Die Arbeitslosigkeit in Thüringen ist im September 2025 gesunken. Es waren 69.100 Arbeitslose gemeldet, 1.700 weniger als im Vormonat (-2,4 Prozent). Vor einem Jahr zählten die Arbeitsagenturen im Land 67.600 Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote lag in diesem Berichtsmonat bei 6,3 Prozent, das waren 0,2 Prozentpunkte mehr als im September 2024.
Weniger Langzeitarbeitslose
Im Berichtsmonat waren rund 24.700 Frauen und Männer länger als ein Jahr ohne Arbeit und galten daher als langzeitarbeitslos. Das waren rund 200 weniger als im August und 1.100 mehr als im September 2024. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen betrug in Thüringen 35,7 Prozent, im September 2024 waren es 34,9 Prozent.
Einschätzung zum Arbeitsmarkt
Zitat:„Der aktuelle Rückgang der Arbeitslosigkeit klingt zunächst erfreulich, vor allem, weil viele junge Menschen mit dem Start ihrer Ausbildung vom Arbeitsmarkt aufgenommen wurden. Doch dieser Effekt ist saisonbedingt und darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist. Besonders die hohe Zahl an Langzeitarbeitslosen und der Rückgang bei den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen zeigen, dass der Arbeitsmarkt in Thüringen unter Druck steht. Entscheidend wird sein, wie es gelingt, mehr Menschen dauerhaft in stabile Arbeit zu bringen und zugleich die Betriebe bei der Fachkräftesicherung zu unterstützen. Es braucht klare konjunkturelle Impulse von der Politik“, erklärte Markus Behrens, Vorsitzender der Geschäftsführung der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen.
Einstellungen und Entlassungen
Insgesamt meldeten sich 4.500 Menschen im September aus einer Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt arbeitslos. Das waren 200 weniger als im Vormonat und waren 200 mehr als vor einem Jahr. Die meisten Arbeitslosmeldungen von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten kamen vom verarbeitenden Gewerbe (900), vom Handel/ Instandhaltung/Reparatur von Kfz (600) und der Arbeitnehmerüberlassung (500) und dem Gesundheits- und Sozialwesen (400). Rund 4.400 arbeitslose Frauen und Männer fanden eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt, das waren 21 mehr als im Vormonat und rund 400 mehr als vor einem Jahr.
Mehr neue Stellenmeldungen
Die Arbeitgeber meldeten im Berichtsmonat 3.200 neue Stellen, das waren 100 mehr als im August und 400 mehr als voriges Jahr im September. Rund 19 Prozent der neu gemeldeten Stellen kamen aus den freiberuflichen, wissenschaftlich/technischen Dienstleistungen, 18 Prozent von den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen inkl. der Zeitarbeit, 16 Prozent aus dem verarbeitenden Gewerbe und 9 Prozent aus dem Gesundheits- und Sozialwesen.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ging zurück
Stand Juli 2025 waren laut Hochrechnung in Thüringen 781.600 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Zum Juni sank die Anzahl um 1.900 Beschäftigte. Zum Vorjahresmonat waren es 7.900 weniger Beschäftigte.
Kurzarbeit: Anzeigen und realisierte Kurzarbeit
Die Arbeitsagenturen registrierten im September 72 Anzeigen für 1.000 Beschäftigte. Im August waren es 74 Anzeigen für 1.200 Beschäftigte. Besonders betroffen waren im Berichtsmonat die Herstellung von Metallerzeugnisse mit 6 Anzeigen für 150 Beschäftigte, die Bauvorbereitung mit 7 Anzeigen für rund 100 Beschäftigte, die Metallerzeugung und-bearbeitung mit 6 Anzeigen für rund 100 Beschäftigte sowie Architektur- und Ingenieurbüros/Labore mit 6 Anzeigen für 70 Beschäftigte. Betrachtet man die tatsächlich realisierte Kurzarbeit, so waren nach ersten Hochrechnungen im Juni 2025 insgesamt 6.200 Beschäftigte in rund 330 Betrieben in Kurzarbeit. Rein rechnerisch waren damit 0,8 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Thüringen von Kurzarbeit betroffen.
Weniger Unterbeschäftigung
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die Teilnehmer in Maßnahmen sind oder einen Sonderstatus (etwa kurzfristige Arbeitsunfähigkeit) innehaben und damit nicht als arbeitslos zu zählen sind. Die Zahl der Menschen in der Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) lag im September 2025 bei 84.700. Das waren 1.300 weniger als im Vormonat und rund 1.400 weniger als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote lag bei 7,6 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte unter dem Wert vom vorigen Jahr.
Grundsicherung – weniger erwerbsfähige Leistungsberechtigte
Die Jobcenter in Thüringen betreuten im Berichtsmonat insgesamt rund 82.700 erwerbsfähige Leistungsberechtige. Das waren 800 weniger als im Vormonat und 4.800 weniger als vor einem Jahr.
Tipp:Der Stichtag für die Bestandszählung von Personen in der Arbeitsmarkt-, Grundsicherungs- und Förderstatistik war am 11.09.2025.