Thüringen: Azubis in Bewegung

Junge Pendler sind eher männlich und haben ihre Wunschausbildung in einer anderen Region gefunden.

08.10.2025 | Presseinfo Nr. 66

Das neue Ausbildungsjahr hat begonnen und viele junge Menschen verlassen täglich ihre Region, um zu ihren Ausbildungsplatz oder zur Berufsschule zu gelangen.

In Thüringen gibt es mehr Auspendler als Einpendler unter den Auszubildenden. Fast 4.200 Nachwuchskräfte pendeln täglich zu ihrem Ausbildungsplatz in andere Bundesländer. Das sind 600 junge Menschen mehr als vor fünf Jahren. Nach Thüringen pendeln rund 2.200 junge Menschen. Das sind 100 Nachwuchskräfte mehr als vor fünf Jahren. Auffällig ist, dass für den Wunschberuf oder -arbeitgeber mehr junge Männer täglich sich mit dem Auto oder dem öffentlichen Nahverkehr auf dem Weg machen. Von den 4.200 Auspendler sind 2.600 männlich und 1.600 weiblich. Nicht anders sieht es bei den Einpendlern nach Thüringen aus, von 2.200 sind 1.400 männlich und 800 weiblich.

TOP 3 der Branchen 

Drei Schwerpunktbranchen zeichnen sich bei den Auspendlern ab. Das sind das verarbeitende Gewerbe (800), der Handel/Instandhaltung/Reparatur von Kraftfahrzeugen sowie das Gesundheits- und Sozialwesen (jeweils 600). Bei den Einpendlern sieht es ähnlich aus: verarbeitende Gewerbe, Baugewerbe, Handel/Instandhaltung/Reparatur von Kraftfahrzeugen sowie das Gesundheits- und Sozialwesen (jeweils 600).

Pendelnde nach Regionen 

Hauptsächlich kommen die Nachwuchskräfte aus dem Burgenlandkreis (300), Zwickau (200) und dem Vogtlandkreis (130) nach Thüringen. Die meisten jungen Nachwuchskräfte aus Thüringen pendeln nach Göttingen (400), gefolgt von Coburg und Hersfeld-Rotenburg (jeweils 300).

Zitat:

Dazu sagt Markus Behrens, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Thüringen-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit: „Das Pendlerverhalten zeigt deutlich: Junge Menschen sind bereit, für die richtige Ausbildung Kreis- und Landesgrenzen zu überschreiten. Diese Mobilität eröffnet Chancen für Regionen mit einem starken Ausbildungsangebot – stellt jedoch ländliche Gebiete vor die Herausforderung, Nachwuchs in der Region zu halten. Umso wichtiger ist es, die Attraktivität der beruflichen Ausbildung vor Ort zu stärken: durch gut erreichbare Berufsschulen, zeitgemäße Arbeitsbedingungen und klare Perspektiven nach der Lehre.“