Sachsen-Anhalt: Wirtschaftliche Eintrübung und kaum Bewegung auf dem Arbeitsmarkt

Arbeitslosenquote liegt bei 8,2 Prozent +++ Arbeitgeber melden im Februar 3.600 neue Stellen +++ Bei den Arbeitsagenturen sind 19.000 Stellenangebote gelistet +++ Behrens: „Der Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt folgt im Februar dem saisonüblichen Verlauf, wobei die Arbeitslosigkeit weniger stark sinkt als gewohnt. Es wurden mehr freie Arbeitsstellen gemeldet.“

28.02.2025 | Presseinfo Nr. 11

Die Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt ist im Februar 2025 gesunken. Es waren 91.200 Arbeitslose gemeldet, 600 weniger als im Vormonat (-0,6 Prozent). In den Arbeitsagenturen und Jobcentern waren 5.800 Arbeitslose mit ukrainischer Herkunft registriert, knapp 500 mehr als im Februar 2024. Vor einem Jahr zählten die Arbeitsagenturen im Land 87.600 Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote lag in diesem Berichtsmonat bei 8,2 Prozent. Das waren 0,2 Prozentpunkte mehr als im Februar 2024.

Mehr Langzeitarbeitslose als im Vorjahr

Im Berichtsmonat waren rund 33.800 Frauen und Männer länger als ein Jahr ohne Arbeit und galten daher als langzeitarbeitslos. Das waren rund 200 weniger als im Januar und 1.100 mehr als im Februar 2024. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen beträgt aktuell in Sachsen-Anhalt 37 Prozent, im Februar 2024 waren es 37,3 Prozent.

Zitat:

„Trotz des saisonbedingten Anstiegs der Stellenmeldungen fiel der Start in diesem Jahr geringer aus als in den Vorjahren. Der Bestand an offenen Stellen wächst nur geringfügig. Unternehmen suchen vor allem qualifizierte Arbeitskräfte, viele Arbeitslose entsprechen jedoch nicht den Anforderungen. Die Arbeitsagenturen und Jobcenter setzen daher auf Qualifizierungsangebote, um neue Perspektiven zu schaffen. Die Beschäftigung zeigt unterschiedliche Entwicklungen: In den Bereichen Informations- und Kommunikationswesen, Gesundheits- und Sozialwesen sowie Verkehr und Lagerei gab es einen Anstieg zum Vorjahr, während in der Arbeitnehmerüberlassung, im verarbeitenden Gewerbe und Baugewerbe ein Rückgang zu verzeichnen war. Ich gehe davon aus, dass in den nächsten Monaten die Frühjahrsbelebung einsetzen wird“, erklärte Markus Behrens, Vorsitzender der Geschäftsführung der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen.

Einstellungen und Entlassungen

Insgesamt meldeten sich 5.200 Menschen im Februar aus einer Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt arbeitslos. Das waren 2.700 weniger als im Vormonat und 200 mehr als vor einem Jahr. Die meisten Arbeitslosmeldungen von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten kamen vom Handel/ Instandhaltung/Reparatur von Kfz und der Arbeitnehmerüberlassung (700), den wirtschaftlichen Dienstleistungen (800) sowie dem verarbeitenden Gewerbe (600). Rund 4.100 arbeitslose Frauen und Männer fanden eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt, das waren 1.100 mehr als im Vormonat und 300 mehr als vor einem Jahr.

Mehr neue Stellenmeldungen

Die Arbeitgeber meldeten im Berichtsmonat 3.600 neue Stellen, das waren 1.200 mehr als im Januar und 200 weniger als im Februar 2024. Rund 21,8 Prozent der neu gemeldeten Stellen kamen aus dem Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen inkl. der Zeitarbeit, 13,6 Prozent aus dem verarbeitenden Gewerbe und 11 Prozent aus freiberuflichen, wissenschaftlich/technischen Dienstleistungen.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sinkt

Stand Dezember 2024 waren laut Hochrechnung in Sachsen-Anhalt 796.300 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Zum November 2024 sank die Anzahl um 5.200 Beschäftigte. Zum Vorjahresmonat waren es ebenso 5.200 weniger Beschäftigte.

Kurzarbeit: Anzeigen und realisierte Kurzarbeit

Die Arbeitsagenturen registrierten im Februar 41 Anzeigen für 700 Beschäftigte. Im Januar waren es rund 99 Anzeigen für 1.600 Beschäftigte. Besonders betroffen waren im Berichtsmonat die Herstellung von Metallerzeugnissen mit 7 Anzeigen für rund 92 Beschäftigten, der Maschinenbau mit 4 Anzeigen für 92 Beschäftigte. Betrachtet man die tatsächlich realisierte Kurzarbeit, so waren nach ersten Hochrechnungen im November 2024 insgesamt 2.562 Beschäftigte in 113 Betrieben in Kurzarbeit. Rein rechnerisch waren damit 0,3 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Sachsen-Anhalt von Kurzarbeit betroffen.

Mehr Unterbeschäftigung als vor einem Monat

In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die Teilnehmer in Maßnahmen sind oder einen Sonderstatus (etwa kurzfristige Arbeitsunfähigkeit) innehaben und damit nicht als arbeitslos zu zählen sind. Die Zahl der Menschen in der Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) lag im Februar 2025 bei 115.200. Das waren 500 mehr als im Vormonat und 1.100 weniger als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote lag bei 10,2 Prozent und damit 0,2 Prozentpunkte unter dem Wert vom vorigen Jahr.

Grundsicherung – weniger erwerbsfähige Leistungsberechtigte

Die Jobcenter in Sachsen-Anhalt betreuten im Berichtsmonat insgesamt rund 123.500 erwerbsfähige Leistungsberechtige. Das waren 500 weniger als im Vormonat und 5.100 weniger als vor einem Jahr. Insgesamt kamen 14.000 erwerbsfähige Personen aus der Ukraine, 50 Personen weniger als vor einem Jahr.

Tipp:Der Stichtag für die Bestandszählung von Personen in der Arbeitsmarkt-, Grundsicherungs- und Förderstatistik war am 12.02.2025.