Der Berichtsmonat September sorgte für einen Rückgang der Arbeitslosenzahlen. Nach den Sommermonaten wird zum Herbstbeginn traditionell wieder mehr eingestellt. Das zeigt sich an der Zahl der Personen, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten und eine Erwerbstätigkeit aufgenommen haben: 1.001 Arbeitslose konnten direkt in eine Beschäftigung einmünden, 22 Prozent mehr als im August. Auch der Start des neuen Ausbildungsjahres und der Beginn von Weiterbildungskursen nach der Sommerpause haben für Entlastung gesorgt.
„Der Rückgang der Arbeitslosigkeit ist vor allem saisonal bedingt. In diesem Monat fällt er geringer aus, als in den Vorjahren. Von einer Stabilisierung zu sprechen, wäre deshalb zu früh. Wie es mittelfristig weitergeht, hängt maßgeblich von der konjunkturellen Entwicklung ab“, dämpft Sylvia Scholz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit, die Erwartungen. „Für die aktuell von Arbeitslosigkeit Betroffenen besteht verstärkt die Gefahr, dass sich die Arbeitslosigkeit verfestigt. Es ist schwieriger geworden, wieder in den Arbeitsmarkt einzumünden, da die wirtschaftliche Belebung auf sich warten lässt.“ Das zeigt sich an der Zahl der Langzeitarbeitslosen, die im Jahresverlauf um 22 Prozent gestiegen ist. Insgesamt sind 3.956 Personen aus dem Agenturbezirk seit zwölf Monaten oder länger arbeitslos. Diejenigen, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, nahmen mehrheitlich in Fertigungsberufen, Fertigungstechnischen Berufen, Handelsberufen sowie in Verkehrs- und Logistikberufen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf. Doch die Unternehmen sind nach wie vor zurückhaltend bei der Meldung neuer Stellen: Im September wurden rund 9 Prozent weniger Stellen gemeldet als im Vormonat. Im Bestand gibt es zwar 3.249 Angebote, doch auch hier liegt die Zahl niedriger als vor einem Jahr (426 Angebote weniger, minus 11,6 Prozent). Bei den genannten Berufsgruppen verringerte sich die Zahl der vorhandenen Stellen gegenüber dem Vorjahresmonat wie folgt: Fertigungsberufe (minus 3,5 Prozent), Fertigungstechnische Berufe (minus 7,6 Prozent), Handelsberufe (minus 14,1 Prozent) sowie Verkehrs- und Logistikberufe (minus 49,4 Prozent).
Entwicklung in den Rechtskreisen
Bei der Agentur für Arbeit (Rechtskreis SGB III) waren 6.781 Personen arbeitslos gemeldet (63 Personen weniger als im Vormonat, aber 976 Personen mehr als vor einem Jahr). Bei den Jobcentern (Rechtskreis SGB II) waren 6.955 Arbeitslose registriert (38 Personen weniger als im Vormonat und 364 Personen mehr als im Vorjahr).
Kurzarbeit
Im September gingen aus der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg 45 Anzeigen für Kurzarbeit für insgesamt 314 Beschäftigte ein (vorläufige Daten, 01.09. bis 24.09.2025). Kurzarbeit wird weiter auf hohem Niveau in Anspruch genommen: Laut aktueller Hochrechnung wurde im Mai 2025 für 8.211 Beschäftigte von 283 Betrieben konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt (Vormonat: 8.026 Beschäftigte von 282 Betrieben in Kurzarbeit). Die Kurzarbeiterquote lag im Agenturbezirk im Mai bei 3,8 Prozent.
Die Regionen im Überblick
Kreis Rottweil: Die Arbeitslosigkeit ist im September gesunken. 2.913 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 103 Personen weniger als im August. Die Arbeitslosenquote sank auf 3,6 Prozent (minus ein Zehntel).
Schwarzwald-Baar-Kreis: Die Arbeitslosigkeit ist im September gesunken. 6.049 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 19 Personen weniger als im August. Die Arbeitslosenquote sank auf 4,9 Prozent (minus ein Zehntel).
Kreis Tuttlingen: Die Arbeitslosigkeit ist im September leicht gestiegen. 4.774 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 21 Personen mehr als im August. Die Arbeitslosenquote blieb wie im Vormonat bei 5,7 Prozent.