Die Arbeitslosenquote ist im Vergleich zum Vormonat ebenso gesunken wie die Zahl der Arbeitslosmeldungen aus vorheriger Beschäftigung. Gemessen an der Zahl der Arbeitslosen haben wir im Städtedreieck über beide Rechtskreise hinweg den Stand vom März 2020 erreicht, wobei die Entwicklung in den einzelnen Städten sehr unterschiedlich ausfällt.
Die Jugendarbeitslosigkeit ist erstmalig seit langer Zeit unter die Marke von 2.500 gefallen. Auch bei den Langzeitarbeitslosen sind im März leichte Rückgänge zu verzeichnen. Erfreulich ist, dass mit Blick auf den wachsenden Fachkräftemangel die Angebote zur beruflichen Weiterbildung wieder intensiver genutzt werden.
Bisher sind im Bergischen Städtedreieck keine Auswirkungen des Krieges gegen die Ukraine und seiner Folgewirkungen sichtbar geworden. Es gibt vereinzelte Anzeigen zur Kurzarbeit, weil etwa Lieferketten unterbrochen sind. Arbeitslos- oder Arbeitssuchendmeldungen geflüchteter Menschen aus der Ukraine sind bisher im niedrigen einstelligen Bereich eingegangen.
"Aktuell geht es vorrangig um die humanitären Grundbedürfnisse der Geflüchteten, so dass wir erst nach und nach mit entsprechenden Anfragen rechnen. Wir sind vorbereitet und werden uns selbstverständlich den sich entwickelnden Anforderungen anpassen. Aktuell ist die Beratung - zum Beispiel hin zum Erwerb von Sprachkompetenzen - eine vorrangige Aufgabe" so Martin Klebe, Chef der örtlichen Agentur für Arbeit.
Auch die Internetseiten werden ausgebaut, um Informationen und Unterstützungsangebote für aus der Ukraine Geflüchtete zugänglich zu machen. Die zentrale Ukraine-Landingpage ist online und größtenteils dreisprachig: https://www.arbeitsagentur.de/ukraine
Fachkräftebedarf
„Bei acht von zehn gemeldeten Stellen werden Fachkräfte von den Unternehmen händeringend gesucht. Fachkräfte sind meistens nur sehr kurz arbeitslos, für Menschen ohne Berufsabschluss ist es schwer und oft langwierig, wieder eine Stelle zu finden. Eine abgeschlossene Berufsausbildung ist der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit. Sowohl für die Unternehmen als auch für die Beschäftigten ist die berufliche Weiterbildung der Schlüssel zur Zukunft. Qualifizierung ist also ein sehr wichtiges Thema und steht laufend im Zentrum unserer Beratungen für Arbeitssuchende, Beschäftigte und Arbeitgeber“, so der Agenturchef weiter.
Mit dem Aktionstag „Q-Day“ möchte die Arbeitsagentur Beschäftigte animieren, sich mit der eignen beruflichen Zukunft zu befassen und ihre Beratung in Anspruch zu nehmen.
„Q-Day“– der Tag zum Thema Qualifizierung am 5. April 2022
Das Angebot richtet sich vor allem an Berufstätige und alle Menschen, die sich mit Fragen rund um die eigene berufliche Qualifikation beschäftigen. Am 5. April werden in NRW insgesamt zehn Online-Vorträge angeboten z. B. Durchstarten
mit 50 Plus, Berufsabschluss während der Arbeitszeit, Wege in Engpassberufe, Digitalisierung und die Entwicklung der Berufswelt sowie finanzielle Realisierungsmöglichkeiten von Weiterbildung.
Alle Veranstaltungen im Überblick und Infos zur Videoberatung: www.arbeitsagentur.de/vor-ort/rd-nrw/aktionswoche
Weiterführende Informationen:
• Berufsberatung im Erwerbsleben
Sie möchten sich beruflich umorientieren, haben Interesse im Bereich Pflege/Gesundheit zu arbeiten oder haben Fragen zu Ihrer bestehenden Beschäftigung, zum beruflichen Wiedereinstieg, zu Fördermöglichkeiten, Qualifizierungen oder rund um die Entwicklungen am Arbeitsmarkt?
Kontaktieren Sie die Berufsberatung im Erwerbsleben:
E-Mail: Solingen-Wuppertal.Beratung-im-Erwerbsleben@arbeitsagentur.de
Internet: www.arbeitsagentur.de/vor-ort/duesseldorf/lebensbegleitende-berufsberatung
Hotline: 0202 - 28 28 228 mittwochs von 8 bis 18 Uhr
• Qualifizierungsberatung für Menschen im Erwerbsleben
Sie haben bereits Erfahrung als Hilfskraft in einem Pflegeberuf und möchten sich über Möglichkeiten der Qualifizierung und Weiterbildung informieren?
Kontaktieren Sie die Qualifizierungsberatung:
E-Mail: Weiterbildung.BergischesLand@arbeitsagentur.de
Internet: https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/solingen-wuppertal/qualifizierungsberatung
Hotline: 0800 4 5555 20
Entwicklung im Städtedreieck:
Entwicklung der Arbeitslosigkeit
Im Vergleich zum Vormonat ist die Arbeitslosigkeit um 462 (-1,7 Prozent) auf 26.479 Personen gesunken. Gegenüber dem Vorjahr sind 3.861 Menschen (-12,7 Prozent) weniger arbeitslos gemeldet. Gegenüber März 2020 - dem letzten Monat ohne Pandemieeinwirkung - waren 22 Personen weniger arbeitslos (-0,1 Prozent). Aktuell liegt die Arbeitslosigkeit im Bergischen Städtedreieck also auf Vorkrisen-Niveau.
Arbeitslosenquoten
Die Arbeitslosenquote beträgt 8,0 Prozent, vor einem Jahr lag sie bei 9,2 Prozent. Dabei sinken die Quoten gegenüber dem Vorjahresmonat im gesamten Bezirk der Agentur für Arbeit Solingen – Wuppertal. Die Spanne reichte im März 2022 von 7,1 Prozent in Remscheid bis 8,6 Prozent in Wuppertal.
Stellenentwicklung
604 neue Stellengesuche, 14 weniger als im Vormonat, 168 weniger als vor einem Jahr.
Im Vergleich zum März 2021 ist die Nachfrage an Arbeitskräften im Bergischen Städtedreieck um 168 (-21,8 Prozent) Stellen) gesunken. Verglichen mit dem Vormonat wurden 14 (-2,3 Prozent) Stellen weniger gemeldet.
In folgenden Berufsgruppen werden Arbeitskräfte gesucht:
Lagerwirtschaft, Post, Zustellung, Güterumschlag * Büro und Sekretariat * Metallbearbeitung * Verkauf * Gesundheit, Krankenpflege, Rettungsdienst, Geburtshilfe * Erziehung, Sozialarbeit, Heilerziehungspflege.
Bei den neu gemeldeten Stellengesuchen handelt es sich überwiegend um Stellen der Arbeitnehmerüberlassung. Es werden aber auch Stellen aus den Wirtschaftsabschnitten des verarbeitenden Gewerbes, des Gesundheits- und Sozialwesens, der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen, sowie aus Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz gemeldet.
Kurzarbeit im Bergischen Städtedreieck
Angezeigte Kurzarbeit:
Mit aktuellstem Datenstand für Februar 2022 sind im Agenturbezirk insgesamt 95 Anzeigen auf Kurzarbeit (alle Anspruchsgrundlagen) für 1.120 Personen eingegangen. Im Januar waren es noch 131 Anzeigen für 1.335 Personen.
Hintergrundinfo:
Bei sich potentiell anbahnender Kurzarbeit stellen Arbeitgeber vorsorglich zunächst eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall. Die Anzeigen haben eine maximale Gültigkeitsdauer von sechs Monaten und werden statistisch nur für den Monat gezählt, in dem sie eingegangen sind bzw. erfasst wurden. Nicht für alle Personen in den Anzeigen erfolgt später auch tatsächlich Kurzarbeit. Auch das Ausmaß des Arbeitsausfalls pro Kopf ist aus den Anzeigen noch nicht erkennbar. Insoweit können die in den Anzeigen gemeldeten Zahlen über Personen zwar als potentielle, nicht aber als unmittelbare Zugänge in Kurzarbeit interpretiert werden. Hierüberhinaus kann ein Betrieb Kurzarbeit auch für einzelne, gegebenenfalls auch
mehrere Betriebsabteilungen anzeigen. Die Anzeige einer Kurzarbeit ist Voraussetzung, um später gegebenenfalls Kurzarbeit anmelden zu können.
Tatsächlich erfolgte Kurzarbeit:
Die Daten für die tatsächlich erfolgte Kurzarbeit („angemeldet“) erfordern eine Wartezeit von sechs Monaten, da die Arbeitgeber bis zu drei Monate Zeit haben, den Abrechnungsantrag zu stellen. Den Agenturen für Arbeit stehen nun Daten über die tatsächlich erfolgte Kurzarbeit im September 2021 zur Verfügung. Im Agenturbezirk haben insgesamt 790 Betriebe für 5.243 Personen konjunkturelles Kurzarbeitergeld beantragt.
Der Arbeitsmarkt in Remscheid
Entwicklung der Arbeitslosigkeit
Aktuell sind in Remscheid 4.210 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 52 Personen oder 1,2 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum März des Vorjahres sind dies 537 Personen (-11,3 Prozent) weniger. Die Arbeitslosenquote beträgt 7,1 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf acht Prozent (-0,9 Prozentpunkte). Im aktuellen Monat meldeten sich 733 Personen neu oder erneut arbeitslos, 785 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden.
Gegenüber dem März 2020 - dem letzten Monat ohne Pandemieeinwirkung - sind 139 Personen weniger arbeitslos (-3,2 Prozent). Aktuell liegt die Arbeitslosigkeit in Remscheid also deutlich unter Vorkrisen-Niveau, während sie in Solingen und Wuppertal noch leicht höher ist als vor zwei Jahren.
Entwicklung der Stellenangebote
Im März 2022 wurden der Agentur für Arbeit Remscheid 78 neue Stellen gemeldet, das sind 63 (-44,7 Prozent) weniger als im Vormonat. Somit wurden seit Jahresbeginn im Vergleich zum Vorjahr 150 (-32,8 Prozent) weniger neue Stellen gemeldet. Im Bestand befinden sich nun insgesamt 368 offene Stellen. Das sind 17 weniger als im Vormonat und 113 weniger als im Vorjahresmonat.
Jugendarbeitslosigkeit
Aktuell sind 296 junge Menschen unter 25 Jahren von Jugendarbeitslosigkeit betroffen - im Vergleich zum Vormonat sind dies 25 Jugendliche (-7,8 Prozent) weniger. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Jugendarbeitslosigkeit um 97 Personen (-24,7 Prozent) gesunken.
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken. Aktuell sind 1.773 Menschen von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen, das sind 211 (-10,6 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Von den Langzeitarbeitslosen werden 89,5 Prozent (1.586 Personen) in der Grundsicherung betreut.
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung erfasst zusätzlich zur Arbeitslosigkeit auch Personen, die als Teilnehmer von Maßnahmen, aufgrund von Krankheit oder sonstigen Gründen nicht als Arbeitslose gezählt werden. Die Unterbeschäftigung umfasst aktuell 5.507 Personen; das sind 53 Personen weniger als im Vormonat und 538 Menschen (-8,9 Prozent) weniger als vor einem Jahr.
Der Arbeitsmarkt in Solingen
Entwicklung der Arbeitslosigkeit
Aktuell sind in Solingen 6.349 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 209 Personen oder 3,2 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum März des Vorjahres sind dies 609 Personen (-8,8 Prozent) weniger. Die Arbeitslosenquote beträgt 7,3 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich noch auf acht Prozent (-0,7 Prozentpunkte). Im aktuellen Monat meldeten sich 780 Personen neu oder erneut arbeitslos, 984 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden.
Gegenüber dem März 2020 - dem letzten Monat ohne Pandemieeinwirkung – sind aktuell 91 Personen mehr arbeitslos (1,5 Prozent). Aktuell liegt die Arbeitslosigkeit in Solingen also noch über Vorkrisen-Niveau, ähnlich wie in Wuppertal. In Remscheid ist die Arbeitslosigkeit deutlich geringer als vor zwei Jahren.
Entwicklung der Stellenangebote
Im März 2022 wurden der Agentur für Arbeit Solingen 137 neue Stellen gemeldet, das sind 17 (+14,2 Prozent) mehr als im Vormonat. Somit wurden seit Jahresbeginn im Vergleich zum Vorjahr 204 (-33,9 Prozent) weniger neue Stellen gemeldet. Im Bestand befinden sich nun insgesamt 461 offene Stellen. Das sind 5 mehr als im Vormonat und 184 weniger als im Vorjahresmonat.
Jugendarbeitslosigkeit
Aktuell sind 645 junge Menschen unter 25 Jahren von Arbeitslosigkeit betroffen - im Vergleich zum Vormonat 14 Jugendliche (-2,1 Prozent) weniger. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Jugendarbeitslosigkeit um 156 Personen (-19,5 Prozent) gesunken.
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Aktuell sind 3.285 Menschen von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen, das sind 348 (+11,8 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Von den Langzeitarbeitslosen werden 91,2 Prozent (2.996 Personen) in der Grundsicherung betreut.
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung erfasst zusätzlich zur Arbeitslosigkeit auch Personen, die als Teilnehmer von Maßnahmen, aufgrund von Krankheit oder sonstigen Gründen nicht als Arbeitslose gezählt werden. Die Unterbeschäftigung umfasst aktuell 8.439 Personen. Das sind 184 Personen weniger als im Vormonat, und 666 Menschen (-7,3 Prozent) weniger als vor einem Jahr.
Der Arbeitsmarkt in Wuppertal
Entwicklung der Arbeitslosigkeit
Aktuell sind in Wuppertal 15.920 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 201 Personen oder 1,2 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum März des Vorjahres sind dies 2.715 Personen (-14,6 Prozent) weniger. Die Arbeitslosenquote beträgt 8,6 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich noch auf 10,2 Prozent (-1,6 Prozentpunkte). Im aktuellen Monat meldeten sich 2.641 Personen neu oder erneut arbeitslos, 2.864 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden.
Gegenüber dem März 2020 - dem letzten Monat ohne Pandemieeinwirkung - waren 115 Personen mehr arbeitslos (0,7 Prozent). Aktuell liegt die Arbeitslosigkeit in Wuppertal also noch über Vorkrisen-Niveau, ähnlich wie in Solingen. In Remscheid ist die Arbeitslosigkeit deutlich geringer als vor zwei Jahren.
Entwicklung der Stellenangebote
Im März 2022 wurden der Agentur für Arbeit Wuppertal 389 neue Stellen gemeldet, das sind 32 (+9,0 Prozent) mehr als im Vormonat. Somit wurden seit Jahresbeginn im Vergleich zum Vorjahr 10 (+0,9 Prozent) mehr neue Stellen gemeldet. Im Bestand befinden sich nun insgesamt 1.407 offene Stellen. Das sind 21 mehr als im Vormonat und 327 mehr als im Vorjahresmonat.
Jugendarbeitslosigkeit
Aktuell sind 1.543 junge Menschen unter 25 Jahren von Arbeitslosigkeit betroffen - im Vergleich zum Vormonat sind dies 24 Jugendliche (-1,5 Prozent) weniger. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Jugendarbeitslosigkeit um 382 Personen (-19,8 Prozent) gesunken.
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken. Aktuell sind 7.633 Menschen von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen, das sind 684 (-8,2 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Von den Langzeitarbeitslosen werden 91,8 Prozent (7.008 Personen) in der Grundsicherung betreut.
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung erfasst zusätzlich zur Arbeitslosigkeit auch Personen, die als Teilnehmer von Maßnahmen, aufgrund von Krankheit oder sonstigen Gründen nicht als Arbeitslose gezählt werden. Die Unterbeschäftigung umfasst aktuell 26.755 Personen. Das sind 504 Personen weniger als im Vormonat, und 3.632 Menschen (-12,0 Prozent) weniger als vor einem Jahr.