Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Thüringen Südwest leicht gesunken

Die Arbeitslosigkeit ist im Bezirk der Agentur für Arbeit Thüringen Südwest (Stadt Suhl, Landkreis Sonneberg, Wartburgkreis, Landkreis Hildburghausen, Landkreis Schmalkalden-Meiningen) im März 2025 gesunken. 

28.03.2025 | Presseinfo Nr. 14

12.874 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 279 Personen weniger (2,1 Prozent) als im Februar, aber 368 Personen bzw. 2,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 5,6 Prozent und lag mit 0,1 Prozent unter dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 5,4 Prozent. Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 2.581 Personen arbeitslos. Davon kamen 1.018 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. 2.853 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 1.006 eine Erwerbstätigkeit auf.

 

Wolfgang Gold, Vorsitzender der Geschäftsführung der Südwestthüringer Arbeitsagentur, schätzt die aktuelle Entwicklung am Arbeitsmarkt ein: 

Zitat:

Wir verzeichnen eine leicht rückläufige Entwicklung der Arbeitslosigkeit, die überwiegend auf Wiedereinstellungen in den witterungsbedingte Außenberufen zurückzuführen ist. Sorgen bereiten uns die hohen Zuwächse aus direkter Erwerbstätigkeit. Als sehr beunruhigend bewerten wir das anhaltende Anzeigevolumen auf Kurzarbeitergeld und letztlich die jüngsten vorläufigen Monatszahlen realisierter Kurzarbeit vom November letzten Jahres. Thüringen Südwest verzeichnet innerhalb aller Agenturen der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen mit 1,9% die höchste Kurzarbeiterquote. Ziel wird es weiterhin sein, mit dem Instrument des Kurzarbeitergeldes, konjunkturelle Schwankungen abzufedern und Eintritte in Arbeitslosigkeit zu verhindern. Eine Prognose abzugeben, wie sich die Lage am Arbeitsmarkt in den kommenden Monaten entwickeln wird, ist kaum möglich,“.  

Personenkreise

59,1% aller arbeitslos gemeldeter Menschen sind männlich (7.606). Gegenüber dem Vormonat sank deren Bestand um 196 (2,5%). Dieser Rückgang ist begründet in Aufnahme von Erwerbstätigkeiten in männlich geprägten Berufsfeldern. Dazu zählen unter anderem die Bau- und Ausbauberufe, Berufe im Land-, Forst- und Gartenbau und in der Verkehr- und Logistikbranche. 5.268 Frauen waren im Berichtsmonat arbeitslos gemeldet, ihr Anteil am gesamten Bestand beträgt 40,9% und sank im Vergleich zum Februar 2025 um 1,6% (83). Abgänge aus Berufssegmenten, wie beispielsweise in den Gesundheitsberufen (5,5%), im Lebensmittel- und Gastgewerbe (3,1%) und in den kaufmännischen Berufen (1,5%) lassen entsprechende Rückschlüsse zu. 1.293 Jugendliche und junge Erwachsene zählen zum aktuellen Bestand, das sind 5,6% (76) weniger als vor vier Wochen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind derzeit 11,3% mehr Jüngere unter 25 Jahren von Arbeitslosigkeit betroffen. Der Anteil der Personengruppe am gesamten Bestand beträgt 10 Prozent. 

Im Vergleich zum Vorjahresmonat zeigt die Entwicklung der Arbeitslosigkeit der unter 20-Jährigen deutliche Zuwächse (16,9 Prozent). 

Zitat:

Es ist durchaus möglich, dass aufgrund der wirtschaftlichen Lage, auch junge Menschen zu Beginn ihrer Erwerbstätigkeit von Arbeitslosigkeit betroffen sein können. Insbesondere wenn sie über keine abgeschlossene Berufsausbildung verfügen,“ 

so Gold. 38 Prozent (4.895) aller Arbeitslosen hat bereits das 50.Lebensjahr vollendet. Gegenüber dem Vormonat sank der Bestand um 160 Betroffene, das entspricht einem prozentualen Anteil von 3,2%. 3.806 (78%) aller Betroffenen sind 55 Jahre und älter. Im Berichtsmonat zählen 4.311 Menschen als langzeitarbeitslos, das sind 0,2% mehr Betroffene als im Vormonat. Im Vorjahresmonat waren 4.022 Menschen von langer Arbeitslosigkeit betroffen, 289 bzw. 7,2 % weniger Menschen als derzeit. 

Zitat:

Die Eindämmung der Langzeitarbeitslosigkeit ist und bleibt ein zentrales Thema. Wir müssen uns verstärkt auf die Potentiale der betroffenen Menschen fokussieren und uns nicht an deren Defiziten festhalten. Vorrang hat immer die Vermittlung in Arbeit,“ 

betont der Geschäftsführer.   

977 schwerbehinderte Menschen zählen zum aktuellen Bestand an arbeitslos gemeldeten Personen. Ihr Anteil beträgt 7,6%. Gegenüber dem Vormonat sank deren Anteil minimal (0,5%). Gegenüber dem Vorjahresmonat sind jedoch 2,8% mehr schwerbehinderte Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen. 20,9% aller Arbeitslosen sind Ausländer. Deren Bestand (2.697) sank gegenüber dem Vormonat um 1,5% (42). Rund ein Drittel aller arbeitslosen Ausländer stammt aus der Ukraine, 21,2 % aus Syrien und 7,6% aus Afghanistan. Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg die Betroffenheit von arbeitslosen Ukrainerinnen und Ukrainern um 29 Personen. Hingegen sank im Vergleichszeitraum der Anteil von Arbeitslosen aus Syrien (3,2%) und aus Afghanistan (6,1%).        

 

Entwicklung in den Regionen

Die Arbeitslosenquote innerhalb der Südwestthüringer Regionen hat sich nur minimal verändert. Die Landkreise Hildburghausen (4,9%), Sonneberg (5,7%), Schmalkalden-Meiningen (5,1%) und der Wartburgkreis (5,9%) verzeichneten einen Rückgang zwischen 0,1% und 0,3 Prozentpunkten. In der Stadt Suhl blieb die Quote konstant bei 7,3%. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Arbeitslosenquote am deutlichsten in der Stadt Suhl mit 0,4%.

 

Arbeitsmarkt

Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 813 Stellen wurden im März neu gemeldet (121 mehr als im Vormonat und 279 mehr als vor einem Jahr). Im Berichtsmonat meldeten Betriebe und Einrichtungen unter anderem 29 neue Stellen im Handel, in der Fertigung/Produktion 38 Stellen und im Gesundheitswesen 12.   

Aktuell befinden sich 3.690 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur. Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Berufssegmenten Fertigung/Produktion (1.407), im Gesundheitswesen (515) und in den Verkehrs- und Logistikberufen (308). 2.239 Stellen entfallen auf das Anforderungsniveau als Fachkraft, 793 als Helfer und 658 auf Experten/Spezialisten. Im Berichtsmonat dauerte die Besetzung gemeldeter Stellen im Durchschnitt 168 Tage. 

Als Stellenabgänge zählen im Berichtsmonat 790 Stellen, davon entfallen 47 Stellen auf die Verkehrs- und Logistikbranche, 14 Stellen auf Berufe der Unternehmensführung und -organisation und 15 im Bau- und Ausbaugewerbe. Insgesamt wurden 146 (22,7%) mehr Abgänge als im Vormonat registriert.   

 

Ausbildungsmarkt

Im Bereich der Agentur für Arbeit Thüringen Südwest (Stadt Suhl, Landkreis Sonneberg, Wartburgkreis, Landkreis Hildburghausen, Landkreis Schmalkalden-Meiningen) waren bis März insgesamt 1.399 Interessierte als Bewerber*innen für eine Ausbildungsstelle oder ein duales Studium bei der Berufsberatung gemeldet, darunter befanden sich 126 Jugendliche mit Migrationshintergrund. Von den 1.399 Bewerber*innen waren zahlenmäßig 70 Personen (5 Prozent) mehr als im März 2024 gemeldet. Davon suchen aktuell 965 Bewerber*innen aktiv nach einer Ausbildung oder einem dualen Studium. Alle anderen Bewerber*innen haben sich bereits für ein Angebot entschieden oder eine andere Alternative für sich gefunden. Über die Hälfte der gemeldeten Bewerber*innen bewarben sich mit dem Realschulabschluss, 24 Prozent mit dem Hauptschulabschluss und 9 Prozent mit der Fach- oder Hochschulreife auf die offenen Stellen. Der überwiegende Teil der Jugendlichen hat die Schule im aktuellen Berufsberatungsjahr beendet, die Übrigen schon vor längerer Zeit. Es haben sich bislang 434 Jugendliche bei der Berufsberatung abgemeldet. 9 Prozent der abgemeldeten Jugendlichen besuchen auch zukünftig die Schule.

Die regionalen Unternehmen haben bisher 1.783 Ausbildungs- und duale Studienplätze gemeldet (189 Stellen bzw. 10 Prozent weniger als vor einem Jahr). Rein rechnerisch kommen damit auf 100 Stellen 79 Bewerber*innen.  Aktuell sind 1.188 Ausbildungs- und duale Studienplätze frei, vor allem in den Berufen Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Verkäufer/in, Zerspanungsmechaniker/in, Handelsfachwirt/in (Ausbildung) und Industriemechaniker/in.

 

Zitat:

Es ist gerade Halbzeit im Berufsberatungsjahr 2024/2025. Aktuell befinden sich durchaus noch Schülerinnen und Schüler im Berufswahlprozess. Sie nutzen neben dem stetigen Angebot der beruflichen Beratung vor allem praxisnahe Angebote, wie Betriebspraktika oder beispielsweise den Tag der Berufe. Dieser hat am vergangenen Mittwoch im Rahmen der Woche der Ausbildung mit positiver Resonanz stattgefunden und wurde auch von Schülern der Abgangsklassen gut angenommen. Wir stehen in engem Austausch mit Jugendlichen, Eltern und Lehrkräften,“ 

weiß Gold.            

 

Entwicklung in den Rechtskreisen

Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 5.656 Personen (227 Personen weniger als im Vormonat, aber 460 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter/ zkT) waren 7.218 Arbeitslose registriert (52 Personen weniger als im Vormonat und 92 Personen weniger als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 56 Prozent aller Arbeitslosen betreut. In der Grundsicherung (Jobcenter) sank die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vorjahresvergleich um 446 (entspricht -4 Prozent) auf insgesamt 9.947.