Thüringen: MINT Berufe- eine runde Sache

Der internationale Tag der Zahl Pi am 14. März ist ein guter Anlass, sich mit dem Thema Naturwissenschaft und Technik zu beschäftigen und den Arbeits- und Ausbildungsmarkt in diesem Bereich zu beleuchten. Behrens: „Praxisnahe Berufsorientierung und gezielte Zuwanderung sind zwei der wichtigsten Stellschrauben zur Fachkräftesicherung.“

12.03.2025 | Presseinfo Nr. 20

In einer von Wissenschaft und Technik geprägten Gesellschaft erfährt der Arbeitsmarkt im Feld von Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) seit Jahren hohe Aufmerksamkeit. Die rasant zunehmende Digitalisierung erhöht dabei den Stellenwert von MINT-Kompetenzen. Der Sicherung des Fachkräftebedarfs wird deshalb große Bedeutung beigemessen. Die Arbeit in einem MINT-Beruf bietet hervorragende Arbeitsmarktperspektiven, einen guten Verdienst und mögliche Aufstiegschancen.

Arbeitsmarkt in den MINT Berufen- Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Von den im Jahr 2014 insgesamt 782.200 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten waren 192.600 in MINT Berufen tätig (24,6 Prozent). 10 Jahre später lag die Zahl der Beschäftigten in diesem Bereich bei 24 Prozent. Dabei zeigt sich die Demografie Lücke auch in diesen Wirtschaftsbereichen. Der Anteil älterer Beschäftigter in MINT Berufen über 60 Jahre lag im Jahr 2014 bei 8 Prozent und im Jahr 2024 bereits bei rund 13 Prozent. Umso wichtiger ist die gezielte Zuwanderung von Fachkräften auch in MINT Berufe. Im Jahr 2014 gab es rund 2.800 ausländische Beschäftigte in MINT Berufen. 10 Jahre später waren es fünfmal so viel (14.114). Der Anteil an beschäftigten Frauen in MINT Berufen lag 2014 und 2024 unverändert bei rund 19 Prozent.

Ausbildungsmarkt in den MINT Berufen- Bewerber, Stellen, Verträge

Der Anteil an gemeldeten MINT Ausbildungsstellen lag in Thüringen im Jahr 2014 bei 36,7 Prozent. Im Jahr 2024 waren es 39,3 Prozent. Auf der anderen Seite interessierten sich voriges Jahr 2.500 Bewerber/innen für einen MINT Beruf, knapp 1.000 weniger als vor 10 Jahren.
Junge Menschen sollen sich frei von Geschlechterklischees und anhand ihrer Begabungen für einen Beruf entscheiden können. Unter diesem Gesichtspunkt ist der Anteil der jungen Frauen an den Bewerbern um eine MINT-Ausbildungsstelle von besonderem Interesse. 2024 betrug dieser in Thüringen 14 Prozent, der größte Teil in der Gesundheitstechnik. Vor zehn Jahren lag der Frauenanteil bei 13 Prozent. Im Jahr 2023 wurden in Thüringen 10.400 neue Ausbildungsverträge in MINT Berufen abgeschlossen, das entsprach dem Wert vom Jahr 2017.

Zitat:

Dazu sagt Markus Behrens, Vorsitzender der Geschäftsführung der BA Regionaldirektion Thüringen-Thüringen: „Die Arbeit in technischen Berufen ist der Schlüssel zu Innovation und Fortschritt. Sie formt nicht nur unsere Zukunft, sondern ermöglicht es uns auch, die Welt um uns herum aktiv zu gestalten und zu verbessern. Um den Anteil der Beschäftigung in MINT Berufen zu erhöhen, bietet die BA Maßnahmen der Berufsorientierung an. Gerade Frauen sollten damit noch stärker für die Ausbildung in einem technischen Beruf begeistert werden. Eine weitere Aufgabe der BA ist die Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland. Ohne diese Beschäftigten gäbe es eine Lücke, die mit deutschen Arbeitskräften nicht zu schließen wäre.“

Rolle der BA beim MINT Arbeits- und Ausbildungsmarkt

Zur Stärkung der MINT-Bildung gibt es zahlreiche Maßnahmen entlang der gesamten Bildungskette. Vor allem Berufsorientierungsmaßnahmen, wie der Tag der Berufe Ende März, die Tage in der Praxis, Messen oder der Zukunftstag im April haben das Ziel, auch MINT Berufe vorzustellen und damit das Interesse für eine Ausbildung zu wecken. Die Selbstinformationsmöglichkeiten auf der Internetseite der BA sind gut geeignet, zunächst Informationen zu sammeln, um diese dann praxisnah zu festigen.

Nicht alle Bewerber erfüllen die zum Teil hohen Anforderungen der MINT-Ausbildungsberufe. In diesen Fällen können Auszubildende das Angebot der Assistierten Ausbildung nutzen. Ausbildungsexperten unterstützen während der Ausbildung in solchen Fällen zum Beispiel mit Nachhilfe. Die Jugendlichen bleiben so in der Berufsschule am Ball und werden beim Lernen für Prüfungen unterstützt.