Sommermonat August lässt Arbeitslosenquote steigen, Ausbildungsmarkt bietet noch viele Chancen

26.883 Arbeitslose (+1.793)

Arbeitslosenquote 4,7% (+0,3)

9.320 freie Stellen (+345)

Angezeigte Kurzarbeit im August 2023: 23 Anzeigen für 490 Personen  

Realisierte Kurzarbeit im April 23: 116 Betriebe für 3.037 Personen

31.08.2023 | Presseinfo Nr. 32

Arbeitslosigkeit
Im August lag die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Stuttgart bei 4,7 Prozent. Sie stieg gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozentpunkte an, gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,4. Insgesamt waren 26.883 Personen arbeitslos (13.950 Männer und 12.933 Frauen), das sind 1.793 mehr als im Vormonat und 2.694 mehr als im August 2022.
Auf die Grundsicherung (Jobcenter/ Rechtskreis SGB II) entfielen 17.138 der insgesamt 26.883 Arbeitslosen, 1.053 mehr als im Vormonat, und 1.680 mehr als im August 2022.
9.745 arbeitslose Männer und Frauen entfielen auf die Arbeitslosenversicherung (Arbeitsagenturen/ Rechtskreis SGB III). Der Bestand der Arbeitslosen ist hier um 740 Personen gegenüber dem Vormonat und um 1.014 gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Damit liegt der prozentuale Anstieg der Arbeitslosigkeit im SGB III (plus 8,2 Prozent gegenüber Vormonat, plus 11,6 Prozent gegenüber August 2022) etwas über dem Anstieg im SGB II (plus 6,5 Prozent gegenüber Vormonat, plus 10,9 Prozent gegenüber August 2022). 
„Diese hier erkennbare Eintrübung am Arbeitsmarkt hat sich bereits im Juli bemerkbar gemacht“, stellt Jörg Ruthardt, stellvertretender Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Stuttgart, fest. „Diese Tendenz setzt sich leider im Ferienmonat August fort.“ Eine Verschärfung der Lage sehe er jedoch nicht, schließlich sei der Anstieg der Arbeitslosenquote im Monat August vor allem saisonbedingt. Traditionell würden viele neue Arbeitsverhältnisse erst im September oder Oktober beginnen.

Zu- und Abgänge
Im August nahmen 1.387 Frauen und Männer eine Arbeit auf, das sind neun weniger als im Vormonat. Aus Erwerbstätigkeit arbeitslos gemeldet haben sich 2.237 Personen, das sind 134 mehr als im Vormonat. Besonderes Augenmerk richtet Ruthardt auf die im August erneut angestiegenen Zugänge an Arbeitslosen nach erfolgter Ausbildung. „Die Ausbildungsbetriebe haben drei Jahre Zeit und Herzblut in die Jugendlichen investiert“, führt Ruthardt an. „Die Nachwuchs- beziehungsweise Fachkräfte zu übernehmen und ihnen bei Unterstützungsbedarf noch Zeit zu geben, sich zu entwickeln, zahlt sich aus, vor allem vor dem Hintergrund des demographischen Wandels.“ Im August hatten sich 2.334 Personen nach abgeschlossener Ausbildung oder Maßnahme arbeitslos gemeldet. Die Zahl stieg gegenüber August vor einem Jahr um 21,9 Prozent an.

Freie Stellen
Im August verzeichnete die Agentur für Arbeit Stuttgart 9.320 freie Stellen. Der Bestand nahm gegenüber dem Vormonat um 345 Stellen zu, gegenüber dem Vorjahresmonat ging er um 2.196 Stellen zurück. Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen ist zwar im Vergleich zum Vormonat gestiegen, liegt aber weiterhin unter Vorjahresniveau. Eine ähnliche Entwicklung ist auch bei den Zugängen seit Jahresbeginn erkennbar: Seit Januar 2023 wurden dem Arbeitgeber-Service 19.255 Stellen gemeldet, das waren 3.469 weniger als im Vergleichszeitraum vor einem Jahr (minus 15,3 Prozent).

Entwicklung der Kurzarbeit
Im August gingen im Agenturbezirk Stuttgart 23 Kurzarbeit-Anzeigen ein, für insgesamt 490 Personen. Nach den Zahlen zur realisierten Kurzarbeit, die bisher bis April 2023 vorliegen, haben damals 116 (März: ebenfalls 116) Betriebe für 3.037 Mitarbeiter*innen (März: 1.170) Kurzarbeitergeld beantragt, das entsprach 0,5 Prozent (März: 0,2 Prozent) aller Beschäftigen im Agenturbezirk.

Ausbildungsmarkt
Laut Augustzahlen haben sich seit Beginn des aktuellen Berichtsjahres der Berufsberatung (01. Oktober 2022 bis heute) insgesamt 4.184 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle bei der Agentur für Arbeit Stuttgart für den Ausbildungsbeginn im Herbst gemeldet. Ungefähr so viele wie im Vorjahr und Vorvorjahr. Von den 4.184 Bewerberinnen und Bewerbern sind aktuell noch 805 ausbildungssuchend gemeldet. Ihnen stehen derzeit noch 2.145 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüberstehen. 404 dieser Jugendlichen geben an, eine Alternative zu haben, falls es mit der Einmündung in Ausbildung nicht klappt.
Insgesamt wurden der Agentur für Arbeit seit 1.10.22 bis heute 5.587 Ausbildungsstellen gemeldet (plus 27 gegenüber 2021/22 und plus 102 gegenüber 2020/21).

Ruthardt appelliert an alle Jugendlichen, die noch eine Ausbildungsstelle suchen: „Natürlich macht es auch jetzt noch unbedingt Sinn, sich für eine Ausbildungsstelle mit Start in diesem Jahr zu bewerben. Erst recht, wenn man das ganze noch vorhandene Spektrum an möglichen Berufen nutzt. Und auch für Alternativen offen ist. Es ist keinesfalls zu spät. Nur flott sollte es nun gehen.“ Wer also erfolgreich einen Ausbildungsplatz für Herbst sichern will, solle bei Bewerbungen mehrgleisig fahren. Alternative, beziehungsweise ähnliche Ausbildungsberufe können durchaus der Schlüssel zum Erfolg sein, falls es mit der Wunschausbildung bisher nicht geklappt habe. „Die Berufsberatung hilft beim Sondieren und Realisieren von Alternativen zur ursprünglich geplanten Ausbildung“, so Ruthardt. Ein weiteres Jahr ohne Ausbildung verstreichen zu lassen, sei nicht ratsam.

Das sogenannte fünfte Quartal gewinnt bei der Ausbildungsvermittlung zunehmend an Bedeutung. Gemeint ist der Zeitraum im Anschluss an die offiziellen Stichtage 1.8. und 1.9., an denen traditionell die meisten Ausbildungsverträge starten. Denn auch danach ist eine Ausbildungsaufnahme noch eine Zeitlang möglich. Wer aktiv war, aber bisher leider nicht erfolgreich, solle deshalb keineswegs die Flinte ins Korn werfen beziehungsweise sich entmutigen lassen. „Den Ausbildungsmarkt weiter scannen und aktiv bleiben“, betont Ruthardt. „Die Berufsberatung bietet am 12. Oktober außerdem eine Nachvermittlungsaktion im Berufsinformationszentrum an, wo gemeinsam mit der HWK und der IHK den ausbildungssuchenden Jugendlichen unbesetzte Stellen von Ausbildungsbetrieben offeriert werden.“


 

Der Arbeitsmarkt in der Landeshauptstadt Stuttgart

  • 18.548 Arbeitslose (+861)
  • Arbeitslosenquote 5,3% (+0,2)
  • 7.010 freie Stellen (+210)
  • Angezeigte Kurzarbeit im August 2023: 14 Anzeigen für 376 Personen
  • Realisierte Kurzarbeit im März 2023: 71 Betriebe für 772 Personen

Arbeitslosigkeit
Im August waren 18.548 Personen arbeitslos, 9.652 Männer und 8.896 Frauen. Die Zahl der Arbeitslosen in der Landeshauptstadt nahm gegenüber Juli um 861 zu, gegenüber dem Vorjahresmonat um 1.998. Die Arbeitslosenquote stieg im August auf 5,3 Prozent.

Von den 18.548 Arbeitslosen in der Landeshauptstadt entfielen 12.552 Arbeitslose auf die Grundsicherung (Jobcenter/ SGB II), ein Plus von 494 gegenüber dem Vormonat und 1.188 gegenüber August 2022. 5.996 Personen entfielen auf die Arbeitslosenversicherung (Arbeitsagenturen/ SGB III), das waren 367 Personen mehr als im Vormonat, und 810 mehr als im August 2022. Damit liegt der prozentuale Anstieg der Arbeitslosigkeit im SGB III (plus 6,5 Prozent gegenüber Vormonat, plus 15,6 Prozent gegenüber August 2022) etwas über dem Anstieg im SGB II (plus 4,1 Prozent gegenüber Vormonat, plus 10,5 Prozent gegenüber August 2022).

„Diese hier erkennbare Eintrübung am Arbeitsmarkt hat sich bereits im Juli bemerkbar gemacht“, stellt Jörg Ruthardt, stellvertretender Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Stuttgart, fest. „Diese Tendenz setzt sich leider im Ferienmonat August fort.“ Eine Verschärfung der Lage sehe er jedoch nicht, schließlich sei der Anstieg der Arbeitslosenquote im Monat August vor allem saisonbedingt. Traditionell würden viele neue Arbeitsverhältnisse erst im September oder Oktober beginnen.

Zu- und Abgänge
In der Landeshauptstadt konnten im August 944 Frauen und Männer (plus 2 gegenüber Juli) eine Arbeitsstelle aufnehmen. Verglichen mit August 2022 sind es 56 Personen mehr. 1.402 Personen verloren ihre sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, das sind 16 weniger als im Juli und 90 mehr als im August 2022. Besonderes Augenmerk richtet Ruthardt auf die im August erneut angestiegenen Zugänge an Arbeitslosen nach erfolgter Ausbildung. „Die Ausbildungsbetriebe haben drei Jahre Zeit und Herzblut in die Jugendlichen investiert“, führt Ruthardt an. „Die Nachwuchs- beziehungsweise Fachkräfte zu übernehmen und ihnen bei Unterstützungsbedarf noch Zeit zu geben, sich zu entwickeln, zahlt sich aus, vor allem vor dem Hintergrund des demographischen Wandels.“ Im August hatten sich 1.188 Personen nach abgeschlossener Ausbildung oder Maßnahme arbeitslos gemeldet. Die Zahl stieg gegenüber August vor einem Jahr um 20,4 Prozent an.

Freie Stellen
Der Stellenbestand in der Landeshauptstadt lag im August bei 7.010 Stellen, das sind 210 mehr als im Vormonat und 1.296 weniger als im August 2022. Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen ist im Vergleich zum Vormonat gestiegen, liegt aber weiterhin unter Vorjahresniveau. Eine ähnliche Entwicklung ist auch bei den Zugängen seit Jahresbeginn erkennbar: Seit Januar 2023 wurden dem Stuttgarter Arbeitgeber-Service 14.254 Stellen gemeldet, das waren 2.312 weniger als im Vergleichszeitraum vor einem Jahr (minus 14 Prozent).

Entwicklung der Kurzarbeit
Im August gingen in der Landeshauptstadt 14 Kurzarbeit-Anzeigen ein, für insgesamt 376 Personen. Nach den Zahlen zur realisierten Kurzarbeit, die auf Kreisebene bisher bis März 2023 vorliegen, haben damals 71 (Februar: 73) Betriebe für 772 Mitarbeiter*innen (Februar: 1.045) Kurzarbeitergeld beantragt, das entsprach 0,2 Prozent (Februar: 0,2 Prozent) aller Beschäftigen in der Landeshauptstadt.

Ausbildungsmarkt
Laut Augustzahlen haben sich in der Landeshauptstadt seit Beginn des aktuellen Berichtsjahres der Berufsberatung (01. Oktober 2022 bis heute) insgesamt 2.278 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle bei der Agentur für Arbeit Stuttgart für den Ausbildungsbeginn im Herbst gemeldet. Das sind 44 Jugendliche mehr als vor einem Jahr. Von den 2.278 Bewerberinnen und Bewerbern sind aktuell noch 493 ausbildungssuchend gemeldet. Ihnen stehen derzeit noch 1.315 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber-stehen. 261 dieser Jugendlichen geben an, eine Alternative zu haben, falls es mit der Einmündung in Ausbildung nicht klappt.

Insgesamt wurden der Agentur für Arbeit in Stuttgart seit 1.10.22 bis heute 3.638 Ausbildungsstellen gemeldet (plus 246 gegenüber 2021/22 und plus 52 gegenüber 2020/21).

Ruthardt appelliert an alle Jugendlichen, die noch eine Ausbildungsstelle suchen: „Natürlich macht es auch jetzt noch unbedingt Sinn, sich für eine Ausbildungsstelle mit Start in diesem Jahr zu bewerben. Erst recht, wenn man das ganze noch vorhandene Spektrum an möglichen Berufen nutzt. Und auch für Alternativen offen ist. Es ist keinesfalls zu spät. Nur flott sollte es nun gehen.“ Wer also erfolgreich einen Ausbildungsplatz für Herbst sichern will, solle bei Bewerbungen mehrgleisig fahren. Alternative, beziehungsweise ähnliche Ausbildungsberufe können durchaus der Schlüssel zum Erfolg sein, falls es mit der Wunschausbildung bisher nicht geklappt habe. „Die Berufsberatung hilft beim Sondieren und Realisieren von Alternativen zur ursprünglich geplanten Ausbildung“, so Ruthardt. Ein weiteres Jahr ohne Ausbildung verstreichen zu lassen, sei nicht ratsam.

Das sogenannte fünfte Quartal gewinnt bei der Ausbildungsvermittlung zunehmend an Bedeutung. Gemeint ist der Zeitraum im Anschluss an die offiziellen Stichtage 1.8. und 1.9., an denen traditionell die meisten Ausbildungsverträge starten. Denn auch danach ist eine Ausbildungsaufnahme noch eine Zeitlang möglich. Wer aktiv war, aber bisher leider nicht erfolgreich, solle deshalb keineswegs die Flinte ins Korn werfen beziehungsweise sich entmutigen lassen. „Den Ausbildungsmarkt weiter scannen und aktiv bleiben“, betont Ruthardt. „Die Berufsberatung bietet am 12. Oktober außerdem eine Nachvermittlungsaktion im Berufsinformationszentrum an, wo gemeinsam mit der HWK und der IHK den ausbildungssuchenden Jugendlichen unbesetzte Stellen von Ausbildungsbetrieben offeriert werden.“


 

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Böblingen

  • 8.335 Arbeitslose (+932)
  • Arbeitslosenquote 3,7 % (+0,4)
  • 2.307 freie Stellen (+135)
  • Angezeigte Kurzarbeit im August 2023: 9 Anzeigen für 114 Personen
  • Realisierte Kurzarbeit im März 2023: 45 Betriebe für 397 Personen

Arbeitslosigkeit
Im August waren im Landkreis 8.335 Personen arbeitslos (4.298 Männer und 4.037 Frauen), und damit 932 mehr als im Juli. Die Arbeitslosenquote stieg auf 3,7 Prozent, ein Plus von 0,4 Prozentpunkten. Von den 8.335 Arbeitslosen des Landkreises entfielen 4.586 auf die Grundsicherung (Jobcenter/ Rechtskreis SGB II), 559 mehr als im Vormonat und 492 mehr als im Juli 2022.

3.749 Personen entfielen auf die Arbeitslosenversicherung (Arbeitsagenturen/ Rechtskreis SGB III), das sind 373 Personen mehr als im Vormonat und 204 mehr als im August 2022. Damit liegt der prozentuale Anstieg der Arbeitslosigkeit im SGB III (plus 11 Prozent gegenüber Vormonat, plus 5,8 Prozent gegenüber August 2022) zwar noch unter dem prozentualen Anstieg im SGB II (plus 13,9 Prozent gegenüber Vormonat, plus 12 Prozent gegenüber August 2022), er ist jedoch erkennbarer.

„Diese hier erkennbare Eintrübung am Arbeitsmarkt hat sich bereits im Juli bemerkbar gemacht“, stellt Jörg Ruthardt, stellvertretender Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Stuttgart, fest. „Diese Tendenz setzt sich leider im Ferienmonat August fort.“ Eine Verschärfung der Lage sehe er jedoch nicht, schließlich sei der Anstieg der Arbeitslosenquote im Monat August vor allem saisonbedingt. Traditionell würden viele neue Arbeitsverhältnisse erst im September oder Oktober beginnen.

Im Landkreis verteilen sich die 8.335 Arbeitslosen wie folgt auf die Geschäftsstellen: 4.704 in Böblingen (Arbeitslosenquote: 4,0 Prozent), 1.592 in Herrenberg (3,4 Prozent) und 2.039 in Leonberg (3,4 Prozent).

Zu- und Abgänge
Im August verloren 835 Personen ihren Arbeitsplatz, das sind 150 mehr als im Juli und 40 mehr als im Vorjahresmonat. Eine neue Arbeit aufnehmen konnten 443 Männer und Frauen, das sind 11 weniger als im Juli und 32 weniger als im Vorjahresmonat. Besonderes Augenmerk richtet Ruthardt auf die im August erneut angestiegenen Zugänge an Arbeitslosen nach erfolgter Ausbildung. „Die Ausbildungsbetriebe haben drei Jahre Zeit und Herzblut in die Jugendlichen investiert“, führt Ruthardt an. „„Die Nachwuchs- beziehungsweise Fachkräfte zu übernehmen und ihnen bei Unterstützungsbedarf noch Zeit zu geben, sich zu entwickeln, zahlt sich aus, vor allem vor dem Hintergrund des demographischen Wandels.“ Im August hatten sich 1.146 Personen nach abgeschlossener Ausbildung oder Maßnahme arbeitslos gemeldet. Die Zahl stieg gegenüber August vor einem Jahr um 23,5 Prozent an.

Freie Stellen
Der Stellenbestand im Landkreis Böblingen lag im August bei 2.307 Stellen, das sind 135 mehr als im Vormonat und 903 weniger als im August 2022. Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen ist im Vergleich zum Vormonat gestiegen, liegt aber weiterhin unter Vorjahresniveau. Eine ähnliche Entwicklung ist auch bei den Zugängen seit Jahresbeginn erkennbar: Seit Januar 2023 wurden dem Arbeitgeber-Service im Landkreis 4.997 Stellen gemeldet, das waren 1.161 weniger als im Vergleichszeitraum vor einem Jahr (minus 18,9 Prozent).

Entwicklung der Kurzarbeit
Im August gingen im Landkreis 9 Kurzarbeit-Anzeigen ein, für insgesamt 114 Personen. Nach den Zahlen zur realisierten Kurzarbeit, die auf Kreisebene bisher bis März 2023 vorliegen, haben damals 45 (Februar: 47) Betriebe für 397 Mitarbeiter*innen (Februar: 347) Kurzarbeitergeld beantragt, das entsprach 0,2 Prozent (Februar: ebenfalls 0,2 Prozent) aller Beschäftigen im Landkreis.

Ausbildungsmarkt
Laut Augustzahlen haben sich im Landkreis seit Beginn des aktuellen Berichtsjahres der Berufsberatung (01. Oktober 2022 bis heute) insgesamt 1.906 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle bei der Agentur für Arbeit für den Ausbildungsbeginn im Herbst gemeldet (11 weniger als vor einem Jahr, 93 mehr als vor zwei Jahren). Von den 1.906 Bewerberinnen und Bewerbern sind aktuell noch 312 ausbildungssuchend gemeldet. Ihnen stehen derzeit noch 830 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüberstehen. 143 dieser Jugendlichen geben an, eine Alternative zu haben, falls es mit der Einmündung in Ausbildung nicht klappt. Insgesamt wurden den Geschäftsstellen im Landkreis seit 1.10.22 bis heute 1.949 Ausbildungsstellen gemeldet (minus 177 gegenüber 2021/22 und plus 63 gegenüber 2020/21).

Ruthardt appelliert an alle Jugendlichen, die noch eine Ausbildungsstelle suchen: „Natürlich macht es auch jetzt noch unbedingt Sinn, sich für eine Ausbildungsstelle mit Start in diesem Jahr zu bewerben. Erst recht, wenn man das ganze noch vorhandene Spektrum an möglichen Berufen nutzt. Und auch für Alternativen offen ist. Es ist keinesfalls zu spät. Nur flott sollte es nun gehen.“ Wer also erfolgreich einen Ausbildungsplatz für Herbst sichern will, solle bei Bewerbungen mehrgleisig fahren. Alternative, beziehungsweise ähnliche Ausbildungsberufe können durchaus der Schlüssel zum Erfolg sein, falls es mit der Wunschausbildung bisher nicht geklappt habe. „Die Berufsberatung hilft beim Sondieren und Realisieren von Alternativen zur ursprünglich geplanten Ausbildung“, so Ruthardt. Ein weiteres Jahr ohne Ausbildung verstreichen zu lassen, sei nicht ratsam.

Das sogenannte fünfte Quartal gewinnt bei der Ausbildungsvermittlung zunehmend an Bedeutung. Gemeint ist der Zeitraum im Anschluss an die offiziellen Stichtage 1.8. und 1.9., an denen traditionell die meisten Ausbildungsverträge starten. Denn auch danach ist eine Ausbildungsaufnahme noch eine Zeitlang möglich. Wer aktiv war, aber bisher leider nicht erfolgreich, solle deshalb keineswegs die Flinte ins Korn werfen beziehungsweise sich entmutigen lassen. „Den Ausbildungsmarkt weiter scannen und aktiv bleiben“, betont Ruthardt. „Die Berufsberatung bietet am 12. Oktober außerdem eine Nachvermittlungsaktion im Berufsinformationszentrum an, wo gemeinsam mit der HWK und der IHK den ausbildungssuchenden Jugendlichen unbesetzte Stellen von Ausbildungsbetrieben offeriert werden.“