Endspurt auf dem Ausbildungsmarkt

• Ausbildungsmarkt bietet noch viele Möglichkeiten
• Beratungsangebote nutzen und Fachkraft von morgen werden
• Blick über den Tellerrand lohnt sich!

29.08.2025 | Presseinfo Nr. 122

„Es gibt noch viele Ausbildungsstellen! Wer jetzt noch eine Ausbildungsstelle sucht, hat also grundsätzlich gute Chancen auf Erfolg. Sollte es dennoch nicht klappen, empfehle ich dringend, Kontakt zur Berufsberatung in Wuppertal beziehungsweise den Jugendberufsagenturen Remscheid und Solingen aufzunehmen. Dort können sich Jugendliche über Alternativen beraten lassen, um doch noch den Schritt in eine Ausbildung, sei sie betrieblich oder überbetrieblich, zu schaffen", rät Nathalie Schöndorf, Chefin der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal.

Ende August befindet sich das Ausbildungsmarktgeschehen auf der Zielgeraden. Im Städtedreieck sind von den 2.923 gemeldeten Ausbildungsstellen noch knapp 600 Stellen unbesetzt. Auf der anderen Seite sind knapp 1.000 Bewerberinnen und Be-werber noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz.

Auf Grund des Missmatches von Ausbildungsstellen und Bewerbenden appelliert die Agenturchefin an die Jugendlichen und Unternehmen, flexibel zu sein.
Sie wünscht sich von den Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern: „Auch wenn junge Menschen nicht auf den ersten Blick perfekt ins Profil passen – geben Sie ihnen eine Chance. Die Auszubildenden von heute sind Ihre Fachkräfte von morgen! Qualifikationen lassen sich entwickeln und manches Manko lässt sich ausgleichen. Die Arbeitsagenturen beraten und unterstützen dabei – mit Beratung, aber auch mit Fördermöglichkeiten.“

Es ist Nathalie Schöndorf aber auch wichtig, die jungen Menschen zu erreichen: „Nutzt eure Möglichkeiten, schaut über den Tellerrand hinaus und seid offen dafür, euch regional zu bewegen! Eine Berufsausbildung ist eine Investition in die Zukunft und langfristig der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit! Unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater unterstützen bei dieser wichtigen Entscheidung.“

Auch nach dem 01. August können noch Ausbildungsverträge abgeschlossen wer-den, so dass aktuelle Bewerbungsbemühungen immer noch aussichtsreich sind. Ende August endet vorläufig die Berichterstattung zum Ausbildungsmarkt. Die Daten für das vollständige Ausbildungsjahr 2024/2025 veröffentlicht die Agentur für Arbeit Ende Oktober/Anfang November.
 

Der Ausbildungsmarkt im Agenturbezirk Solingen-Wuppertal

Bis August 2025 sind im Agenturbezirk insgesamt 2.923 Berufsausbildungsstellen gemeldet worden. Dem gegenüber stehen 3.389 Bewerber und Bewerberinnen, die sich im Laufe des Berichtsjahres bei den Agenturen für Arbeit vor Ort gemeldet haben. Zurzeit sind noch 1.013 junge Menschen auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle. Gleichzeitig sind noch 597 Ausbildungsplätze unbesetzt. Somit kommen auf jede unversorgte Bewerberin und jeden unversorgten Bewerber 0,6 unbesetzte Berufsausbildungsstellen.
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Bewerberinnen und Bewerber um 2,0 Prozent gestiegen. Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der Ausbildungsstellen um 7,7 Prozent gesunken. 

Der Ausbildungsmarkt in den drei Städten im Einzelnen

Remscheid
555 Jugendliche aus Remscheid haben sich bis August 2025 an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit gewandt, um einen Ausbildungsplatz zu finden. Dies sind im Vergleich zum Vorjahresmonat 33 Personen (6,3 Prozent) mehr als vor einem Jahr. 168 Jugendliche sind davon aktuell noch unversorgt, das sind 65 (63,1 Prozent) mehr als ein Jahr zuvor. Dieser Zahl an Bewerberinnen und Bewerbern stehen derzeit 676 gemeldete Berufsausbildungsstellen gegenüber, von denen aktuell noch 139 Ausbildungsplätze unbesetzt sind. Im Vergleich zum Vorjahr sind seit Beginn des Berichtsjahres 70 Ausbildungsstellen (-9,4 Prozent) weniger gemeldet worden. 

Solingen
883 Jugendliche aus Solingen haben sich seit Oktober 2024 an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit gewandt, um einen Ausbildungsplatz zu finden. Insgesamt sind das 113 Personen (14,7 Prozent) mehr als im Vorjahr. 264 Jugendliche sind davon aktuell noch unversorgt, das sind 44 Personen (20,0 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Dieser Zahl an Bewerberinnen und Bewerbern stehen derzeit 658 gemeldete Berufsausbildungsstellen gegenüber, von denen aktuell noch 115 Ausbildungsplätze unbesetzt sind. Im Vergleich zum Vorjahr sind seit Beginn des Berichtsjahres 17 Ausbildungsstellen (-2,5 Prozent) weniger gemeldet worden. 

Wuppertal
1.951 Jugendliche aus Wuppertal haben sich seit Oktober 2024 an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit gewandt, um einen Ausbildungsplatz zu finden. Insgesamt sind das 80 Personen (-3,9 Prozent) weniger als im Vorjahr. 581 Jugendliche sind davon aktuell noch unversorgt, das sind 159 Personen (37,7 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Dieser Zahl an Bewerberinnen und Bewerbern stehen derzeit 1.589 gemeldete Berufsausbildungsstellen gegenüber, von denen aktuell noch 343 Ausbildungsplätze unbesetzt sind. Im Vergleich zum Vorjahr sind seit Beginn des Berichtsjahres 156 Ausbildungsstellen (-8,9 Prozent) weniger gemeldet worden.

Finanzielle Förderungsmöglichkeiten für Unternehmen
Die Agentur für Arbeit und Jobcenter unterstützen Unternehmen bei der Ausbildung von Nachwuchskräften. Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite der Agentur für Arbeit

Vorbereitung auf eine Ausbildung / Einstiegsqualifizierung
Eine Einstiegsqualifizierung ist ein sozialversicherungspflichtiges Praktikum. Sie soll Jugendliche und junge Erwachsene, die sich bereits für 
einen konkreten Beruf entschieden haben, auf eine Ausbildung vorbereiten. Im Betrieb werden sie an die entsprechenden Ausbildungsinhalte herangeführt und können Ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Ein solches Praktikum dauert zwischen sechs und 12 Monaten. Die Teilnehmerin oder der Teilnehmer bekommen vom Unternehmen eine Vergütung. Diese kann bezuschusst werden. Eine vorherige sozialversicherungspflichtige Beschäftigung des jungen Menschen in dem gleichen Unternehmen schließt die Förderung aus.

Hilfen während der Ausbildung – Assistierte Ausbildung
Für junge Menschen, die eine besondere Förderung brauchen und eine Ausbildung nicht ohne Unterstützung schaffen, gibt es die Assistierte Ausbildung (AsA). Die Auszubildenden bekommen individuell angepassten Förderunterricht und Unterstützung bei persönlichen Problemen. Darüber hinaus wird dem ausbildenden Unternehmen Entlastung bei der Durchführung und Organisation der Ausbildung angeboten. Die Assistierte Ausbildung kann auch bereits vor Ausbildungsbeginn zur Unterstützung der Ausbildungsaufnahme ansetzen.