Die Arbeitslosigkeit geht im Mai saisonbedingt zurück

Endspurt auf dem Ausbildungsmarkt: Die Pfingstferien können für ein Praktikum genutzt werden. 

28.05.2025 | Presseinfo Nr. 36

Auf dem Arbeitsmarkt hat sich die Frühjahrsbelebung in den vergangenen Wochen fortgesetzt. Die Arbeitslosenzahl ist um 270 Personen auf 9.860 zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote hat sich um 0,1 Prozentpunkte auf 3,1 Prozent verringert (Mai 2024: 2,7 Prozent). 

Die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim, Dr. Nicole Cujai, erklärt: „Es ist für diese Jahreszeit üblich, dass die Arbeitslosigkeit zurückgeht. Weitere Betriebe haben Beschäftigte zurückgeholt, die sie über die Wintermonate freigestellt hatten, und die Tourismus-Saison hat mit den Osterferien begonnen. Nachdem die Arbeitslosigkeit in den Monaten März und April im Vergleich zu den Vorjahren weniger zurückgegangen ist, war die Abnahme im Mai vergleichsweise stärker. Insgesamt sehen wir aber, dass die wirtschaftlichen Herausforderungen, die in den vergangenen Wochen durch die Zollpolitik der USA verstärkt worden sind, Spuren auf unserem Arbeitsmarkt hinterlassen: Die Betriebe agieren bei Neueinstellungen zurückhaltend. Im Mai waren mit 3.500 deutlich weniger Stellenangebote (-1.200) gemeldet als vor einem Jahr. Zusätzlich sind Unternehmen teilweise dazu gezwungen, Personal freizustellen. Die Frauen und Männer, die eine neue Arbeit suchen, brauchen bei schwacher Konjunktur oftmals länger, um eine neue Anstellung zu finden. Diese Umstände haben dazu beigetragen, dass deutlich mehr Menschen arbeitslos gemeldet waren als in den Vorjahren im Mai (+1.170 ggü. 2024; +2.000 ggü. 2023; + 3.090 ggü. 2022).“ 

Die einzelnen Personengruppen sind im Vorjahresvergleich unterschiedlich stark vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen: Bei den unter 25Jährigen waren 170 Personen mehr arbeitslos gemeldet, während der Anstieg bei den über 50Jährigen bei 440 Personen und bei den Menschen mit Schwerbehinderung bei 150 Personen lag. Dr. Cujai sagt hierzu: „Es ist schade, dass unter anderem Ältere und Menschen mit einer Behinderung, die häufig viel Berufserfahrung und umfangreiche Fachkenntnisse mitbringen, sich bei der Stellensuche vergleichsweise schwerer tun.“ Sie wendet sich direkt an die Personalverantwortlichen und sagt: „Geben Sie auch diesen Bewerberinnen und Bewerbern eine Chance. Häufig entpuppen sich diese dank ihrer beruflichen Kenntnisse und ihrer Persönlichkeit am Arbeitsplatz als wahre Bereicherung. Wir können Sie hier, wenn die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt sind, in vielerlei Hinsicht unterstützen, z.B. durch eine Probearbeit oder einen Lohnzuschuss bei der Arbeitsaufnahme. Rufen sie uns gerne an und lassen Sie sich beraten. Die Ansprechpersonen vom Arbeitgeberservice erreichen Sie unter der kostenlosen Servicenummer 0800 4 5555 20. Die Kolleginnen und Kollegen, die Menschen mit Schwerbehinderung und Rehabilitanden beraten und unterstützen, stehen Ihnen unter der Rufnummer 08031 / 202-271 für Fragen zur Verfügung.“ 

Ein Blick auf den Ausbildungsmarkt

In drei Monaten beginnen viele junge Menschen eine betriebliche Ausbildung. Die Vorsitzende der Geschäftsführung nimmt dies zum Anlass, einen Blick auf die Situation auf dem Ausbildungsmarkt zu werfen: „Wir sehen, dass die Betriebe aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen auch bei der Besetzung von Ausbildungsstellen teilweise zurückhaltender agieren. Bis zum Stichtag am 13. Mai hatten sie uns mit 3.130 um 340 weniger Ausbildungsplatzangebote gemeldet als vor einem Jahr. Im historischen Vergleich ist die Nachfrage nach Auszubildenden aber nach wie vor hoch. Die jungen Frauen und Männer, die eine Ausbildung machen, sind für die Betriebe wichtige Säulen, um sich die Fachkräfte von Morgen zu sichern. Rund 1.500 der Stellen waren im Mai noch unbesetzt. Zahlreiche Angebote waren unter anderem noch in den Berufsgruppen Verkauf, Büromanagement, Gastgewerbe/Tourismus, Arzt- und Praxishilfe sowie in technischen Berufen gemeldet“, erklärt Dr. Cujai und wirft einen Blick auf die Seite der Bewerberinnen und Bewerber: „Fast 1.100 der jungen Frauen und Männer, die sich seit Oktober bei uns gemeldet haben, hatten ihren beruflichen Weg bis Mitte Mai bereits gefunden und Ausbildungsverträge unterschrieben. 880 Bewerberinnen und Bewerber sind noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz“, sagt sie und wendet sich direkt an die  jungen Menschen, die im Sommer die Schule abschließen und noch nicht wissen, wie es danach für sie weitergeht: „Ruft unsere Kolleginnen und Kollegen von der Berufsberatung am besten gleich unter der Rufnummer 08031/202-222 an oder kontaktiert sie per Mail an Rosenheim.Berufsberatung@arbeitsagentur.de. Die Berufsberaterinnen und Berufsberater sind Expertinnen und Experten und unterstützen bei der Wahl der richtigen Ausbildung / des passenden Studiums, bei der Stellensuche und bei der Bewerbung. Zudem kann ich Euch ein Praktikum in den Pfingstferien ans Herz legen. Sprecht doch einfach einen Betrieb an, bei dem ihr euch vorstellen könnt, eine Ausbildung zu machen. Dies ist häufig der Türöffner für den späteren Ausbildungsplatz“, so die Agenturleiterin. „Gerne gibt auch unsere Berufsberatung Tipps zu möglichen Praktikumsbetrieben.“

Tipp:Tipp: 

Arbeit- und Ausbildungsplatzsuchende sowie Betriebe können, um schnell zu agieren, die mehr als 70 digitalen Dienstleistungen der Bundesagentur für Arbeit (BA) nutzen. Diese umfassen unter anderem Angebote zur Stellensuche sowie zur Aus- und Weiterbildung, zu finanziellen Leistungen der Arbeitsagentur und der Jobcenter oder auch Informationen zum Kindergeld oder zum Kinderzuschlag. Diese können jederzeit, schnell und von überall online unter https://www.arbeitsagentur.de/eservices abrufen werden. Zudem bietet die App „BA-mobil“ attraktive Möglichkeiten. Alle Funktionen und die Vorteile der App stehen unter BA-mobil: Die Kunden-App der Bundesagentur für Arbeit (https://www.arbeitsagentur.de/arbeitslos-arbeit-finden/arbeitslosengeld/app-ba-mobil). Für die Anmeldung nutzen Kundinnen und Kunden die Zugangsdaten, die sie auch für ihre Anmeldung im Online-Portal der BA verwenden. 

Der Arbeitsmarkt in den einzelnen Regionen des Agenturbezirkes Rosenheim:

  • Für die Stadt Rosenheim errechnet sich eine Arbeitslosenquote von 5,1 Prozent (Vormonat: 5,3 Prozent; Mai 2024: 4,5 Prozent). Derzeit sind 1.944 Bürgerinnen und Bürger ohne Arbeit. Bei den SGB III-Kundinnen und -Kunden, die durch die Agentur für Arbeit in Rosenheim betreut werden, liegt die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen mit 1.002 um 33 unter dem Vormonatswert. Für 942 arbeitslose SGB II-Kundinnen und -Kunden, 5 mehr als im April, ist das Jobcenter Rosenheim Stadt zuständig. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.286 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.768 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben. 

  • Im Landkreis Rosenheim beträgt die Arbeitslosenquote 3,0 Prozent (Vormonat: 3,1 Prozent; Mai 2024: 2,6 Prozent). Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen liegt im Landkreis bei 4.487. Hier sind 2.608 Männer und Frauen bei der Arbeitsagentur in Rosenheim arbeitslos gemeldet, 117 weniger als im Vormonat. Das Jobcenter Landkreis Rosenheim kümmert sich um 1.879 arbeitslose SGB II-Kundinnen und -Kunden, 41 weniger als im April. Insgesamt betreut das Jobcenter 3.877 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 2.976 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben. 

  • Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen weist im Mai eine Arbeitslosenquote von 2,4 Prozent auf (Vormonat: 2,4 Prozent; Mai 2024: 2,1 Prozent). Das entspricht 1.754 beschäftigungslosen Bürgerinnen und Bürgern. Davon sind 1.027 Männer und Frauen, 4 weniger als vor einem Monat, in den Agenturen Bad Tölz und Wolfratshausen gemeldet. 727 Betroffene, 15 weniger als im April, sind beim Jobcenter Bad Tölz-Wolfratshausen arbeitslos gemeldet. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.379 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.800 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben. 

  • Im Landkreis Miesbach sind derzeit 1.672 Bürgerinnen und Bürger arbeitslos gemeldet, was einer Quote von 2,9 Prozent entspricht (Vormonat: 3,0 Prozent; Mai 2024: 2,6 Prozent). Davon sind 1.016 arbeitslose Männer und Frauen bei der Agentur für Arbeit in Holzkirchen gemeldet, 90 weniger als im Vormonat. Für die Betreuung der Arbeitslosengeld II-Empfängerinnen und -Empfänger nach dem SGB II ist der Landkreis Miesbach als "zugelassener kommunaler Träger" (optierende Kommune) zuständig. Beim Jobcenter sind 656 Arbeitslose gemeldet, 25 mehr als im April. Insgesamt betreut das Jobcenter 1.463 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.152 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben. 

Allgemeine Hinweise:

  • Ab Berichtsmonat Mai 2025 wurden die Bezugsgrößen zur Berechnung der Arbeitslosenquote aktualisiert.

  • Seit Berichtsmonat März 2011 ist die statistische Berichterstattung zu Arbeitslosigkeit und Arbeitsuche auf eine integrierte Datenbasis umgestellt. Die Daten aus VerBIS und XSozial werden in den Statistik-IT-Verfahren nun so zusammengeführt, dass ein zutreffender Verlauf der einzelnen Arbeitslosigkeitsperioden zugrunde gelegt wird – auch dann, wenn Arbeitslose in einen anderen Trägerbezirk wechseln. Insbesondere können durch das Verfahren Doppelerfassungen von Arbeitslosen vermieden werden.