Thüringen: Stabilität am Arbeitsplatz

Beschäftigte in Thüringen bleiben im Schnitt 54,5 Monate im Unternehmen; Frauen, Vollzeitkräfte und Beschäftigte im öffentlichen Dienst weisen besonders lange Betriebszugehörigkeiten auf

22.07.2025 | Presseinfo Nr. 48

Die Dauer der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung beim aktuellen Arbeitgeber gilt als wichtiger Indikator für die Stabilität von Arbeitsverhältnissen. Wer sich im Beruf und im Unternehmen wohlfühlt, bleibt oft länger – und ist seltener wechselbereit. Die Zufriedenheit der Beschäftigten spielt hierbei eine entscheidende Rolle. 

Rückgang der durchschnittlichen Beschäftigungsdauer in den letzten zehn Jahren 

Zum Stichtag 31. Dezember 2024 lag die durchschnittliche Dauer sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungen in Thüringen bei 54,5 Monaten. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren lag dieser Wert noch bei 56,9 Monaten – ein Rückgang, der auf verschiedene strukturelle und konjunkturelle Entwicklungen zurückzuführen ist.

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„Die Neigung von Arbeitnehmern ist geringer, in konjunkturell schwierigem Umfeld ein Risiko in Form eines Arbeitsplatzwechsels einzugehen. Traditionell halten Arbeitnehmer in schwierigen konjunkturellen Zeiten an ihrem Beschäftigungsverhältnis fest. Die Risikobereitschaft ist ausgeprägter, wenn ein expandierender Arbeitsmarkt genügend Angebote bereithält“, erklärt Markus Behrens, Vorsitzender der Geschäftsführung der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen.

Helfer häufiger wechselbereit – Spezialisten bleiben länger 

Unterschiede zeigen sich auch je nach Qualifikationsniveau: Helferinnen und Helfer verbleiben im Schnitt nur 30,2 Monate bei einem Arbeitgeber. Ihre Tätigkeiten bieten häufig weniger Entwicklungsmöglichkeiten und sind stärker von konjunkturellen Schwankungen betroffen. Fachkräfte sind mit durchschnittlich 61,2 Monaten deutlich länger im Unternehmen tätig. Noch höher ist die Verweildauer bei Spezialisten: Sie bleiben im Schnitt 66,3 Monate.

Frauen und Vollzeitkräfte mit längerer Betriebszugehörigkeit 

Frauen bleiben in Thüringen durchschnittlich 57,1 Monate bei einem Arbeitgeber – länger als Männer, deren durchschnittliche Betriebszugehörigkeit 53,2 Monate beträgt. Auch die Beschäftigungsform spielt eine Rolle: Vollzeitbeschäftigte sind mit 60,2 Monaten im Schnitt deutlich länger im Betrieb als Teilzeitbeschäftigte (45,9 Monate).

Gastgewerbe mit kürzesten Verweildauern – öffentlicher Dienst mit den längsten 

Ein Blick auf die Branchen zeigt: Im Gastgewerbe liegt die durchschnittliche Beschäftigungsdauer bei lediglich 25,1 Monaten – dem niedrigsten Wert aller Branchen. Ausnahme bildet die Branche der Arbeitnehmerüberlassung mit 10,4 Monaten. Die höchste Beständigkeit verzeichnet dagegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst: Hier bleiben Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Schnitt 81,3 Monate bei einem Arbeitgeber.

Tipp:Hinweis: Alle Monatswerte beziehen sich auf Median-Angaben. Im statistischen Kontext ist der Median der Wert, der genau in der Mitte einer nach Größe sortierten Datenreihe liegt.