Aufschwung am Arbeitsmarkt hält auch im Dezember an

Aufschwung am Arbeitsmarkt hält auch im Dezember an Arbeitslosenquote im Städtedreieck sinkt auf 8,0% Weniger Arbeitslosmeldungen als üblich Berufliche Qualifikation immer wichtiger

04.01.2022 | Presseinfo Nr. 2

Im Dezember ist die Arbeitslosigkeit im Städtedreieck erneut gesunken. Ursächlich hierfür ist vor allem, dass sich im Dezember deutlich weniger Menschen arbeitslos melden mussten als in den Vorjahren. "Diese Entwicklung ist vor allem darauf zurückzuführen, dass Unternehmen und Betriebe ihre Fachkräfte auch in wirtschaftlich schwierigeren Phasen behalten", so Martin Klebe, Leiter der Agentur für Arbeit Solingen Wuppertal. Dies wirkt sich auch auf die kontinuierlich sinkende Jugendarbeitslosigkeit aus, da die Chancen für ausgebildete Jugendliche auf dauerhafte Übernahme außerordentlich gut sind.

Auf der anderen Seite zeigt die Arbeitsmarktstatistik, dass das Risiko von Arbeitslosigkeit für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ohne beruflichen Abschluss während der Pandemie deutlich gewachsen ist. "Ihre Anzahl und ihr Anteil an den Arbeitslosen ist deutlich höher als vor der Pandemie", weist Martin Klebe auf spürbare Veränderungen hin. Die Agentur für Arbeit wird deshalb im kommenden Jahr noch einmal mehr Mittel für die berufliche Weiterbildung bereitstellen. "Außerdem hoffe ich auf die angekündigten gesetzlichen Änderungen, die für die Teilnehmer an einer beruflichen Weiterbildung zusätzliche finanzielle Anreize vorsieht", so Martin Klebe weiter.

Die Anzeigen auf Kurzarbeit und der davon betroffenen Personen sind deutlich geringer als vor einem Jahr. Nachdem die Anzeigen im Jahresverlauf 2021 eher rückläufig waren, sind sie zum Jahresende leicht gestiegen.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit:

Bergisches Städtedreieck:

Aktuell sind im Agenturbezirk 26.388 Menschen arbeitslos gemeldet, 3.044 (-10,3 Prozent) Personen weniger als im Dezember vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote beträgt 8 Prozent, im Dezember 2010 betrug sie noch 8,9 Prozent.

Während die Arbeitslosigkeit im Rechtskreis SGBIII um 36 Prozent geringer ist als vor einem Jahr, ist sie im Rechtskreis SGB II um 5 Prozent gestiegen, hier insbesondere die Langzeitarbeitslosigkeit um 15 Prozent.

Remscheid:

Aktuell sind in Remscheid 4.115 Menschen arbeitslos gemeldet, 537 (-11,5 Prozent) Personen weniger als im Dezember vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote beträgt 6,9 Prozent. Im Dezember 2020 betrug die Arbeitslosenquote noch 7,8 Prozent.

Solingen:

Aktuell sind in Solingen 6.481 Menschen arbeitslos gemeldet, 588 (-8,3 Prozent) Personen weniger als im Dezember vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote beträgt 7,5 Prozent. Im Dezember 2020 betrug die Arbeitslosenquote noch 8,1 Prozent.

Wuppertal:

Aktuell sind in Wuppertal 15.792 Menschen arbeitslos gemeldet, 1.912 (-10,8 Prozent) Personen weniger als im Dezember vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote beträgt 8,5 Prozent. Im Dezember 2020 betrug die Arbeitslosenquote noch 9,7 Prozent.

Der Arbeitsmarkt 2021: Das Bergische Städtedreieck zwischen Pandemie und Wandel

Beschäftigungsentwicklung mit Licht und Schatten

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist im dienstleistungsgeprägten Wuppertal gestiegen, während sie in Remscheid und Solingen rückläufig ist. In Remscheid konnten die Rückgänge in der Herstellung von Metallerzeugnissen und im Maschinenbau nicht durch die Steigerungen im Sozial- und Gesundheitswesen aufgefangen werden.In Solingen konnten die Steigerungen in den Verwaltungsberufen, bei den Dienstleistungen und in der Informationstechnologie die Rückgänge in der Metallerzeugung und –bearbeitung sowie in der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen nicht ausgleichen. Rückgang bei der geringfügigen Beschäftigung um rund zwölf Prozent – einheitlich in Remscheid, Solingen und Wuppertal.

Der Arbeitsmarkt hat sich im Verlauf 2021 erholt

Während sich die Arbeitslosigkeit in Remscheid bereits wieder auf Vorkrisenniveau befindet, entwickelt sie sich in Solingen und Wuppertal eher verhalten. Unverändert sehr hohe Unterbeschäftigungsquote im regionalen Vergleich.

Arbeitslose mit Einschränkungen haben es zunehmend schwerer

Die Arbeitslosigkeit ist bei den Menschen ohne Berufsausbildung, bei den Langzeitarbeitslosen und bei den Älteren deutlich angestiegen, während sie bei den Schwerbehinderten stagniert.

Fachkräftebedarfe treffen zunehmend mehr Branchen

In vielen Branchen sind mehr Stellen zu besetzen, als Arbeitslose gemeldet sind. Deutliche Unterhänge verzeichnen die Branchen Werbung und Marketing; Altenpflege und Steuerberatung. Die Stellenbestände erholen sich langsam wieder.

 Arbeitsagentur setzt verstärkt auf Beratung und Weiterbildung – auch durch verstärkte Digitalisierung ihrer Dienstleistungen

Stärkung und weitere Differenzierung von Maßnahmen zur Fachkräftesicherung, zum Beispiel Erhöhung der Finanzmittel für Weiterbildung und Ausweitung der Beratung und der Weiterbildungsinstrumente. Weitere Digitalisierung der Dienstleistungen und der Kommunikation – unter anderem kundenseitige Nutzung der Apps, Weiterentwicklung der Accounts, digitale Antragsverfahren, selbstständige Online Bewerber- und Stellensuche.

Kurzarbeit: Rückläufige Zahl der Anzeigen und davon betroffenen Personen.

Die stabilisierende Wirkung der Kurzarbeit bleibt durch die Verlängerung der Sonderregelungen für Kurzarbeitergeld weiter wirksam. Unternehmen haben bis zum 31. März 2022 Anspruch auf Kurzarbeitergeld, wenn mindestens zehn Prozent der Beschäftigten einen Arbeitsentgeltausfall von mehr als zehn Prozent haben. Die Sozialversicherungsbeiträge werden für die ausgefallenen Arbeitsstunden ab Januar bis zum 31. März 2022 zur Hälfte erstattet.

Insolvenzen bleiben unauffällig.

Fachkräftebedarf und Beschäftigtenqualifizierung

Der Arbeitsmarkt befindet sich im Umbruch. Die Auswirkungen der Pandemie beschleunigen die Arbeitsprozesse und die Digitalisierung. Viele Berufe verändern sich und damit auch die technischen Erfordernisse. Gleichzeitig wird der Fachkräftebedarf auch im Bergischen Städtedreieck immer drängender. Es ist wichtiger denn je, eigenes Personal zu qualifizieren. Hier bietet die Agentur für Arbeit verschiedene Möglichkeiten der Qualifizierung und Weiterbildung von Beschäftigen an und kann unter anderem Kosten für Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen übernehmen.

„Auftragsschwache Zeiten zum Beispiel während einer Kurzarbeit zur Qualifizierung der Mitarbeitenden zu nutzen, ist sicher eine Überlegung wert. Unsere Spezialistin-nen und Spezialisten erklären, welche Qualifizierung die Betriebe weiterbringt und wie diese unkompliziert – oft auch mit der Entwicklung von individuellen Lösungen - den Mitarbeitenden zugänglich gemacht werden können. Sie unterstützen auch bei der Umsetzung. Deshalb appelliere ich an die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, sich zukunftsfähig aufzustellen und unsere Qualifizierungsprofis zu kontaktieren“, so Martin Klebe weiter.

Weitere Informationen zur Qualifizierungsberatung und zur Kontaktaufnahme: https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/solingen-wuppertal/qualifizierungsberatung