Die Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt im Städtedreieck bleibt weiter sehr verhalten.
Wie bereits in den Vormonaten hat sich auch in diesem Monat bestätigt, dass die Arbeitgebenden der Region weniger Ausbildungsstellen als im Vorjahr anbieten. Im Juni 2024 standen 3.036 Ausbildungsstellen zur Verfügung, im aktuellen Monat sind es lediglich 2.800 Ausbildungsstellen, was ein Rückgang von 7,8 Prozent darstellt.
"Im Hinblick auf die Auswirkungen der wirtschaftlichen Entwicklungen und weltwirtschaftlichen Unsicherheiten sind die Unternehmen deutlich zurückhaltend, was das Angebot an Ausbildungsstellen betrifft," bewertet Thorsten Schumacher, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit die aktuelle Entwicklung. „Betrachtet man den hohen Fachkräftebedarf und die demografische Entwicklung, ist die Ausbildung junger Menschen oder von Quereinsteigern ein wichtiger Baustein, um diese Bedarfe zu decken. Und für die Jugendlichen ist eine Ausbildung die Grundlage für ein erfolgreiches Arbeitsleben und ein Schutz vor Arbeitslosigkeit.“
So sind in den in der Region wichtigen Metallberufen mit 163 weit mehr Ausbildungsstellen gemeldet als Bewerberinnen und Bewerber (62). Im Tiefbau sind es 18 Stellen und sechs Bewerberinnen und Bewerber. Andererseits möchten 40 Bewerberinnen und Bewerber eine Ausbildung in der Holzbearbeitung absolvieren, es gibt jedoch lediglich noch sechs Ausbildungsstellen in der Region.
Der Ausbildungsmarkt im Agenturbezirk Solingen-Wuppertal
Bis Juni 2025 sind im Agenturbezirk insgesamt 2.800 Berufsausbildungsstellen gemeldet worden. Dem gegenüber stehen 2.977 Bewerbende, die sich im Laufe des Berichtsjahres bei den Agenturen für Arbeit vor Ort gemeldet haben. Zurzeit sind noch 1.368 junge Menschen auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle. Gleichzeitig sind noch 1.390 Ausbildungsplätze unbesetzt. Somit kommen auf jede unversorgte Bewerberin und jeden unversorgten Bewerber 1,02 unbesetzte Berufsausbildungsstellen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl von Ausbildungsbewerbenden um 0.4 Prozent gestiegen. Im gleichen Zeitraum ist die Anzahl der Ausbildungsstellen um 7,8 Prozent gesunken.
Der Ausbildungsmarkt in den drei Städten im Einzelnen
Remscheid
468 Jugendliche aus Remscheid haben sich bis Juni 2025 an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit gewandt, um einen Ausbildungsplatz zu finden. Dies sind im Vergleich zum Vorjahresmonat 16 (- 3,3 Prozent) weniger. 229 Jugendliche sind davon aktuell noch unversorgt, das sind 28 (+ 13,9 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Dieser Zahl an Bewerberinnen und Bewerbern stehen derzeit 631 gemeldete Berufsausbildungsstellen gegenüber, von denen aktuell noch 312 Ausbildungsplätze unbesetzt sind. Im Vergleich zum Vorjahr sind seit Beginn des Berichtsjahres 92 Ausbildungsstellen (- 12,7 Prozent) weniger gemeldet worden.
Solingen
790 Jugendliche aus Solingen haben sich bis Juni 2025 an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit gewandt, um einen Ausbildungsplatz zu finden. Insgesamt sind das 114 Personen (+ 16,9 Prozent) mehr als im Vorjahr. 356 Jugendliche sind davon aktuell noch unversorgt, das sind 62 Personen (+ 21,1 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Dieser Zahl an Bewerberinnen und Bewerbern stehen derzeit 635 gemeldete Berufsausbildungsstellen gegenüber, von denen aktuell noch 260 Ausbildungsplätze unbesetzt sind. Im Vergleich zum Vorjahr sind seit Beginn des Berichtsjahres elf Ausbildungsstellen (- 1,7 Prozent) weniger gemeldet worden.
Wuppertal
1.719 Jugendliche aus Wuppertal haben sich bis Juni 2025 an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit gewandt, um einen Ausbildungsplatz zu finden. Insgesamt sind das 86 Personen (- 4,8 Prozent) weniger als im Vorjahr. 783 Jugendliche sind davon aktuell noch unversorgt, das sind 124 Personen (+ 18,8 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Dieser Zahl an Bewerberinnen und Bewerbern stehen derzeit 1.534 gemeldete Berufsausbildungsstellen gegenüber, von denen aktuell noch 818 Ausbildungsplätze unbesetzt sind. Im Vergleich zum Vorjahr sind seit Beginn des Berichtsjahres 133 Ausbildungsstellen (- 8,0 Prozent) weniger gemeldet worden.
Finanzielle Förderungsmöglichkeiten für Unternehmen
Die Agentur für Arbeit und Jobcenter unterstützen Unternehmen bei der Ausbildung von Nachwuchskräften. Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite der Agentur für Arbeit.
Vorbereitung auf eine Ausbildung / Einstiegsqualifizierung
Eine Einstiegsqualifizierung ist ein sozialversicherungspflichtiges Praktikum. Sie soll Jugendliche und junge Erwachsene, die sich bereits für
einen konkreten Beruf entschieden haben, auf eine Ausbildung vorbereiten. Im Betrieb werden sie an die entsprechenden Ausbildungsinhalte herangeführt und können Ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Ein solches Praktikum dauert zwischen sechs und 12 Monaten. Die Teilnehmerin oder der Teilnehmer bekommen vom Unternehmen eine Vergütung. Diese kann bezuschusst werden. Eine vorherige sozialversicherungspflichtige Beschäftigung des jungen Menschen in dem gleichen Unternehmen schließt die Förderung aus.
Hilfen während der Ausbildung – Assistierte Ausbildung
Für junge Menschen, die eine besondere Förderung brauchen und eine Ausbildung nicht ohne Unterstützung schaffen, gibt es die Assistierte Ausbildung (AsA). Die Auszubildenden bekommen individuell angepassten Förderunterricht und Unterstützung bei persönlichen Problemen. Darüber hinaus wird dem ausbildenden Unternehmen Entlastung bei der Durchführung und Organisation der Ausbildung angeboten. Die Assistierte Ausbildung kann auch bereits vor Ausbildungsbeginn zur Unterstützung der Ausbildungsaufnahme ansetzen.