Ausbildungsmarkt bleibt verhalten

• Sinkendes Stellenangebot
• Verändertes Bewerberinteresse
• Forum Beruf in Solingen

30.04.2025 | Presseinfo Nr. 68

Der Ausbildungsmarkt im Städtedreieck entwickelt sich weiter sehr verhalten.

Wie bereits im Vormonat hat sich auch in diesem Monat bestätigt, dass die Arbeitgebenden der Region weniger Ausbildungsstellen als im Vorjahr anbieten. Im April 2024 standen über 2800 Ausbildungsstellen zur Verfügung, im aktuellen Monat sind es lediglich 2564 Ausbildungsstellen, was ein Rückgang von 8,7% darstellt. "Offensichtlich schlägt die anhaltende konjunkturelle Krise und die aktuellen weltwirtschaftlichen Unsicherheiten inzwischen auch auf den Ausbildungsmarkt durch," so bewertet Martin Klebe, Chef der Agentur für Arbeit die aktuelle Entwicklung.

Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber bleiben gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig. Im April diesen Jahres sind es 55 Bewerberinnen und Bewerber weniger als im April 2024. Beim Blick auf einzelne Interessenlagen der jungen Menschen fällt positiv auf, dass sich nicht nur die Zahl der Bewerber*innen für eine Ausbildung im Hochbau fast verdoppelt hat, sondern dass auch auf Stellenseite ein deutlicher Zuwachs zu verzeichnen ist. Angebot und Nachfrage sind nahezu ausgeglichen.

Auf der anderen Seite sinkt das Ausbildungsinteresse an Berufen in der Metallindustrie immer weiter. In der Metallbearbeitung suchen noch 34 junge Leute einen Ausbildungsplatz, bei einem Angebot von über 100 Ausbildungsstellen. Im Maschinenbau und der Betriebstechnik sieht das Verhältnis etwas günstiger aus: Auf 71 Bewerber*innen kommen 108 gemeldete Ausbildungsstellen.

Die Anstrengungen, den jungen Leuten die Vorzüge einer Berufsausbildung nahezubringen gehen unvermindert weiter. Neben vielen Aktivitäten der Berufsberatung an allen Schulformen gibt es regelmäßig auch größere Veranstaltungen wie beispielsweise das Forum Beruf am 08. Mai 2025 in Solingen. Diese Ausbildungsmesse legt in diesem Jahr einen besonderen Schwerpunkt auf Berufe im Handwerk und in der Technik. Schülerinnen und Schüler sowie andere Interessierte können sich bei den Technischen Betrieben Solingen (TBS) umfassend über Ausbildungsmöglichkeiten informieren und praxisnahe Einblicke in verschiedene Berufsfelder erhalten.
 

Der Ausbildungsmarkt im Agenturbezirk Solingen-Wuppertal
Bis April 2025 sind im Agenturbezirk insgesamt 2.676 Berufsausbildungsstellen gemeldet worden. Dem gegenüber stehen 2.578 Bewerbende, die sich im Laufe des Berichtsjahres bei den Agenturen für Arbeit vor Ort gemeldet haben. Zurzeit sind noch 1.432 junge Menschen auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle. Gleichzeitig sind noch 1.637 Ausbildungsplätze unbesetzt. Somit kommen auf jede unversorgte Bewerberin und jeden unversorgten Bewerber 1,1 unbesetzte Berufsausbildungsstellen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl von Ausbildungsbewerbenden um 1,2 Prozent gesunken. Im gleichen Zeitraum ist die Anzahl der Ausbildungsstellen um 7,5 Prozent gesunken.

Remscheid
411 Jugendliche aus Remscheid haben sich bis April 2025 an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit gewandt, um einen Ausbildungsplatz zu finden. Diese Zahl ist unverändert im Vergleich zum Vorjahresmonat. 250 Jugendliche sind davon aktuell noch unversorgt, das sind 51 Personen (+25,6 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Der Vielzahl an Bewerberinnen und Bewerbern stehen derzeit 609 gemeldete Berufsausbildungsstellen gegenüber, von denen aktuell noch 352 Ausbildungsplätze unbesetzt sind. Im Vergleich zum Vorjahr sind seit Beginn des Berichtsjahres 91 Ausbildungsstellen (-13,0 Prozent) weniger gemeldet worden.

Solingen
692 Jugendliche aus Solingen haben sich bis April 2025 an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit gewandt, um einen Ausbildungsplatz zu finden. Insgesamt sind das 113 Personen (+19,5 Prozent) mehr als im Vorjahr. 366 Jugendliche sind davon aktuell noch unversorgt, das sind 61 Personen (+20,0 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Der Vielzahl an Bewerberinnen und Bewerbern stehen derzeit 607 gemeldete Berufsausbildungsstellen gegenüber, von denen aktuell noch 321 Ausbildungsplätze unbesetzt sind. Im Vergleich zum Vorjahr sind seit Beginn des Berichtsjahres drei Ausbildungsstellen (+0,5 Prozent) mehr gemeldet worden.

Wuppertal
1.475 Jugendliche aus Wuppertal haben sich bis April 2025 an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit gewandt, um einen Ausbildungsplatz zu finden. Insgesamt sind das 145 Personen (-9,0 Prozent) weniger als im Vorjahr. 816 Jugendliche sind davon aktuell noch unversorgt, das sind 30 Personen (+3,8 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Der Vielzahl an Bewerberinnen und Bewerbern stehen derzeit 1.460 gemeldete Berufsausbildungsstellen gegenüber, von denen aktuell noch 964 Ausbildungsplätze unbesetzt sind. Im Vergleich zum Vorjahr sind seit Beginn des Berichtsjahres 129 Ausbildungsstellen (-8,1 Prozent) weniger gemeldet worden.

Finanzielle Förderungsmöglichkeiten für Unternehmen
Die Agentur für Arbeit und Jobcenter unterstützen Unternehmen bei der Ausbildung von Nachwuchskräften. Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite der Agentur für Arbeit

Vorbereitung auf eine Ausbildung / Einstiegsqualifizierung
Eine Einstiegsqualifizierung ist ein sozialversicherungspflichtiges Praktikum. Sie soll Jugendliche und junge Erwachsene, die sich bereits für 
einen konkreten Beruf entschieden haben, auf eine Ausbildung vorbereiten. Im Betrieb werden sie an die entsprechenden Ausbildungsinhalte herangeführt und können Ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Ein solches Praktikum dauert zwischen sechs und 12 Monaten. Die Teilnehmerin oder der Teilnehmer bekommen vom Unternehmen eine Vergütung. Diese kann bezuschusst werden. Eine vorherige sozialversicherungspflichtige Beschäftigung des jungen Menschen in dem gleichen Unternehmen schließt die Förderung aus.

Hilfen während der Ausbildung – Assistierte Ausbildung
Für junge Menschen, die eine besondere Förderung brauchen und eine Ausbildung nicht ohne Unterstützung schaffen, gibt es die Assistierte Ausbildung (AsA). Die Auszubildenden bekommen individuell angepassten Förderunterricht und Unterstützung bei persönlichen Problemen. Darüber hinaus wird dem ausbildenden Unternehmen Entlastung bei der Durchführung und Organisation der Ausbildung angeboten. Die Assistierte Ausbildung kann auch bereits vor Ausbildungsbeginn zur Unterstützung der Ausbildungsaufnahme ansetzen.