Dessau-Roßlau: konjunkturelle Schwäche bestimmt weiterhin den Arbeitsmarkt

Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr ist vollständig auf die Entwicklung im Rechtskreis SGB III (Arbeitslosenversicherung) zurückzuführen

01.07.2025 | Presseinfo Nr. 96

„Saisonal bedingt sinkt die Zahl der Arbeitslosen im Juni im Vergleich zum Vormonat. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr ist vollständig auf die Entwicklung im Rechtskreis SGB III (Arbeitslosenversicherung) zurückzuführen. Dort steigen Arbeitslosigkeit und Langzeitarbeitslosigkeit kräftiger als im Landesdurchschnitt von Sachsen-Anhalt. Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk insgesamt steigt gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,3 Prozentpunkte. In Dessau-Roßlau steigt die Arbeitslosenquote ebenfalls um 0,3 Prozentpunkte. Die Gründe liegen in der konjunkturellen Schwäche und unter anderen den damit einhergehenden Unternehmensschließungen. Das erklärt auch den Rückgang der Beschäftigten im Agenturbezirk Sachsen-Anhalt Ost, der auch höher ist als der Landesdurchschnitt von Sachsen-Anhalt“, berichtet Isabelle Ziegler, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt Ost.
„Des Weiteren ist festzustellen, dass der Arbeitsstellenbestand unter dem Vorjahresniveau liegt. Landesweit fällt der Rückgang niedriger aus. Auch hier macht sich die konjunkturelle Schwäche bemerkbar. Insgesamt haben wir knapp 3.300 Arbeitsstellen im Bestand. Das sind 7,6 Prozent weniger als im Juni 2024. Dabei gibt es aber regionale Unterschiede. In Dessau-Roßlau sinkt der Stellenbestand um 4,6 Prozent“, ergänzt Ziegler.

Arbeitslosigkeit

Im Juni waren 3.578 Frauen und Männer arbeitslos. In der Betrachtung zum Vormonat sank die Anzahl um 13 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Arbeitslosen um 132 Frauen und Männer gestiegen.
Die Arbeitslosenquote lag bei 9,3 Prozent, 0,3 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Dessau-Roßlau lag damit 1,8 Prozentpunkte über dem Wert des Agenturbezirkes Sachsen-Anhalt Ost.

Unterbeschäftigung

Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) lag im Juni bei 4.533. Das waren 86 weniger als im Vorjahr. Die Unterbeschäftigtenquote lag bei 11,5 Prozent. In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu Arbeitslosen auch Personen abgebildet, die Teilnehmer in Maßnahmen sind oder einen Sonderstatus (etwa kurzfristige Arbeitsunfähigkeit) innehaben und damit gesetzlich nicht arbeitslos sind.

Einstellungen und Entlassungen

Im Juni wurden 180 Menschen aus Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt entlassen und meldeten sich arbeitslos, 51 weniger als im Vormonat. Im selben Zeitraum nahmen 150 Frauen und Männer aus der Arbeitslosigkeit heraus eine Beschäftigung auf, das waren 13 weniger als im Mai.

Stellenmeldungen

Die Zahl der Stellenmeldungen sank im Juni im Vergleich zum Vormonat. Unternehmen meldeten dem Arbeitgeber-Service 114 neue Stellen. Das verarbeitende Gewerbe, die Arbeitnehmerüberlassung (Zeitarbeit) und die öffentliche Verwaltung haben im Juni die meisten Stellen gemeldet.

Jobcenter Dessau-Roßlau

Das Jobcenter Dessau-Roßlau hat im vergangenen Monat steigende Leistungsempfängerzahlen zu verzeichnen. So gab es im Juni 5.212 Bezieher von Bürgergeld und 1.804 von Sozialgeld. Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften (BG) sank. Aktuell werden 4.017 Bedarfsgemeinschaften betreut. Im Mai waren es 6 Bedarfsgemeinschaften mehr.