Wittenberg: Arbeitsmarkt im November 2025

aktuelle Fortschritte sind ermutigend, aber bleiben angesichts konjunktureller Herausforderungen fragil

28.11.2025 | Presseinfo Nr. 165

„Ich betrachte die Entwicklung der aktuellen Arbeitsmarktlage mit Augenmaß, die aktuellen Fortschritte sind ermutigend, aber sie bleiben angesichts der konjunkturellen Herausforderungen noch fragil“, kommentiert Olaf Ruch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Sachsen-Anhalt die aktuelle Arbeitsmarktlage. „Dennoch ist die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat faktisch unverändert, liegt jedoch weiterhin im Rahmen des Vorjahreswertes. Damit setzt sich die ungünstige Entwicklung der vergangenen Monate fort. Besonders betroffen sind Jüngere und Langzeitarbeitslose. Die Zunahme der Arbeitslosigkeit unter jungen Menschen bis 25 Jahren im Landkreis Wittenberg ist auf die bundesweite Umverteilung ukrainischer Geflüchteter aus Nordrhein-Westfalen auf andere Bundesländer zurückzuführen. Dabei wurde dem Landkreis Wittenberg vom Land Sachsen-Anhalt ein relativ hoher Anteil junger Geflüchteter zugewiesen. Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat sich erholt, die Gesamtzahl der gemeldeten Stellen bewegt sich auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Im sachsen-anhaltinischen Vergleich entwickelte sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Agenturbezirk weiterhin rückläufig. Jedoch verzeichneten wir bereits Arbeitslosmeldungen von Arbeitnehmern, die ihre Beschäftigung aus saisonalen Gründen zumindest vorübergehend verlieren. Daher möchte ich an dieser Stelle auf unsere zahlreichen eService-Angebote hinweisen. Sie sparen Zeit und Wege und können für die Arbeitsuchendmeldung sowie zur Beantragung von Arbeitslosengeld genutzt werden. Die Unternehmen sind weiterhin auf der Suche nach Arbeitskräften, insbesondere nach Fachkräften. Den Fachkräftebedarf unterstützen wir für die Menschen und Unternehmen gezielt mit Vermittlung, Qualifizierung und Beratung“, so Olaf Ruch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt Ost und ergänzt: „Um eine Beschäftigung zu erhalten, sind häufig Qualifizierungen notwendig. Veränderungs- und Lernbereitschaft sowie Flexibilität sind deshalb sehr wichtig. Die Vermittlungsfachkräfte beraten dazu“ und ergänzt: „Doch am besten ist es, wenn Arbeitslosigkeit ganz vermieden werden kann. Ein Hebel zur Fachkräftesicherung für die Unternehmen ist, ältere Arbeitnehmer möglichst lange im Job zu halten. Der Arbeitgeber-Service informiert darüber, welche Möglichkeiten es gibt, damit das gelingen kann“, so Olaf Ruch.

Arbeitslosigkeit

Im November waren 4.243 Frauen und Männer arbeitslos. In der Betrachtung zum Vormonat stieg die Anzahl um 178 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Arbeitslosen um 37 Frauen und Männer gestiegen.
Die Arbeitslosenquote lag bei 6,8 Prozent, 0,1 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.
Wittenberg lag damit 0,6 Prozentpunkte unter dem Wert des Agenturbezirkes Sachsen-Anhalt Ost.

Unterbeschäftigung

Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) lag im November bei 5.142. Das waren 81 mehr als im Vorjahr. Die Unterbeschäftigtenquote lag bei 8,2 Prozent. In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu Arbeitslosen auch Personen abgebildet, die Teilnehmer in Maßnahmen sind oder einen Sonderstatus (etwa kurzfristige Arbeitsunfähigkeit) innehaben und damit gesetzlich nicht arbeitslos sind.

Einstellungen und Entlassungen

Im November wurden 323 Menschen aus Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt entlassen und meldeten sich arbeitslos, 6 mehr als im Vormonat. Im selben Zeitraum nahmen 231 Frauen und Männer aus der Arbeitslosigkeit heraus eine Beschäftigung auf, das waren 19 weniger als im Oktober.

Stellenmeldungen

Die Zahl der Stellenmeldungen stieg im November im Vergleich zum Vormonat. Unternehmen meldeten dem Arbeitgeber-Service 222 neue Stellen. Das verarbeitende Gewerbe, der Handel und die Arbeitnehmerüberlassung (Zeitarbeit) haben im November die meisten Stellen gemeldet.

Jobcenter Wittenberg

Das Jobcenter Wittenberg hat im vergangenen Monat sinkende Leistungsempfängerzahlen zu verzeichnen. So gab es im November 5.317 Bezieher von Bürgergeld und 1.701 von Sozialgeld. Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften (BG) sank ebenfalls. Aktuell werden 4.245 Bedarfsgemeinschaften betreut. Im Oktober waren es 25 Bedarfsgemeinschaften weniger.