„Allen Jugendlichen, die bisher noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, stehen weiterhin regionale Angebote zur Verfügung. Über 770 Ausbildungsstellen in Dessau-Roßlau sowie den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld und Wittenberg sind auch nach dem 1. August noch unbesetzt. Diese Situation wird sich auch in den nächsten Jahren nicht verändern. Die regionalen Unternehmen suchen händeringend Nachwuchskräfte, da allein in den nächsten 5 Jahren 14 Prozent der Belegschaften in den Ruhestand gehen“, weiß Olaf Ruch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt Ost.
„Nicht anders stellt sich die Personalsituation in den eigenen Reihen dar“, stellt Ruch fest. In der Arbeitsagentur Sachsen-Anhalt Ost arbeiten rund 125 Kolleginnen und Kollegen, von denen 22 Prozent in den nächsten fünf Jahren in Pension und Rente gehen werden. Nur zehn Mitarbeitende haben das 35. Lebensjahr noch nicht überschritten.
„Die Demografie unseres Personals ist uns bekannt. Daher bilden wir auch aus und suchen jedes Jahr Nachwuchskräfte. Im September haben wir am Standort in Dessau-Roßlau jeweils zwei Auszubildende im zweiten und dritten Lehrjahr. Ab 1. September beginnt eine Auszubildende ihre Ausbildung bei uns. Unsere Auszubildenden gehen zusammen mit den Nachwuchskräften der Arbeitsagentur Sachsen-Anhalt Süd in die Berufsschule in Halle“, berichtet Ruch.
Eine Auszubildende aus dieser Gruppe ist Joanna Haukenfrers. Sie befindet sich am Ende des ersten Ausbildungsjahr zur Fachangestellte für Arbeitsmarktdienstleistungen. Frau Haukenfrers berichtet über ihren Weg zur Agentur für Arbeit, über das Bewerbungsverfahren und dem Inhalt ihrer Ausbildung im ersten Jahr: „Zunächst habe ich ein Jurastudium angefangen. Als ich gemerkt habe, dass ich damit nicht mehr glücklich bin und ich mich gerne umorientieren möchte, wurde ich von der Beratungsstelle der Universität an die Agentur für Arbeit weitergeleitet. Dort hatte ich dann ein Gespräch bei meiner Berufsberaterin, die mir verschiedene Ausbildungen vorgeschlagen hat, unter anderem als Fachangestellte für Arbeitsmarktdienstleistungen bei der Bundesagentur für Arbeit.
Ich habe mich dann online über das Karriereportal der Bundesagentur für Arbeit beworben. Anschließend habe ich einen Test beim berufspsychologischen Dienst absolviert und wurde dann letztendlich zum Bewerbertag eingeladen, an dem ich mein Vorstellungsgespräch hatte.
Dabei habe ich mich im Rahmen einer Selbstpräsentation, für die ich eine kleine Vorbereitungszeit hatte, kurz vorgestellt und anschließend wurden mir einige Fragen gestellt, die sich teilweise auch schon konkret auf die kommende Ausbildung bezogen haben. Kurze Zeit später bekam ich die Zusage per Anruf. Während meiner Ausbildung bekomme ich die theoretischen Inhalte in Lernmodulen vermittelt. Zusätzlich hierzu besuche ich die Berufsschule in Form des Blockunterrichts. Die praktischen Inhalte lerne ich während meiner Praktikumseinsätze kennen. Hierbei war ich bisher im Operativen Service und in der Eingangszone eingesetzt. Im Operativen Service habe ich meine ersten Arbeitslosengeldanträge bearbeitet und in der Eingangszone meine ersten Kundengespräche zur Arbeitslosmeldung geführt. Außerdem habe ich während eines Personalpraktikums einen Einblick in den Personalservice bekommen. Zusätzlich bin ich ab und zu für Lehrgänge in der Bildungs- und Tagungsstätte in Weimar. Bei den Lehrgängen werden ganz allgemeine Themen, die für die Ausbildung wichtig sind, behandelt, zum Beispiel Kommunikation oder digitale Kompetenzen. Es ist toll zu wissen, dass ich in der Bundesagentur für Arbeit viele Weiterentwicklungsmöglichkeiten nach meiner Ausbildung haben werde.“
Auch für 2026 sucht die Agentur für Arbeit Nachwuchskräfte für die Ausbildung und das Studium. Wie bei vielen Arbeitgebern der öffentlichen Verwaltung endet die Bewerbungsfrist schon im Jahr vor dem Ausbildungsbeginn, bei der Arbeitsagentur ist es der 31. Dezember 2025. Das Bewerbungsverfahren ist einfach und läuft über das Karriereportal der Bundesagentur für Arbeit. Die Berufsschule befindet sich während der Ausbildung am Standort Dessau-Roßlau in Halle an der Saale und die Studientrimester absolviert man an der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit in Mannheim oder Schwerin.
„Neben der guten Vergütung während der Ausbildung oder dem Studium“, wirbt Olaf Ruch abschließend mit weiteren Garantien: „Während der Praxisphasen gewähren wir einen wohnortnahen Einsatz. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung oder des Studiums bieten wir ein unbefristetes Arbeitsverhältnis an. Als Bundesbehörde können wir bundesweit Karrierechancen anbieten und sorgen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Unsere Nachwuchskräfte erhalten eine moderne technische Ausstattung, inklusive eines eigenen Laptops. Wir bieten vielfältige Gesundheitsangebote an.“
Karriereportal der Bundesagentur für Arbeit: https://www.arbeitsagentur.de/bakarriere