Kaum ein Berufsfeld vereint medizinisches Fachwissen, menschliche Nähe und gesellschaftliche Relevanz so stark wie die Pflege. Pflegekräfte leisten nicht nur medizinische Versorgung, sondern tragen auch wesentlich zur sozialen Stabilität bei – und das täglich. Zum Internationalen Tag der Pflege am 12. Mai legt die Agentur für Arbeit Siegen deshalb ausgewählte Fakten zur Entwicklung der Pflegeberufe vor und rückt die positiven Aspekte des Berufsfeldes in den Fokus.
Wachstumsbranche Pflege: Zahl der Beschäftigten steigt weiter

Im Agenturbezirk Siegen arbeiten aktuell 9.102 Menschen in Pflegeberufen (Stand Juni 2024). Dazu zählen Beschäftigte in der Gesundheits- und Krankenpflege, im Rettungsdienst, in der Geburtshilfe sowie in der Altenpflege. Während die Gesamtbeschäftigung zuletzt stagnierte beziehungsweise leicht rückläufig war, zeigt sich der Pflegesektor stabil und wachstumsstark: In den vergangenen fünf Jahren ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Pflegeberufen im Kreis Siegen-Wittgenstein um 4,9 Prozent gestiegen, im Kreis Olpe um 9,4 Prozent.
Konjunkturunabhängig und krisensicher
Der Pflegebereich gilt als besonders konjunkturunabhängig. Angesichts des demografischen Wandels wird die Nachfrage nach gut ausgebildeten Fachkräften in der Pflege weiter zunehmen. Das Berufsfeld bietet damit auch langfristig sichere Perspektiven – sowohl für Berufseinsteiger als auch für Menschen, die sich umorientieren möchten.
Vielfältige Arbeitsmodelle: Teilzeit ist gelebte Realität
Jede zweite Pflegekraft im Agenturbezirk Siegen arbeitet in Teilzeit (52,6 Prozent). Damit zählt die Pflege zu den Branchen mit den höchsten Teilzeitquoten. Viele Einrichtungen reagieren auf die individuellen Lebenslagen ihrer Beschäftigten mit flexiblen Arbeitszeitmodellen – ein Vorteil, der besonders in Zeiten zunehmender Vereinbarkeitsansprüche an Bedeutung gewinnt.
Positive Entgeltentwicklung: Pflege holt auf
Die Löhne haben sich durchaus positiv entwickelt. Im Kreis Olpe sind die Medianentgelte in Pflegeberufen von 2019 bis 2023 um 9,7 Prozent gestiegen, im Kreis Siegen-Wittgenstein um 12,1 Prozent. Zum Vergleich: über alle Berufe hinweg stiegen sie im gleichen Zeitraum lediglich um 7,5 bzw. 8,6 Prozent. Der Median zum Bruttomonatsgehalt für sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte in Pflegeberufen lag Ende 2023 bei 3.811 Euro im Kreis Olpe und 3.778 Euro im Kreis Siegen-Wittgenstein.
Pflege ist mehr als ein Beruf – sie ist systemrelevant und zukunftstragend
Die Pflege trägt auch mit zur Stabilität des regionalen Arbeitsmarkts bei. Der Beschäftigungsaufbau findet maßgeblich im Bereich der Dienstleistungsberufe statt und hier besonders in der Pflege. Für Stephanie Krömer, Vorsitzende der Geschäftsführung der Siegener Arbeitsagentur, ist klar: „Pflegeberufe sind nicht nur menschlich bedeutsam, sondern bieten auch sichere Perspektiven auf einem sich wandelnden Arbeitsmarkt. Die stabile Beschäftigungsentwicklung, steigende Löhne und flexible Arbeitszeitmodelle zeigen: Die Pflege ist ein Berufsfeld mit Zukunft und verdient unsere volle gesellschaftliche Anerkennung.