„Die Zahlen für den Berichtsmonat Februar entwickeln sich saisontypisch“, bilanziert die Vorsitzende der Geschäftsführung, Stephanie Krömer, die ausgewiesenen Statistikdaten für den zweiten Kalendermonat in 2025. „Von Januar auf Februar verzeichnen wir grundsätzlich, mit Blick auf die zurückliegenden zehn Jahre, einen leichten Rückgang in den Arbeitslosenzahlen. Nachdem wir in diesem Jahr für Januar einen sichtbaren Zuwachs an Arbeitslosigkeit hinnehmen mussten, notieren wir für Februar leicht rückläufige Zahlen. 43 arbeitslose Personen weniger zählt der Agenturbezirk bei einer unveränderten Arbeitslosenquote von 5,6 Prozent. Leider gehen deutlich weniger frische Jobchancen bei der Agentur für Arbeit Siegen ein. Im Kreis Siegen-Wittgenstein boten sich Bewerberinnen und Bewerbern 394 neue Stellen, in Olpe waren es 181 Stellen. Wir hoffen auf mehr Dynamik mit Blick auf den nahenden Frühling.“
Die wirtschaftliche Situation bleibt unverändert herausfordernd und hat Strahlkraft auf den regionalen Arbeitsmarkt. Stellenmeldungen bleiben auf verhaltenem Niveau. Gesucht werden insbesondere Fachkräfte, was für zahlreiche arbeitsuchende Helfer mit geringerem Qualifizierungsniveau den raschen Wiedereinstieg in Beschäftigung erschwert. Dabei handelt sich nicht um eine kurzfristige Nachfrageschwäche und eine vorübergehende angespannte Situation auf dem Arbeitsmarkt – was sich weiter vollzieht ist ein struktureller Wandel, der Fachkräfte braucht, für die Bewältigung der anstehenden Aufgaben. Hierzu wird es weiter von enormer Bedeutung sein, dass alle auf dem Arbeitsmarkt aktiven Akteure eng verzahnt und
abgestimmt agieren: Gemeinsam Perspektiven entwickeln, Chancen ausloten und mutig umsetzen.
Frauen am Arbeitsmarkt: Beschäftigung weiter kräftig steigend
Anlässlich des internationalen Frauentags am 8. März schaut die Agentur für Arbeit Siegen in diesem Monat speziell auf die Erwerbsbeteiligung von Frauen im Agenturbezirk. Retrospektiv zeigt sich hier eine erfreuliche Entwicklung: Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von Frauen ist von 2021 bis 2024 um 4,2 Prozent auf nunmehr 77.710 Beschäftigte gestiegen. Das entspricht einem Plus von 3.108 erwerbstätigen Frauen.
Besonders bemerkenswert ist, dass der Beschäftigungsaufwuchs dabei deutlich stärker von statten geht, als bei den Männern. Dieser liegt im Vergleichszeitraum (Juni 2021-2024) bei 0,2 Prozent und klettert in Summe um 158 Personen auf 103.591 männliche Beschäftigte im Agenturbezirk. Die Beschäftigung von Frauen ist wichtig zur Stabilisierung des regionalen Arbeitsmarktes und ein wesentlicher Faktor, der zum Beschäftigungsaufwuchs beiträgt. Mit ausschlaggebend für diese gute Entwicklung sind auch die durch die Frauen gewählten Berufe, im Gesundheits- oder Sozialwesen beispielsweise, die deutlich konjunkturunabhängiger sind als die der Männer. Männer arbeiten tendenziell vermehrt in gewerblich-technischen Aufgaben, wo sie deutlich stärker konjunkturellen Schwankungen ausgesetzt sind.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung (SvB)

Beschäftigung nach Branchen
Zwei von drei Frauen (66,2%) im Agenturbezirk Siegen sind in einer der TOP 10 Branchen beschäftigt, die meisten davon in Dienstleistungsbereichen. Frauen entscheiden sich immer noch deutlich häufiger für eine dienstleistungsorientierte Tätigkeit im Gesundheitswesen, im Handel, im Sozialwesen oder in der Erziehung. Diese Bereiche haben alle eines gemeinsam: Sie sind krisensicherer und reagieren nicht so stark auf Konjunkturschwankungen. Frauen sind somit nicht so häufig von Arbeitslosigkeit betroffen und können diese aufgrund der aufnahmefähigen Marktlage tendenziell schneller überwinden.

Hinzu kommt, dass Frauen weiterhin vergleichsweise schnell wieder in das Berufsleben zurückkehren. Aufgrund der kurzen Auszeiten werden Frauen dann auch überwiegend qualifikationsadäquat beschäftigt. Die Erwerbsneigung ist insgesamt als hoch zu betrachten. Der wohl größte Unterschied zwischen Frauen und Männern besteht in der Wahl des Arbeitszeitmodells: Mehr als die Hälfte der Frauen arbeitet nicht in Vollzeit – ein Potenzial, das es, wo gewollt und gewünscht, zu heben gilt, um Fachkräfte zu sichern und Chancengleichheit weiter voranzutreiben.
