Im Landkreis Harz sind aktuell rund 70.700 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Etwas mehr als die Hälfte (51,5 Prozent) davon sind Männer. Besonders bei den Männern ist die Zahl der Beschäftigten in den letzten zehn Jahren gestiegen, während der Anteil der Frauen leicht gesunken ist.
Mehr Männer arbeiten in Teilzeit
Ein deutlicher Wandel zeigt sich bei den Arbeitszeiten: Immer mehr Männer arbeiten in Teilzeit. Vor zehn Jahren waren es 2.770, heute bereits 4.880.
Männer auch in sozialen Berufen stärker vertreten
Männer sind nicht nur in klassischen Industrie- und Handwerksberufen beschäftigt. Auch im SAHGE-Bereich (Soziale Arbeit, haushaltsnahe Dienstleistungen, Gesundheit, Pflege sowie Erziehung und Bildung) ist ihr Anteil gestiegen – von 1.930 im Jahr 2014 auf inzwischen 2.670.
Fachkräfte gefragt, Helferjobs bleiben verbreitet
Von allen männlichen Beschäftigten arbeiten rund 6.820 als Spezialisten oder Experten. Gleichzeitig sind 5.190 Männer im Helferbereich tätig – das sind 14 Prozent aller männlichen Beschäftigten.
Weiterbildung schafft Perspektiven
Im vergangenen Jahr nutzten 260 Männer die Chance auf berufliche Weiterbildung. Jeder zehnte von ihnen strebten sogar einen neuen Berufsabschluss an. Besonders gefragt waren Weiterbildungen in Verkehr und Logistik, Fertigungsberufen sowie in medizinischen und nicht-medizinischen Gesundheitsberufen.
Arbeitslosigkeit trifft Männer stärker
Trotz steigender Beschäftigung sind Männer häufiger arbeitslos als Frauen. Im Jahresdurchschnitt 2024 lag ihre Arbeitslosenquote bei 5,9 Prozent, bei Frauen dagegen bei 5,0 Prozent. Besonders kritisch: Mehr als ein Drittel (1.300 von 3.450) der arbeitslosen Männer hat keinen Berufsabschluss und ist dadurch oft länger ohne Arbeit.
Dazu sagt Anja Huth, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt West:
„Viele Männer halten noch immer an alten Rollenbildern fest. Besonders im Beruf. Der Arbeitsmarkt verändert sich aber. In der Industrie, in der vor allem Männer arbeiten, gehen Jobs verloren. Im Gesundheits- und Sozialbereich, wo meist Frauen tätig sind, entstehen neue Arbeitsplätze. Wenn wir es schaffen, dass Rollenklischees bei der Berufswahl keine Rolle mehr spielen, eröffnen sich neue Chancen auch für Männer. Immer mehr von ihnen wollen Beruf und Familie verbinden und ihren eigenen Weg gehen. Das ist gut so – Gleichstellung macht den Arbeitsmarkt offener, moderner und stärker“
Weitere Informationen finden Sie unter folgendem Link:
https://statistik.arbeitsagentur.de/Statistiken/Themen-im-Fokus/Frauen-und-Maenner