Im Bezirk der Agentur für Arbeit Siegen ist die Arbeitslosigkeit im September gesunken. Insgesamt waren rund 500 Personen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen als im Vormonat. Damit setzt eine kleine Herbstbelebung am regionalen Arbeitsmarkt ein.
Die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Siegen, Stephanie Krömer, kommentiert die aktuellen Entwicklungen so: „Im Vormonat hatten wir uns etwas mehr Bewegung gewünscht – und die ist nun in Ansätzen erkennbar. Man merkt, dass einige Personalentscheider ihre Einstellungsentscheidungen auf den Herbst verschoben haben und tendenziell wieder mehr Einstellungen vornehmen. Dennoch zeigt sich die Konjunktur seit Längerem in einem Muster kleiner Auf- und Abschwünge, eben der häufig zitierten Wellblechkonjunktur. Entsprechend tritt auch der Arbeitsmarkt oftmals auf der Stelle, verschiebt sich lediglich in Nuancen, ohne wirklich an Fahrt aufzunehmen. Deshalb bleiben wir auch jetzt verhalten optimistisch auch wenn die aktuellen Entwicklungen uns freudig stimmen.“
Besonders erfreulich ist die Entwicklung bei den Jugendlichen: Ihr Bestand an Arbeitslosen hat sich im Laufe des Septembers um 181 Personen verringert. Viele von ihnen haben nach Abschluss der Schule eine Ausbildung begonnen oder eine Arbeitsstelle gefunden und somit den Start in ihre berufliche Zukunft erfolgreich realisiert. Diejenigen, die nach absolvierter Ausbildung nicht vom ausbildenden Betrieb übernommen wurden, haben im vergangenen Monat schnell eine Anschlussbeschäftigung gefunden.
Bedenklich stimmt weiterhin die Entwicklung des Stellenbestands: Dieser ist im Vergleich zum Vormonat erneut geschrumpft – um 49 auf nunmehr 2.671 gemeldete offene Stellen. Der andauernde konjunkturelle Druck zeigt sich nicht nur auf dem Arbeitsmarkt, sondern auch bei den Rückmeldungen der Unternehmen: Viele Betriebe fahren ihre Personalplanung zurück und sind weiter vorsichtig damit, neue Stellen zu schaffen oder größere Investitionen in Beschäftigung zu tätigen.
Auch die Situation für Ältere bleibt herausfordernd: Zwar bringen sie Expertise und wertvolles Know-How mit, dennoch gelingt ihnen die Rückkehr in Beschäftigung meist langsamer. Sie brauchen häufig mehr Zeit, um wieder Fuß am Arbeitsmarkt zu fassen. Unterm Strich ergibt sich im September aber ein sichtbarer Rückgang der Arbeitslosenquote um 0,2 Prozentpunkte auf jetzt 5,5 Prozent im Agenturbezirk Siegen. In beiden Kreisen, Siegen-Wittgenstein und Olpe, entwickelt sich die Situation damit besser als noch im Vormonat. Zugleich bleibt die Arbeitslosigkeit für einen September mit Blick auf die letzten 10 Jahre auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Stephanie Krömer resümiert: „Wir sehen aktuell eine leichte Entlastung, doch die Gesamtzahl der Arbeitslosen ist für einen September so hoch wie seit zehn Jahren nicht mehr. Diese Diskrepanz mahnt uns zur Aufmerksamkeit. Wir freuen uns über jede positive Entwicklung, wissen aber auch, dass die Herausforderungen am Arbeitsmarkt groß bleiben. “