Der Arbeitsmarkt zeigt sich robust und bietet viele Möglichkeiten: Die Chancen des digitalen Wandels nutzen!

Mehr als 5.400 Stellenangebote gemeldet - vor allem Fachkräfte sind gefragt.

01.08.2023 | Presseinfo Nr. 45

„Der Arbeitsmarkt in unserer Region zeigt sich auch zu Beginn der Sommerferien stabil. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen ist im Juli leicht um 180 auf 8.160 gestiegen. Die Entwicklung ist für diese Jahreszeit üblich und unter anderem darauf zurückzuführen, dass sich junge Menschen nach dem Abschluss einer betrieblichen Ausbildung oder der Schule über die Sommermonate bei uns melden. Ich bin aber zuversichtlich, dass der Anstieg der Arbeitslosigkeit (+110 gegenüber Vormonat) bei der Personengruppe der unter 25Jährigen lediglich vorübergehend ist und sich viele junge Frauen und Männer wegen der Aufnahme einer Arbeit oder eines Studiums oder dem Besuch einer weiterführenden Schule in den kommenden Wochen wieder abmelden werden“, sagt Michael Vontra, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim.

Die Arbeitslosenquote lag – wie vor einem Jahr – bei 2,6 Prozent und unterschreitet bereits seit Juni 2021 die wichtige Grenze von 3,0 Prozent, was landläufig der Definition von Vollbeschäftigung entspricht. Auch wenn sich die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen in den vergangenen Wochen nur leicht verändert hat, herrscht auf dem Arbeitsmarkt weiterhin viel Bewegung: Rund 2.210 Personen haben sich wegen Arbeitsaufnahme oder aus sonstigen Gründen abgemeldet und 2.390 haben sich neu oder erneut bei der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter gemeldet.

Mit Blick auf den Arbeitsmarkt erklärt der Agenturleiter: „Die Dynamik wird bestätigt, wenn wir uns die Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung (svB) anschauen: Ende Dezember 2022 (das sind die aktuellsten vorliegenden Werte) waren in unserem Agenturbezirk so viele Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt (202.060) wie noch nie in diesem Monat. Dabei sehen wir, dass beispielsweise das Berufsfeld der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) für arbeitsuchende Menschen weiterhin sehr gute Chancen bietet: Obwohl die svB in unserem Agenturbezirk bei dieser Berufsgruppe im abgelaufenen Jahr stärker angestiegen ist (+3,9 Prozent) als die svB insgesamt (+0,9 Prozent), sind hier weiterhin viele Stellen gemeldet. Das kann daran liegen, dass die IKT in vielen Wirtschaftszweigen gefragt ist und (auch) in den klassischen Industrien und den Handwerksbetrieben sowie den öffentlichen Dienstleistern Einzug hält: Die Bundeagentur für Arbeit bietet beispielsweise rund 70 E-Services an (www.arbeitsagentur.de/eservices), damit unsere Kundinnen und Kunden viele unserer Dienstleistungen jederzeit und von überall abrufen können.“ 

Der Agenturleiter wirft abschließend einen Blick auf den Stellenmarkt und erklärt: „Die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen ist mit mehr als 5.400 weiterhin hoch und war im historischen Monatsvergleich lediglich im Juli vor einem Jahr höher.“ Mehr als die Hälfte (55,6 Prozent) der Angebote ist für Fachkräfte ausgeschrieben. Wie im Berufsfeld IKT sind auch in der Pflege, in der Kunststoff- und Holzherstellung und -verarbeitung sowie in den Maschinen- und Fahrzeugtechnik- und in den Mechatronik-, Energie- und Elektroberufen mehr Stellenangebote als Bewerberinnen und Bewerber gemeldet. Vontra wendet sich direkt an Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, die händeringend neue Fachkräfte suchen, und sagt: „Ich möchte Sie einladen den Blick in das eigene Unternehmen zu richten. Vielleicht arbeitet die passende Kandidatin oder der passende Kandidat schon bei Ihnen und kann durch eine entsprechende Weiterbildung für die vakante Stelle qualifiziert werden. Wir bieten hier verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten – auch finanzieller Natur – an, um eine Hilfs- zur Fachkraft zu qualifizieren. Eine Teilqualifizierung ist hier genauso möglich wie das Nachholen eines Berufsabschlusses. Interessierte Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber können ihre Ansprechpartnerin, bzw. ihren Ansprechpartner, beim Arbeitgeberservice direkt kontaktieren oder die Kolleginnen und Kollegen unter der kostenlosen Servicenummer 0800 4555520 anrufen. Online stehen Informationen unter https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/rosenheim/unternehmen/arbeitskraefte-finden-und-weiterbilden/weiterbildung-fuer-beschaeftigte.“

Der Arbeitsmarkt in den einzelnen Regionen des Agenturbezirkes Rosenheim:

Für die Stadt Rosenheim errechnet sich eine Arbeitslosenquote von 4,4 Prozent (Vormonat: 4,3 Prozent; Juli 2022: 4,2 Prozent). Derzeit sind 1.614 Bürgerinnen und Bürger ohne Arbeit. Bei den SGB III-Kundinnen und -Kunden, die durch die Agentur für Arbeit in Rosenheim betreut werden, erhöhte sich die Zahl um 22 auf 709. Das Jobcenter Rosenheim Stadt betreut nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) II 905 arbeitslose Menschen, 19 mehr als im Juni. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.149 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.669 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.

Im Landkreis Rosenheim liegt die Arbeitslosenquote bei 2,6 Prozent (Vormonat: 2,5 Prozent; Juli 2022: 2,6 Prozent). Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen insgesamt für den Landkreis beträgt 3.807. Hier sind 2.032 Männer und Frauen bei der Hauptagentur in Rosenheim arbeitslos gemeldet, 110 mehr als im Vormonat. Beim Jobcenter Landkreis Rosenheim werden nach dem SGB II 1.775 arbeitslose Kundinnen und Kunden betreut, 4 weniger als im Juni. Insgesamt betreut das Jobcenter 3.724 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 2.880 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.

Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen weist im Juli eine Arbeitslosenquote von 1,9 Prozent auf (Vormonat: 1,9 Prozent; Juli 2022: 2,2 Prozent). Das entspricht 1.387 beschäftigungslosen Bürgerinnen und Bürgern. Davon sind 743 Männer und Frauen, Eine/r weniger als vor einem Monat, in den Agenturen Bad Tölz und Wolfratshausen gemeldet. 644 Betroffene, 7 mehr als im Juni, sind beim Jobcenter Bad Tölz-Wolfratshausen arbeitslos gemeldet. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.199 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.696 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.

Im Landkreis Miesbach sind derzeit 1.354 Bürgerinnen und Bürger arbeitslos gemeldet, was einer Quote von 2,4 Prozent (Vormonat: 2,4; Juli 2022: 2,0 Prozent) entspricht. Davon sind 783 arbeitslose Männer und Frauen bei der Agentur für Arbeit in Holzkirchen gemeldet, 61 mehr als im Vormonat. Für die Betreuung der Kundinnen und Kunden nach dem SGB II ist der Landkreis Miesbach als "zugelassener kommunaler Träger" (optierende Kommune) zuständig. Beim Jobcenter sind 571 Menschen arbeitslos gemeldet, 32 weniger als im Juni. Insgesamt betreut das Jobcenter 1.254 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.041 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.

*Für das Jobcenter der optierenden Kommune Miesbach lagen uns im Juni 2022 für die aus der Ukraine geflüchteten Menschen noch keine Werte vor.

Allgemeine Hinweise:

  • Ab Berichtsmonat Mai 2023 wurden die Bezugsgrößen zur Berechnung der Arbeitslosenquote aktualisiert.
  • Seit Berichtsmonat März 2011 ist die statistische Berichterstattung zu Arbeitslosigkeit und Arbeitsuche auf eine integrierte Datenbasis umgestellt. Die Daten aus VerBIS und XSozial werden in den Statistik-IT-Verfahren nun so zusammengeführt, dass ein zutreffender Verlauf der einzelnen Arbeitslosigkeitsperioden zugrunde gelegt wird – auch dann, wenn Arbeitslose in einen anderen Trägerbezirk wechseln. Insbesondere können durch das Verfahren Doppelerfassungen von Arbeitslosen vermieden werden.