 108 oder 1,6 Prozent gestiegen.
In allen anderen Regionen ist im Monatsverlauf die Arbeitslosigkeit gesunken. Am kräftigsten in Görlitz (minus 274 oder minus 2,6 Prozent), im Vogtlandkreis (minus 88 oder minus 1,3 Prozent) und im Landkreis Meißen (minus 52 oder minus 0,7 Prozent).
Vergleich innerhalb Sachsens: Spanne der Quoten liegt bei über vier Prozent
Die Spanne der Arbeitslosenquoten im Oktober 2025 reicht von 5,2 Prozent in der Sächsischen Schweiz-Osterzgebirge bis zu 9,6 Prozent in der Stadt Chemnitz.
Ranking der Arbeitslosenquoten im Oktober 2025 (in Prozent):
Sächs. Schweiz-Osterzgebirge 5,3
Erzgebirgskreis 5,4
Meißen 5,6
Mittelsachsen 5,8
Bautzen 5,9
Vogtlandkreis 5,9
Leipzig 6,0
Zwickau 6,2
Nordsachsen 6,8
Dresden, Stadt 7,0
Leipzig, Stadt 8,6
Görlitz 8,6
Chemnitz, Stadt 9,6
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung: Weniger Beschäftigte in Sachsen
Die Zahl der Beschäftigten ist von Juli auf August gestiegen. Insgesamt arbeiten aktuell 1,63.Mio. Menschen in Sachsen sozialversicherungspflichtig. Laut aktuellen Hochrechnungen waren im August 2025 insgesamt 10.600 Menschen mehr sozialversicherungspflichtig beschäftigt als noch im Juli. Im Vorjahresvergleich sind aktuell rund 18.500 weniger Menschen in Sachsen beschäftigt.
Innerhalb der einzelnen Branchen entwickelt sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung jedoch verschieden. So gibt es im Jahresvergleich den kräftigsten Beschäftigungsaufbau in den Bereichen:
Heime und Sozialwesen +3.000
Gesundheitswesen +2.900
Bergbau, Energie- u. Wasserversorg., Entsorgungswirtschaft +400
Die kräftigsten Beschäftigungsrückgänge sind von August 2024 bis August 2025 in folgenden Bereichen zu verzeichnen:
Verarbeitendes Gewerbe -10.200
Arbeitnehmerüberlassung (Zeitarbeit) -4.600
Handel, Instandhaltung, Rep. von Kfz -2.200
Arbeitskräftenachfrage: 31.000 freie Arbeitsstellen
Im Oktober 2025 haben sächsische Betriebe insgesamt 6.252 freie Stellen neu gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat ist die Zahl der neu gemeldeten Arbeitsstellen um 130 gesunken (minus zwei Prozent) und im Vorjahresvergleich um rund 250 (plus 4,2 Prozent) gestiegen.
Damit sind in den sächsischen Arbeitsagenturen und Jobcentern insgesamt 30.977 freie Stellen gemeldet, 78 weniger als im September (minus 0,3 Prozent) und 3.059 weniger als im Oktober 2024 (minus neun Prozent). Auffällig ist, dass die meisten aller freien Stellen unbefristet (92 Prozent) und in Vollzeit (87 Prozent) zu besetzen sind.
Diese gemeldeten freien Stellen und viele weitere – insgesamt über 39.000 freie Stellen in Sachsen – sind in der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht und können mit der kostenfreien Smartphone-App (Jobsuche – die Jobbörse der BA) zu jeder Zeit, an jedem Ort abgerufen werden.
Dynamik auf dem Arbeitsmarkt bleibt hoch.: Fast 60.000 An- und Abmeldungen in wenigen Wochen
Arbeitslosigkeit ist kein fester Block. Vielmehr gibt es unabhängig von der wirtschaftlichen Lage und jahreszeitlichen Entwicklung viel Bewegung auf dem Arbeitsmarkt. Dabei werden Zu- und Abgänge von Arbeitslosen erfasst. So meldeten sich im Berichtsmonat September 2025 insgesamt 29.641 Menschen in einer Arbeitsagentur oder einem Jobcenter arbeitslos und gleichzeitig beendeten 29.992 Menschen ihre Arbeitslosigkeit.
Diese Zugänge in und die Abgänge aus Arbeitslosigkeit werden auch nach Gründen unterschieden. So meldeten sich im Oktober beispielsweise 9.799 Frauen und Männer aus einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt arbeitslos und gleichzeitig haben 8.473 eine neue Arbeit gefunden und konnten sich aus der Arbeitslosigkeit abmelden. Gleichzeitig gibt es im Bereich der geförderten Maßnahmen weniger Zugänge in Arbeitslosigkeit (5.976), als Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit (6.601), was diesen Monat zum Rückgang der Arbeitslosigkeit führte.
Unterbeschäftigung: Rund 29.500 Menschen zählen nicht als arbeitslos
In der Unterbeschäftigungsrechnung sind neben den Arbeitslosen diejenigen Personen enthalten, die an entlastenden Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen oder zeitweise arbeitsunfähig erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden. Damit wird ein umfassenderes Bild über die Zahl derjenigen Menschen gezeichnet, die ihren Wunsch nach einer Beschäftigung nicht realisieren können.
Im Oktober 2025 haben sachsenweit rund 29.473 Frauen und Männer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilgenommen oder standen der Arbeitsvermittlung vorübergehend nicht zur Verfügung: rund 4.900 von ihnen befanden sich in Aktivierungs- und beruflichen Eingliederungsmaßnahmen, 5.300 besuchten eine berufliche Weiterbildung und 2.800 waren vorrübergehend arbeitsunfähig. Weitere 10.700 wurden durch andere Leistungsträger unterstützt (z.B. durch den Besuch eines Integrationskurses des BAMF) und 3.100 gingen Arbeitsgelegenheiten nach.
Die Unterbeschäftigung – die Summe aus Arbeitslosen, Teilnehmende an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und vorübergehend nicht verfügbaren Arbeitslosen – umfasste im Oktober 177.124 Personen. Das sind 981 weniger als im September und 2.669 mehr als im Oktober 2024.
Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung ist gegenüber dem Vorjahr gestiegen und beträgt 83,4 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote damit bei 8,1 Prozent.