Die Arbeitslosigkeit in Thüringen ist im März 2025 gesunken. Es waren 71.500 Arbeitslose gemeldet, rund 1.100 weniger als im Vormonat (-1,5 Prozent). In den Arbeitsagenturen und Jobcentern waren 6.200 Arbeitslose mit ukrainischer Herkunft registriert 400 weniger als im März 2024. Vor einem Jahr zählten die Arbeitsagenturen im Land 70.600 Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote lag in diesem Berichtsmonat bei 6,5 Prozent. Zum Vergleich: Im März 2024 lag sie bei 6,4 Prozent.
Mehr Langzeitarbeitslose als im Vorjahr
Im Berichtsmonat waren rund 24.900 Frauen und Männer länger als ein Jahr ohne Arbeit und galten daher als langzeitarbeitslos. Das waren 100 weniger als im Februar 2025 und 1.300 mehr als im März 2024. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen beträgt aktuell in Thüringen 34,8 Prozent, im März 2024 waren es 33,3 Prozent.
Zitat:„Im März ist die Arbeitslosenzahl in Thüringen zurückgegangen. Allerdings fällt die für März typische Frühjahrsbelebung nicht so stark aus. In diesem Monat konnten 5.100 Frauen und Männer ihre Arbeitslosigkeit durch eine Beschäftigungsaufnahme beenden. Die Anzahl der neuen Stellenmeldungen durch die Unternehmen ist in diesem Monat im Vergleich zum Vormonat und auch zum Vorjahr wieder gestiegen. Auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gibt es eine Vielzahl von Arbeitgebern, die weiterhin intensiv nach Fachkräften suchen. Insgesamt suchten die Unternehmen fast 15.000 neue Mitarbeitende. Dass der Fachkräftebedarf immer schwerer zu decken ist, zeigt auch die sogenannte Vakanzzeit. In diesem Monat dauert es durchschnittlich 147 Tage. Die Fachkräftebedarfe der Unternehmen sind hoch und steigen demografisch bedingt weiter.
Wichtig ist es, dass Menschen möglichst gar nicht erst arbeitslos werden. Hier setzt die BA auf Job-to-Job-Vermittlung, unter anderem mit Arbeitsmarkt-Drehscheiben. Sie hilft dabei, Arbeitsuchende und Unternehmen effizient zusammenzubringen – mit Beratung, Qualifizierungsmaßnahmen und Vermittlungsangeboten. So kann es gelingen, langfristige Arbeitslosigkeit zu vermeiden und in einer Zeit des Wandels neue Chancen zu erschließen“, erklärte Markus Behrens, Vorsitzender der Geschäftsführung der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen.
Einstellungen und Entlassungen
Insgesamt meldeten sich 4.900 Menschen im März aus einer Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt arbeitslos. Das waren 100 mehr als im Vormonat und 400 mehr als im März 2024. Die meisten Arbeitslosmeldungen von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten kamen vom verarbeitenden Gewerbe (800), der Arbeitnehmerüberlassung (700) sowie vom Handel/ Instandhaltung/Reparatur von Kfz (700). Rund 4.700 arbeitslose Frauen und Männer fanden eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt, das waren 1.000 mehr als im Vormonat und 200 mehr als vor einem Jahr.
Mehr neue Stellenmeldungen
Die Arbeitgeber meldeten im Berichtsmonat 3.400 neue Stellen, das waren 300 mehr als im Februar und 400 mehr als im März 2024. Rund 21,6 Prozent der neu gemeldeten Stellen kamen aus dem Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, rund 16 Prozent aus dem verarbeitenden Gewerbe und 12,2 Prozent vom Handel/Instandhaltung/Reparatur von Kfz.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sinkt
Stand Januar 2025 waren laut Hochrechnung in Thüringen 784.300 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Zum Dezember 2024 sank die Anzahl um 6.200 Beschäftigte. Zum Vorjahresmonat waren es 7.500 weniger Beschäftigte.
Kurzarbeit: Anzeigen und realisierte Kurzarbeit
Die Arbeitsagenturen registrierten im März 87 Anzeigen für 1.700 Beschäftigte. Im Februar waren es 130 Anzeigen für 1.600 Beschäftigte. Besonders betroffen waren im Berichtsmonat die Wirtschaftszweige Herstellung von Metallerzeugnissen mit 9 Anzeigen für 500 Beschäftigte, der Maschinenbau mit 8 Anzeigen für 100 Beschäftigte und die Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten sowie elektrischer/optischer Erzeugnisse mit 17 Anzeigen für 200 Beschäftigte. Betrachtet man die tatsächlich realisierte Kurzarbeit, so waren nach ersten Hochrechnungen im Dezember 2024 insgesamt 7.400 Beschäftigte in 300 Betrieben in Kurzarbeit. Rein rechnerisch waren damit 0,9 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Thüringen von Kurzarbeit betroffen.
Weniger Unterbeschäftigung
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die Teilnehmer in Maßnahmen sind oder einen Sonderstatus (etwa kurzfristige Arbeitsunfähigkeit) innehaben und damit nicht als arbeitslos zu zählen sind. Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) lag im März 2025 bei 88.700. Das waren 1.000 weniger als im Vormonat und 500 weniger als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote lag bei 7,9 Prozent. Das waren 0,1 Prozentpunkte weniger als im März 2024.
Grundsicherung – weniger erwerbsfähige Leistungsberechtigte
Die Jobcenter in Thüringen betreuten im Berichtsmonat insgesamt rund 86.100 erwerbsfähige Leistungsberechtige. Das waren rund 400 weniger als im Vormonat und 3.300 weniger als vor einem Jahr. Insgesamt kamen 14.800 erwerbsfähige Personen aus der Ukraine, rund 600 Personen weniger als vor einem Jahr.
Tipp:Der Stichtag für die Bestandszählung von Personen in der Arbeitsmarkt-, Grundsicherungs- und Förderstatistik war am 13.03.2025.