In einer von Wissenschaft und Technik geprägten Gesellschaft erfährt der Arbeitsmarkt im Feld von Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) seit Jahren hohe Aufmerksamkeit. Die rasant zunehmende Digitalisierung erhöht dabei den Stellenwert von MINT-Kompetenzen. Der Sicherung des Fachkräftebedarfs wird deshalb große Bedeutung beigemessen. Die Arbeit in einem MINT-Beruf bietet hervorragende Arbeitsmarktperspektiven, einen guten Verdienst und mögliche Aufstiegschancen.
Arbeitsmarkt in den MINT Berufen- Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Von den im Jahr 2014 insgesamt 773.600 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten waren 168.900 in MINT Berufen tätig (21,8 Prozent). 10 Jahre später lag die Zahl der Beschäftigten in diesem Bereich bei 21 Prozent. Der Anteil älterer Beschäftigter in MINT Berufen über 60 Jahre lag im Jahr 2014 bei 8,4 Prozent und im Jahr 2024 bereits bei rund 14 Prozent. Umso wichtiger ist die gezielte Zuwanderung von Fachkräften auch in MINT Berufe. Im Jahr 2014 gab es rund 2.000 ausländische Beschäftigte in MINT Berufen. 10 Jahre später waren es fast viermal so viel (8.300). Der Anteil an beschäftigten Frauen in MINT Berufen lag 2014 und 2024 unverändert bei rund 18 Prozent.
Ausbildungsmarkt in den MINT Berufen- Bewerber, Stellen, Verträge
Der Anteil an gemeldeten MINT Ausbildungsstellen lag in Sachsen-Anhalt im Jahr 2014 bei 36,7 Prozent. Im Jahr 2024 waren es 37,4 Prozent. Auf der anderen Seite interessierten sich voriges Jahr 3.000 Bewerber/innen für einen MINT Beruf, 1.000 weniger als vor 10 Jahren. Junge Menschen sollen sich frei von Geschlechterklischees und anhand ihrer Begabungen für einen Beruf entscheiden können. Unter diesem Gesichtspunkt ist der Anteil der jungen Frauen an den Bewerbern um eine MINT-Ausbildungsstelle von besonderem Interesse. 2024 betrug dieser in Sachsen-Anhalt 13 Prozent. Vor zehn Jahren lag der Frauenanteil bei 9 Prozent. Im Jahr 2023 wurden in Sachsen-Anhalt 10.600 neue Ausbildungsverträge in MINT Berufen abgeschlossen, im Vergleichsjahr 2017 waren es 10.300.
Zitat:Dazu sagt Markus Behrens, Vorsitzender der Geschäftsführung der BA Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen: „Die Arbeit in technischen Berufen ist der Schlüssel zu Innovation und Fortschritt. Sie formt nicht nur unsere Zukunft, sondern ermöglicht es uns auch, die Welt um uns herum aktiv zu gestalten und zu verbessern. Um den Anteil der Beschäftigung in MINT Berufen zu erhöhen, bietet die BA Maßnahmen der Berufsorientierung an. Gerade Frauen sollten dabei noch stärker für die Ausbildung in einem technischen Beruf begeistert werden. Eine weitere Aufgabe der BA ist die Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland. Ohne diese Beschäftigten gäbe es eine Lücke, die mit deutschen Arbeitskräften nicht zu schließen wäre.“
Rolle der BA beim MINT Arbeits- und Ausbildungsmarkt
Zur Stärkung der MINT-Bildung gibt es zahlreiche Maßnahmen entlang der gesamten Bildungskette. Vor allem Berufsorientierungsmaßnahmen, wie der Tag der Berufe Ende März, die Tage in der Praxis, Messen oder der Zukunftstag im April haben das Ziel, auch MINT Berufe vorzustellen und
damit das Interesse für eine Ausbildung zu wecken. Die Selbstinformationsmöglichkeiten auf der Internetseite der BA sind gut geeignet, zunächst Informationen zu sammeln, um diese dann praxisnah zu festigen.
Nicht alle Bewerber erfüllen die zum Teil hohen Anforderungen der MINT-Ausbildungsberufe. In diesen Fällen können Auszubildende das Angebot der Assistierten Ausbildung nutzen. Ausbildungsexperten unterstützen während der Ausbildung in solchen Fällen zum Beispiel mit Nachhilfe. Die Jugendlichen bleiben so in der Berufsschule am Ball und werden beim Lernen für Prüfungen unterstützt.