Der Arbeitsmarkt im Juli
Im Juli waren insgesamt 14.284 Frauen und Männer bei der Agentur für Arbeit Rheine und dem jobcenter Kreis Steinfurt arbeitslos gemeldet. Damit stieg die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat um 433 Personen. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich entsprechend um 0,1 Prozentpunkte. Sie betrug im Juli 5,3 Prozent.
Der aktuelle Anstieg der Arbeitslosigkeit sei saisonbedingt und erwartbar gewesen, sagt Reiner Zwilling, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rheine, mit Blick auf die jüngsten Daten zum Arbeitsmarkt. "In vielen Ausbildungsgängen finden in den Sommermonaten die Abschlussprüfungen statt. Junge Menschen, die dann nicht in ihrem Betrieb bleiben können oder sich neu orientieren möchten, melden sich dann vorübergehend arbeitslos", erklärt er.
Wie schon in den vergangenen Monaten war die Arbeitslosigkeit weiterhin höher als im Vorjahr. So lag die Arbeitslosenquote im Juli 2024 bei 5,2 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkte unter dem aktuellen Wert. Verglichen mit dem Vorjahr erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen um 345 Personen.
Die Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)
Arbeitsmarkt reagiert saisontypisch
Im Juli stieg die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) erwartungsgemäß an. Insgesamt waren im 5.045 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet und damit 439 mehr als im Juni. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozentpunkte. Sie lag zuletzt bei 1,9 Prozent. Besonders vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen waren junge Menschen unter 25 Jahren. "Dass sich die Jugendarbeitslosigkeit in den Sommermonaten erhöht, ist nicht ungewöhnlich", betont Reiner Zwilling, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rheine. "In vielen Ausbildungsberufen finden dann die Abschlussprüfungen statt. Wenn Absolventen dann nicht im Betrieb bleiben können oder nach der Ausbildung einen anderen beruflichen Weg einschlagen möchten, melden sie sich arbeitslos", erklärt er und betont: "Als qualifizierte Nachwuchskräfte sind sie am Arbeitsmarkt willkommene Bewerberinnen und Bewerber". Zwilling geht daher davon aus, dass die Jugendarbeitslosigkeit in den kommenden Wochen wieder zurückgeht.
Er nennt einen weiteren Grund für den saisonalen Anstieg der Arbeitslosigkeit: "Mit Ferienbeginn enden auch zahlreiche Weiterbildungsmaßnahmen. Auch hier gilt, dass Absolventen, die ihre beruflichen Kenntnisse auf den aktuellen Stand gebracht haben, gute Chancen am Arbeitsmarkt haben. Denn in vielen Branchen werden Fachkräfte gesucht", so Zwilling.
So sei der aktuelle Rückgang der Personalnachfrage keine Trendwende, sondern häufig in den Sommerferien begründet. "Viele Personalabteilungen pausieren dann mit der Einstellung von neuen Mitarbeitern und konzentrieren sich auf die Besetzung ihrer Ausbildungsstellen", so die Erfahrung des Agenturleiters. Insgesamt meldeten die Unternehmen und Verwaltungen im Juli 547 neue offene Stellen bei der Agentur für Arbeit, 21 weniger als im Juni. Seit Anfang des Jahres meldeten die Arbeitgeber 3.989 neue Stellenangebote und damit so viele wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Entwicklungen im Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II)
Weniger Menschen im Leistungsbezug
Positive Entwicklung setzt sich fort
Die Zahl der Arbeitslosen im Bereich der Grundsicherung ist im Juli leicht um 0,1 Prozent gesunken. Nunmehr verzeichnet das jobcenter Kreis Steinfurt 9.239 arbeitslose Personen. Das sind 1,6 Prozent weniger als im Vorjahresvergleich. Die Arbeitslosenquote im Rechtskreis SGB II liegt wie im Vormonat unverändert bei 3,4 Prozent. „Damit bleibt der saisonale Anstieg der Arbeitslosenzahlen aufgrund der Sommer- und Urlaubszeit in diesem Jahr aus“, so Tanja Schmidt, Arbeitsmarktvorständin des jobcenter Kreis Steinfurt.
Die rückläufige Entwicklung im Bereich der Grundsicherung setzt sich auch im Juli fort. So umfasst die Zahl der Regelleistungsberechtigten, also derjenigen, die Anspruch auf Unterstützung durch das Jobcenter haben, 22.055 Personen im Kreis Steinfurt. Das sind 107 Personen weniger als im Vormonat und sogar 1.148 Menschen bzw. 4,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Dementsprechend ist auch die Anzahl der auf Unterstützungsleistungen angewiesenen Haushalte weiter rückläufig und liegt derzeit bei 11.511. Das sind 115 weniger als im Juni und ganze 615 Haushalte weniger als im Vorjahr.
Der Arbeitsmarkt im Münsterland
Die Arbeitslosigkeit im Münsterland ist im Juli gegenüber dem Vormonat vor allem durch saisonale Effekte angestiegen. So waren im nun abgelaufenen Monat 49.880 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 1.282 mehr als noch im Juni dieses Jahres. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich dementsprechend um 0,1 Prozentpunkte von 5,0 Prozent im Vormonat auf zuletzt 5,1 Prozent.
Im Juli meldeten die Unternehmen im Münsterland 2.116 freie Stellen bei den Arbeitsagenturen und damit 195 mehr als noch im Vormonat. Insgesamt standen Jobsuchenden und Arbeitslosen 12.871 gemeldete Stellen zur Verfügung. Der größte Teil davon, nämlich 12.363, sind unbefristete Jobangebote.