Der Arbeitsmarkt im August 2025

Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Schweinfurt erneut gestiegen

29.08.2025 | Presseinfo Nr. 27

Der Arbeitsmarkt im August 2025 

Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Schweinfurt erneut gestiegen

Die Zahl der Arbeitslosen ist keine statische Größe. Auch im Monat August fand viel Bewegung auf dem Arbeitsmarkt statt.

Zitat:

„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit hat auch im August eine saisonale Komponente. Allerdings werden auch die Auswirkungen struktureller Probleme am Arbeitsmarkt sichtbar und positive Signale sind derzeit schwer zu finden. Wir müssen abwarten, wie sich die Lage weiter entwickelt und stehen den Unternehmen und Arbeitssuchenden mit unseren Dienstleistungen zur Seite.“ Bewertet Richard Paul, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schweinfurt, die Lage auf dem Arbeitsmarkt.

Die Arbeitslosigkeit ist im Bezirk der Agentur für Arbeit Schweinfurt (Stadt Schweinfurt, Landkreis Bad Kissingen, Landkreis Rhön-Grabfeld, Landkreis Haßberge, Landkreis Schweinfurt) im August 2025 erneut gestiegen. 9.833 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 387 Personen mehr (4 Prozent) als im Juli und 611 Personen bzw. 7 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 3,9 Prozent und lag mit 0,1 Prozent über dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 3,7 Prozent.

In der Arbeitslosenversicherung (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 5.396 Personen (252 Personen mehr als im Vormonat und 706 Personen mehr als vor einem Jahr). In den Jobcentern (Bürgergeld) waren 4.437 Arbeitslose registriert (135 Personen mehr als im Vormonat, aber 95 Personen weniger als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 45 Prozent aller Arbeitslosen betreut.

Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 2.807 Personen arbeitslos. Davon kamen 1.019 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. 2.407 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 749 eine Erwerbstätigkeit auf.

Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 691 Stellen wurden im August neu gemeldet (15 mehr als im Vormonat, aber 1 weniger als vor einem Jahr). Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, Verarbeitendes Gewerbe, Gesundheits- und Sozialwesen, Handel Instandhaltung und Reparatur von Kfz, Baugewerbe, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen. Aktuell befanden sich damit 5.009 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur.

In der Grundsicherung (Jobcenter) sank die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vorjahresvergleich um 117 (entspricht -2 Prozent) auf insgesamt 7.710.

10.206 Personen bezogen Bürgergeld, das waren 243 Personen weniger (-2 Prozent) als vor einem Jahr.

Konjunkturelles Kurzarbeitergeld

Kurzarbeitergeld ist eine Lohnersatzleistung, durch die Arbeitslosigkeit vermieden werden soll.
Die statistische Auswertung zum konjunkturellen Kurzarbeitergeld (KuG) erfolgt stets mit einem gewissen Zeitverzug. 

Anzeigen zur Kurzarbeit sind ein Indikator für die konjunkturelle Entwicklung. Spätestens im Beginn-Monat der Kurzarbeit muss eine Anzeige bei der zuständigen Arbeitsagentur über die Höhe des Arbeitsausfalls und die Anzahl der Mitarbeiter erfolgen. Bei der Interpretation ist zu beachten, dass bei konjunktureller Eintrübung die Anzeigen sehr früh eingehen und einen erhöhten Umfang aufweisen. Nur ein Teil der Anzeigen wird tatsächlich realisiert. Anzeigen haben aktuell eine maximale Gültigkeit von 28 Monaten. Wird die realisierte Kurzarbeit um mehr als 3 Monate unterbrochen, muss erneut eine Anzeige abgeben werden.

Der Höchststand an abgegebenen Anzeigen seit Januar 2009 war mit 3.426 Anzeigen im Monat April 2020. Im Kalendermonat Juli 2025 wurden von 8 Betrieben bzw. Betriebszweigen 77 Personen zur Kurzarbeit angezeigt. Das sind 8 Anzeigen weniger und 75 Personen in Anzeigen weniger im Vergleich zum Vormonat.

Im April 2025 lag die Kurzarbeiterquote (Anteil der KuG beziehenden an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten) bei 1,2 Prozent, während sie im April 2024 noch bei 0,8 Prozent lag. Die Kurzarbeiterquote gibt das relative Ausmaß und die Bedeutung der Kurzarbeit an.

Abschließend noch ein Blick auf das Beschäftigungsäquivalent. Dieses ergibt sich aus der Anzahl kurzarbeitender Personen und der Höhe des Arbeitsausfalles. Abgebildet wird damit die Anzahl der Personen, die rechnerisch durch das Kurzarbeitergeld in Arbeit bleiben und sich nicht arbeitslos melden mussten. Der Wert liegt für Februar vor und betrug 575. Im Februar 2024 lag er noch bei 448.

Kurzarbeitergeld hat also weiterhin eine spürbare Wirkung zur Vermeidung von Arbeitslosigkeit in der Region.


Lage auf dem Ausbildungsmarkt im August
Zitat:

„Am 1. September beginnt das neue Ausbildungsjahr. Wir werden eine umfassendere Analyse des zurückliegenden Jahres in einigen Wochen liefern können. Schon jetzt können wir feststellen, dass sich der Trend fortsetzt, dass Jugendliche länger im Schulsystem verbleiben, bevor sie sich für eine Ausbildung entscheiden“ - führt Richard Paul, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schweinfurt, aus.

Im Bereich der Agentur für Arbeit Schweinfurt (Stadt Schweinfurt, Landkreis Bad Kissingen, Landkreis Rhön-Grabfeld, Landkreis Haßberge, Landkreis Schweinfurt) waren bis August insgesamt 2.645 Interessierte als Bewerber/-innen für eine Ausbildungsstelle oder ein duales Studium bei der Berufsberatung gemeldet, darunter befanden sich 468 Jugendliche mit Migrationshintergrund.

Von den 2.645 Bewerber/-innen waren zahlenmäßig 317 Personen (14 Prozent) mehr als im August 2024 gemeldet. Davon suchen aktuell 295 Bewerber/-innen aktiv nach einer Ausbildung oder einem dualen Studium. Alle anderen Bewerber/-innen haben sich bereits für ein Angebot entschieden oder eine andere Alternative für sich gefunden.

Die regionalen Unternehmen haben bisher 4.042 Ausbildungs- und duale Studienplätze gemeldet (315 Stellen bzw. 7 Prozent weniger als vor einem Jahr). Rein rechnerisch kommen damit auf 100 Stellen 66 Bewerber/-innen.  Aktuell sind 1.113 Ausbildungs- und duale Studienplätze frei, vor allem in den Berufen Verkäufer/in, Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Zerspanungsmechaniker/in, Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r und Metallbauer/in - Konstruktionstechnik.

Die Berufs- und Studienberatung ist von überall telefonisch und per Videotelefonie erreichbar und bietet individuelle Beratungen an: Vorherige Terminvereinbarung ist sinnvoll. 
Hotline: 0800 4 5555 00.