Die Arbeitslosigkeit in der Region Vorpommern-Rügen ist im April deutlich zurückgegangen. 10.076 Männer und Frauen sind im nördlichsten Landkreis Mecklenburg-Vorpommerns aktuell ohne Job. Das sind 1.226 Personen bzw. 10,8 Prozent weniger als noch im März. Die Arbeitslosenquote sank binnen Monatsfrist von 10,0 auf jetzt 8,9 Prozent.
„Die saisonal geprägten Wirtschaftsbereiche haben im April noch einmal deutlich angezogen und der Region Vorpommern-Rügen einen Rückgang der Arbeitslosigkeit beschert, der im Land seinesgleichen sucht“, so Thorsten Nappe, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Stralsund. „Natürlich erwarten wir im April in allen Regionen Mecklenburg-Vorpommerns einen saisonbedingten Rückgang der Arbeitslosigkeit. Und das ist auch so eingetreten. Für das gesamte Land zusammengerechnet ergibt das eine Abnahme der Beschäftigungslosigkeit um mehr als 3.200 Personen. Doch allein der Landkreis Vorpommern-Rügen trägt zu dieser Entwicklung bereits 37 Prozent bei. Das zeigt ganz deutlich die enormen Auswirkungen des Saisongeschäfts in unserer Region.“
Der Agenturchef spielt hier auf die besondere Wirtschaftsstruktur des Kreises an. In Vorpommern-Rügen gibt es, anders als in den anderen Landesteilen Mecklenburg-Vorpommerns, gleich zwei große Tourismusregionen, die den Arbeitsmarkt beeinflussen: die Halbinsel-Fischland-Darß-Zingst und die Insel Rügen.
Rügen verzeichnete im aktuellen Berichtsmonat den mit Abstand stärksten Rückgang der Beschäftigungslosigkeit. 2.624 Männer und Frauen sind auf Deutschlands größter Insel aktuell ohne Job. Das sind 809 Personen weniger, als noch im März. „Innerhalb nur eines Monats hat sich die Zahl der Arbeitslosen auf Rügen um fast ein Viertel reduziert“, so Thorsten Nappe. „Solche Saisonschwankungen hat sonst keine andere Region in Deutschland zu verzeichnen.“ Die Arbeitslosenquote sank auf der Insel von 10,4 Prozent im März auf jetzt 7,9 Prozent.
Ganz ähnlich ist die Situation in der Agenturgeschäftsstelle Ribnitz-Damgarten, zu der auch die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst zählt. Hier sank die Arbeitslosenquote von 8,7 auf 7,5 Prozent. Das ist der niedrigste Wert unter allen Regionen des Agenturbezirkes. 1.941 Personen sind rund um Ribnitz-Damgarten derzeit ohne Job. Das sind 304 Personen bzw. 13,5 Prozent weniger als im Vormonat.
Beide Urlaubsregionen zusammengerechnet bilden fast den kompletten Rückgang der Beschäftigungslosigkeit im Agenturbezirk ab.
Natürlich verzeichnen auch die Hansestadt Stralsund und die Geschäftsstelle Grimmen eine saisonbedingte Abnahme der Beschäftigungslosigkeit. Im Vergleich zu den Tourismusgebieten fallen die Werte hier aber kaum ins Gewicht. In Grimmen sank die Zahl der Arbeitslosen um gerade einmal 17 Personen gegenüber dem Monat März. Immerhin reichte dieser verhältnismäßig kleine Rückgang aus, um die Arbeitslosenquote von 9,3 auf 9,2 Prozent sinken zu lassen. In Stralsund ging die Beschäftigungslosigkeit binnen Monatsfrist um 62 Personen zurück. 3.528 Männer und Frauen sind im Stadtgebiet aktuell ohne Job. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 12,4 Prozent. Im März lag ihr Wert noch um 0,2 Prozentpunkt darüber.
Für den Chef der Arbeitsagentur ist aber nicht nur der starke Saisonauftakt im Landkreis Vorpommern-Rügen von besonderer Bedeutung. Auch der Vergleich der Arbeitslosenzahlen mit den Vorjahreswerten ist bemerkenswert. „Mit 10.076 gemeldeten Arbeitslosen liegen wir aktuell um 41 Personen unter dem Wert des April 2024“, so Thorsten Nappe. „Das ist auf den ersten Blick keine große Veränderung. Wenn ich mir aber die anderen Arbeitsagenturbezirke im Land anschaue, haben wir überall eine steigende Beschäftigungslosigkeit im Vorjahresvergleich zu verzeichnen – in einigen Regionen sogar sehr deutliche Anstiege. Der Agenturbezirk Stralsund bildet hier eine Ausnahme. Bei uns reichte der leichte Rückgang sogar aus, um die Arbeitslosenquote sinken zu lassen, von 9,0 Prozent im April des letzten Jahres auf jetzt 8,9 Prozent.“