Sachsen-Anhalt: Ausbildungsmarkt zeigt sich gespalten

• weniger gemeldete betriebliche Berufsausbildungsstellen
• 30 Prozent mehr ausländische Bewerbende

30.10.2025 | Presseinfo Nr. 73

Seit Oktober 2024 bis September 2025 meldeten Arbeitgebende bei den Arbeitsagenturen rund 10.700 betriebliche Ausbildungsstellen– 400 weniger als im Vorjahr und rund 1.300 weniger als 2023. Ende September waren noch 900 Ausbildungsplätze unbesetzt.

Auf der Bewerberseite registrierten sich 9.400 Jugendliche bei den Arbeitsagenturen zur Vermittlung in eine Berufsausbildung– 300 mehr als im Vorjahr. Noch 500 Jugendliche suchten Ende September einen Ausbildungsplatz. Unter den gemeldeten Bewerberinnen und Bewerbern waren rund 1.000 junge Menschen mit ausländischer Herkunft, 200 mehr als im letzten Jahr. Die meisten von ihnen kamen aus Syrien (300) und der Ukraine (200). Auf 100 gemeldete betriebliche Ausbildungsstellen kamen damit 90 Jugendliche.

Rückgang bei den gemeldeten betrieblichen Berufsausbildungsstellen

Die Gründe, warum Unternehmen immer weniger Ausbildungsstellen melden, sind vielfältig und betrieblich individuell. Da wären zunächst die konjunkturelle Lage und die derzeitigen Unsicherheiten am Weltmarkt. Viele Unternehmen sind bei Einstellungen vorsichtiger geworden, das zeigt auch der allgemeine Stellenmarkt. Es wurden aber auch weniger Ausbildungsplätze gemeldet, weil die Unternehmen keine geeigneten Bewerberinnen und Bewerber erwarten. Die Vorstellungen der Unternehmen und die der Bewerbenden passen oft nicht zusammen. Des Weiteren suchen einige Unternehmen nur noch gezielt über Social-Media-Kanäle, über Empfehlungen der Beschäftigten oder über Berufsmessen.

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„In unseren Unternehmen, Kliniken und Restaurants wird jede Nachwuchskraft dringend gebraucht. Das Arbeitsministerium setzt bereits früh an und unterstützt jährlich 11.000 Schülerinnen und Schüler bei der Berufsorientierung. Die duale Ausbildung ist die beste Eintrittskarte in ein erfolgreiches Berufsleben mit vielfältigen Karrierechancen in unserem Bundesland. Die Übernahmequote liegt auf Rekordniveau und übertrifft sowohl den ost- als auch den gesamtdeutschen Durchschnitt. Dies belegt die hohe Qualität der Ausbildung und das Vertrauen der Unternehmen in ihre Nachwuchskräfte“, sagt Susi Möbbeck, Staatssekretärin im Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt.

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„Dass sich die Unternehmen bei der Suche nach Berufsnachwuchs breit aufstellen und eine eigene Arbeitgebermarke aufbauen, ist wichtig. Die Werbung muss dort passieren, wo die jungen Leute sind und das ist im digitalen Raum. Deshalb haben wir in der BA unsere digitalen Angebote ausgebaut. Daneben sind für die Unternehmen Präsenzangebote wie Berufs- und Jobmessen, berufspraktische Angebote im Schulunterricht oder Schulkooperationen gute Werbeplattformen. Ist eine Nummer 1 bei den Bewerbenden nicht dabei, können wir mit unseren Förder- und Beratungsangeboten eine Brücke von der Schule in den Beruf bauen,“ erklärte der Vorsitzende der Geschäftsführung der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen, Markus Behrens.