Ob in Krankenhäusern, Altenheimen oder beim mobilen Pflegedienst – die Nachfrage nach qualifizierten Pflegekräften ist in Sachsen nach wie vor hoch. Im Jahr 2024 waren rund 1.160 offene Stellen für Pflegefachkräfte gemeldet. Dem standen 460 arbeitslose Pflegefachkräfte gegenüber.
Zitat:„Der sächsische Arbeitsmarkt stellt Pflegeeinrichtungen und Pflegedienste vor die Herausforderung, geeignete Fachkräfte zu finden. Es gibt kaum arbeitslose Fachkräfte, dafür umso mehr offene Stellen im Pflegebereich. Auch für die kommenden Jahre sehe ich keine Trendwende, denn der demografische Wandel und der medizinische Fortschritt lassen den Bedarf weiter steigen. Der Pflegebereich ist damit einer der am stärksten vom Fachkräftemangel betroffenen Bereiche.“ sagt Klaus-Peter Hansen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).
Mehr Pflegehelferinnen und -helfer als offene Stellen
Aktuell gibt es durchschnittlich 1.160 gemeldete Arbeitsstellen für Pflegefachkräfte. Das sind 200 Stellen weniger als im Jahr 2023. Dem gegenüber stehen 460 Arbeitslose, insgesamt 34 Personen weniger als 2023. Im Gegensatz dazu übersteigt die Zahl der arbeitslosen Pflegehelferinnen und -helfer das Angebot an gemeldeten Stellen deutlich. 600 gemeldete Stellen stehen 2.200 Arbeitslose gegenüber, ein Plus von 290 Personen im Vergleich zum Vorjahr. Mit einer Weiterqualifizierung zur Fachkraft stehen die Chancen auf einen besser dotierten Job sehr gut.
Frauen in Teilzeit bilden den größten Teil der Pflegekräfte – aber es bewegt sich was
Im Jahr 2024 arbeiteten rund 100.000 Pflegekräfte über alle Anforderungsniveaus hinweg in einer sozialversicherungspflichten Beschäftigung. Das sind fast 2.000 mehr als im Vorjahr. 83.000 dieser Pflegekräfte sind Frauen, von denen 31.000 in Vollzeit und 52.500 in Teilzeit beschäftigt sind. Bei den Männern sind 17.500 Beschäftigte im Pflegebereich tätig – 9.700 von ihnen in Vollzeit und rund 8.000 in Teilzeit. Gegenüber 2014 stieg die Zahl der Pfleger um 6.700 (62 Prozent).
Löhne für Pflegekräfte kontinuierlich gestiegen
In den vergangenen Jahren sind die Medianlöhne für Pflegefachkräfte um rund 800€ (plus 30 Prozent) gestiegen. Im Jahr 2019 lag das Medianentgeld für bei knapp 3000€, im Jahr 2023 bei 3.800€.
Zeitreihe: Anstieg der Medianlöhne für Pflegefachkräfte
| 2019 | 2.993€ |
| 2020 | 3.163€ |
| 2021 | 3.339€ |
| 2022 | 3.535€ |
| 2023 | 3.790€ |
Pflege ist und bleibt ein Beruf mit Zukunft
Geförderte Aus- und Weiterbildungen von Pflegekräften bieten beste Chancen für eine Arbeitsaufnahme am ersten Arbeitsmarkt. 2024 starteten rund 1.300 Menschen eine Weiterbildung in einem Pflegeberuf, darunter knapp 1.000 in Form der Beschäftigtenqualifizierung.
Arbeitsagenturen und Jobcenter investieren in die Menschen und deren Qualifikation. Sie helfen Frauen und Männern einen Berufsabschluss in der Pflegebranche zu erwerben. Zusätzlich kann auch der Berufsabschluss für Menschen finanziert werden, die bereits in Arbeit sind – bis 100 Prozent. Das geht beispielsweise, wenn Unternehmer ihren Geringqualifizierten die Weiterqualifizierung ermöglichen.
Weitere Informationen:
Einen allgemeinen, umfassenden Überblick zu Zahlen und ihrer Entwicklung etwa zu Entgelten, Arbeitslosigkeit und Arbeitskräftenachfrage in der Pflege finden Sie in der Broschüre Arbeitsmarktsituation im Pflegebereich aus der Reihe „Berichte: Blickpunkt Arbeitsmarkt“.