Thüringen: Lage am Ausbildungsmarkt bleibt angespannt

Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen deutlich gestiegen +++ mehr Bewerber als voriges Jahr +++ Markus Behrens: „Der Bedarf an Ausbildungsstellen kann durch die gestiegene Bewerberzahl nicht kompensiert werden. Damit wird es für die Unternehmen immer schwerer, ihren Berufsnachwuchs über Schulabgänger zu rekrutieren.“

01.04.2022 | Presseinfo Nr. 21

Arbeitgeber in Thüringen setzen im Jahr 2022 weiter auf Ausbildung. Das zeigen die vorläufigen Ausbildungsmarktdaten der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen für das Ausbildungsjahr 2021/2022. So wurden den Arbeitsagenturen im Land von Oktober 2021 bis März 2022 10.900 Ausbildungsstellen für den Ausbildungsbeginn im Spätsommer gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr waren das 1.000 Stellen mehr, was einem Plus von 10,4 Prozent entspricht. Im März 2019 lag die Zahl der bei den Arbeitsagenturen gemeldeten Ausbildungsstellen bei 11.600.

Stellenveränderungen variieren nach Branchen
Im März waren noch 7.600 Ausbildungsstellen frei, 900 mehr als vor einem Jahr. Die meisten freien Stellen gibt es zurzeit im verarbeitenden Gewerbe, in den Unternehmensdienstleistungen und im Handel. Stellenzuwächse sind im Handel und dem verarbeitenden Gewerbe zu verzeichnen. Prozentual weniger Stellenmeldungen gab es im Vergleich zum März 2021 in der Land- und Forstwirtschaft, bei Erziehung und Unterricht und in den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen.

Markus Behrens: „Der Bedarf an Ausbildungsstellen kann durch die gestiegene Bewerberzahl nicht kompensiert werden. Damit wird es für die Unternehmen immer schwerer, ihren Berufsnachwuchs über Schulabgänger zu rekrutieren.“
„Die demografische Entwicklung bleibt der maßgebliche Einflussfaktor am Ausbildungsmarkt. Mit dem altersbedingten Austritt großer Personengruppen aus dem Erwerbsleben bleibt der Fachkräftebedarf in den nächsten Jahren unvermindert hoch. Dementsprechend groß ist das Interesse der Betriebe an Ausbildung. Wir empfehlen den Unternehmen, ihren Berufsnachwuchs auch über die Altersgruppe 25 Plus zu rekrutieren – unser Programm Zukunftsstarter kann dabei unterstützen“, sagte Markus Behrens, Geschäftsführer der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen.

Mehr Bewerber als voriges Jahr
Im Vergleich zum Vorjahr sind die Bewerberzahlen leicht gestiegen, haben aber noch nicht den Wert von 2020 erreicht. Seit Oktober 2021 meldeten sich in Thüringen 6.000 junge Menschen bei den Arbeitsagenturen zur Vermittlung in eine Ausbildungsstelle an. Das sind 130 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitgeber haben in der Pandemie gelernt, ihre Ausbildungsangebote auch vermehrt online zu präsentieren, was von den Jugendlichen gut angenommen wurde. Verstärkt wird das durch die guten Ausbildungschancen für die jungen Menschen.

„Wir appellieren an junge Menschen: Meldet euch in der Berufsberatung. Es gibt gute Chancen am Ausbildungsmarkt. In den Gesprächen mit den Berufsberaterinnen und Berufsberatern können Unsicherheiten in der Berufswahl abgebaut werden. Es muss keine Corona bedingte Pause eingelegt werden. Die Zukunft in den richtigen Beruf startet jetzt“, erklärte Markus Behrens. Auf 100 unbesetzte Berufsausbildungsstellen kämen derzeit 54 unversorgte Bewerber.

Wo kann ich mich als Jugendlicher im Internet zum Thema „Ausbildung“ informieren oder einen Video-Beratungstermin vereinbaren?
Alle Infos zum Thema „Ausbildung“ und den direkten Weg zur Berufsberatung per Video oder Telefon bündelt die Bundesagentur für Arbeit jetzt auf der Seite: www.arbeitsagentur.de/ausbildungklarmachen


Wo kann ich mich im Internet über die Initiative Zukunftsstarter informieren? www.arbeitsagentur.de/k/zukunftsstarter