Der Arbeitsmarkt im April 2025

Leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit – aber weniger neue Jobchancen

30.04.2025 | Presseinfo Nr. 25

Arbeitslosigkeit sinkt leicht – dritter Rückgang in Folge


Der Frühling bringt weiter Bewegung auf den Arbeitsmarkt: Zum dritten Mal in Folge ist die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Siegen leicht gesunken. Im April waren 159 Menschen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen als im Vormonat. Diese Entwicklung ist saisontypisch – im Frühjahr kommt es traditionell zu einer Belebung des Arbeitsmarktes.


Offene Stellen erstmals unter 3.000 – Unternehmen melden zurückhaltend neue Jobs


Trotz der Entwicklung bei der Arbeitslosigkeit bleibt die Dynamik auf dem Stellenmarkt hinter den Erwartungen zurück. Der Pool an gemeldeten offenen Arbeitsstellen für beide Kreise ist erstmals seit Langem unter die Marke von 3.000 gerutscht – aktuell liegt der Bestand bei 2.915 Stellen. Unternehmen agieren angesichts der konjunkturellen Unsicherheiten vorsichtig und melden weniger neue Stellen als sonst um diese Jahreszeit üblich. „Wir freuen uns über
den wahrnehmbaren leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit, blicken aber auch aufmerksam auf die Entwicklung der Stellenzugänge“, erklärt Stephanie Krömer, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Siegen. „Für eine nachhaltige Stabilisierung des Arbeitsmarktes brauchen wir jedoch neue Impulse und deutlich mehr Dynamik.“


Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung bleibt stabil


Ein Blick auf die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Agenturbezirk zeigt: Trotz der rückläufigen Stellenmeldungen bleibt die Beschäftigung in der Region stabil. Globale Krisen, geänderte Zollpolitik, Konjunkturflaute, Produktionsverlagerungen und der tiefgreifende Wandel vieler Branchen – all diese Entwicklungen hinterlassen dennoch Spuren auf dem Siegener Arbeitsmarkt. Die aktuellen Ergebnisse für September 2024 belegen im
Fünf-Jahres-Vergleich ein Plus von 1,2 Prozent: Rund 2.100 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze mehr als 2019 sind im Agenturbezirk entstanden.


Nach klassischen marktwirtschaftlichen Mustern wachsen vor allem die Dienstleistungsbranchen, während die stark vertretenen Bereiche des produzierenden Gewerbes kaum noch Zuwächse verzeichnen oder sogar Rückgänge hinnehmen müssen. Der Grund: Dienstleistungen sind konjunkturunabhängiger, lassen sich weniger automatisieren und tragen den Strukturwandel stärker. Es überrascht daher wenig, dass die Metall- und Elektroindustrie deutliche Verluste hinnehmen musste, während im Gesundheits- und Sozialwesen seit 2019 fast 2.900 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen wurden. 

Doch es gibt auch Ausnahmen: Branchen wie die Wasserversorgung, die Energiewirtschaft und das Baugewerbe konnten in diesem Zeitraum ebenfalls wachsen. Umgekehrt verzeichnen Finanz- und Versicherungsdienstleister, obwohl sie den Dienstleistungen zugeordnet werden, heute weniger Beschäftigte als noch vor fünf Jahren.

Bild zeigt Diagramm sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nach Branchen