Arbeitslosigkeit sinkt im März auf 3,8% mildes Frühjahr belebt den Arbeitsmarkt - Leichte konjunkturelle Eintrübung birgt auch die Chance auf neues Personal

Arbeitsmarktbericht März der Agentur für Arbeit Traunstein 

28.03.2025 | Presseinfo Nr. 31

Stabiler Arbeitsmarkt, mit leicht abgeschwächter Dynamik auf hohem Niveau

Der Arbeitsmarkt im Bezirk Traunstein zeigt sich im März stabil: Die Arbeitslosenquote sank auf 3,8 Prozent, 0,2 Prozentpunkte weniger als im Februar. Dennoch liegt sie über dem Vorjahreswert von 3,5%. 
Insgesamt waren 11 047 Menschen arbeitslos gemeldet, 738 weniger als im Februar und um 894 mehr als im Vorjahresmonat. 

„Trotz Fortdauer der leichten konjunkturellen Eintrübung bringt das Frühjahr wieder mehr Bewegung in den Arbeitsmarkt. Der Bestand sinkt, weil es mehr Abmeldungen (3 192) aus als Neuzugänge (2 454) in Arbeitslosigkeit gab.“, erklärt Michael Vontra, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Traunstein. Die Zugänge liegen auf ähnlichem Niveau des Vorjahresmonats und die Abmeldungen bleiben mit 120 hinter dem März des Vorjahres zurück. 

Kurzarbeitergeld stabilisiert den Arbeitsmarkt

„In medialen Berichterstattungen der Vormonate wurde häufig auch die Zunahme des Kurzarbeitergeldes in Bayern hervorgehoben. Falls über den Anstieg des Kurzarbeitergeldes aber alleinig auf Anzeichen einer Rezession geschlussfolgert werden würde, ist das falsch!“ so Vontra. „Die Nutzung zeigt lediglich, dass Unternehmen vorübergehende wirtschaftliche Unsicherheiten überbrücken müssen. Kurzarbeitergeld stabilisiert den Arbeitsmarkt und kann vielmehr eine Rezession verhindern, indem Arbeitskräfte nicht ausgestellt werden und die Kaufkraft erhalten bleibt“.     

„Die Inanspruchnahme von Kurzarbeitergeld ist im Agenturbezirk Traunstein zwar gestiegen, jedoch bewegt sich die Inanspruchnahme noch auf vergleichsweise geringem Niveau im Vergleich zu anderen bayerischen Regionen. In anderen bayerischen Regionen sind manche konjunkturell anfälligere Branchen z.B. Automobil- und Automobilzulieferungsindustrie im regionalen Branchenmix stärker repräsentiert als bei uns.“ so Vontra.

Arbeitskräftebedarf bleibt hoch - Stellenseite

„Die aus der leichten Eintrübung resultierende abgeschwächte Dynamik lässt sich auch am über Monate hinweg reduzierten Stellenzugang ablesen, was zur Absenkung des Stellenbestandes führte.“ so Vontra. 
Aktuell sind 3 389 Stellen im Bestand, ein Rückgang gegenüber Februar um 70 Stellen und ein Rückgang um 649 gegenüber dem Vorjahresmonat. 
Im März sind 646 Stellen neu gemeldet worden, ein Rückgang um 118 Stellen im Vormonatsvergleich. 
Gesundheitsberufe, Fertigungstechnische Berufe, Lebensmittel- und Gastgewerbeberufe, Handelsberufe und Bauberufe bestimmen 60% des Stellenangebots des Agenturbezirks Traunstein.

Fachkräftebedarf bleibt eine Herausforderung - aktuelle Situation bietet Chancen

Die wirtschaftlichen Unsicherheiten durch internationale Handelskonflikte und weitere exogene Faktoren bleiben bestehen. Dennoch betont Vontra: „Sobald der konjunkturelle und saisonale Aufschwung verstärkter einsetzt, wird der Fachkräftebedarf rasant steigen.“ 

Zur Sicherung des eigenen Fachkräftebedarfs appelliert er an die heimischen Betriebe im Bau-, Hotel- und Gaststättenbereich ihre saisonal bedingt freigesetzten Fachkräfte frühzeitig wiedereinzustellen

An alle Arbeitgeber gewandt, ergänzt Vontra: „Um den möglichen Aufschwung mitnehmen zu können, nutzen Sie als Arbeitgeber die Chance, sich jetzt ihr Personal zu sichern.“ 

Die Kolleginnen und Kollegen des Arbeitgeberservice beraten und unterstützen Sie gerne unter 0800 5555 20 bei Fragen rund um Neueinstellungen und/oder auch zu Qualifizierungen der Belegschaft“.

Zukunft gestalten

„Im Dezember nahm saisonbereinigt die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wieder etwas zu, nachdem Sie im Vormonat noch abgenommen hatte“ so Enzo Weber, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Tendenziell ist auch in 2025 von einem Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in Deutschland auszugehen.

„Unser Auftrag ist Menschen und Arbeit zusammen zu bringen! Bewährte Ansätze unter der Vielzahl unserer Aktivitäten, sind auch weiterhin Jobmessen und Infoveranstaltungen in unseren Regionen zu organisieren sowie auch mal Neues auszuprobieren.“, so Vontra. 

Am 25. März fand, unter dem Motto „Arbeiten in der Region - Chancen für Arbeitssuchende“ eine Jobmesse in der Lokwelt in Freilassing für das Berchtesgadener Land statt. Besonderheit war, dass hier gerade den kleineren Firmen eine Möglichkeit geboten wurde, sich bekannter zu machen. Organisiert im Verbund mit der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter BGL und dem Wirtschaftsservice BGL nutzten 25 Unternehmen und knapp 200 Jobinteressierte diese Möglichkeit ins Gespräch zu kommen.

 

Zur Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den einzelnen Landkreisen des Agenturbezirks Traunstein

 

Landkreis Traunstein

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Traunstein betrug im März 3,4 Prozent, ein Rückgang zum Februar um 0,3%. Im März 2024 lag sie bei 3,2 Prozent. 3 517 Menschen sind arbeitslos gemeldet, das sind 260 Menschen mehr als vor einem Jahr. Im Vormonatsvergleich sind es 233 Menschen oder 6,2 Prozent weniger. 39,4% Prozent oder 1 385 Menschen sind älter als 50 Jahre, verglichen mit Februar sind dies 120 Menschen weniger, im Vorjahresmonat lag die Anzahl der über Fünfzigjährigen bei 1320 Arbeitslosen. 663 Menschen zählen zu den Langzeitarbeitslosen, 13 mehr als im Februar und um 30 mehr als im Vorjahresmonat. 302 Menschen sind jünger als 25 Jahre, ein Rückgang um elf zum Vormonat und um 22 junge Menschen mehr zum Vorjahresmonat. 794 Neumeldungen wurden in Traunstein registriert, das sind acht weniger als im Februar. Dem gegenüber stehen 1024 Abmeldungen, 191 mehr als im Februar. Hiervon gingen 542 Menschen in Erwerbstätigkeit und 130 begannen eine Ausbildung.
Geteilt nach Rechtskreisen zählen von den 3 517 arbeitslos Gemeldeten 2 049 Menschen zu den Kunden der Agentur für Arbeit (SGB III) und 1 468 zu den Kunden des Jobcenters (SGB II). 

 

Landkreis Altötting

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Altötting betrug im März 3,7 Prozent, hier gab es einen Rückgang um 0,2% zum Vormonat. 2 454 Menschen waren im März arbeitslos gemeldet, das sind 119 weniger als im Vormonat. Im Vorjahresmonat waren es 305 Menschen weniger, als die Quote bei 3,3 Prozent lag.
Darunter sind 201 (Vormonat 209) Jüngere unter 25 Jahren und 50 (Vormonat 60) unter 20 Jahren. Im März 2024 waren es neun junge Menschen weniger in der Altersgruppe unter 25 Jahren. 955 Menschen sind älter als 50 Jahre, das sind 134 mehr als im März des Vorjahres und 63 weniger als im Februar. 8,1 Prozent der Gesamtheit (199) sind schwerbehinderte Menschen. Die Anzahl der Langzeitarbeitslosen ist mit 621 im Vorjahresvergleich um 88 Menschen gestiegen, das ist ein Anstieg von 16,5 Prozent. 542 Neumeldungen, 28 weniger als im Vormonat, stehen 670 Abmeldungen gegenüber. Hiervon konnten 281 Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit beenden. Getrennt nach Rechtskreisen gehören 1 308 (Vormonat 1 396) Menschen zu den Kunden der Agentur für Arbeit (SGB III) und 1 146 (Vormonat 1 177) sind Kunden des Jobcenters (SGB II). 

 

Landkreis Berchtesgadener Land

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Berchtesgadener Land betrug im März 4,3 Prozent, das sind 2 317 Menschen, 240 weniger als im Februar und um neun weniger im Vorjahresvergleich, als die Quote bei 4,4 Prozent lag. 
Unter den 2 317 Menschen sind 189 jüngere unter 25 Jahren, darunter 44 unter 20 Jahre. Im Februar waren es noch 14 junge Menschen mehr. Im März 2024 waren es 15 weniger. 969 Menschen sind älter als 50 Jahre, ein Rückgang um 91 verglichen mit Februar und auch ein Rückgang um 63, das entspricht 6,1 Prozent im Vorjahresvergleich. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Jahresvergleich um
3,2 Prozent rückläufig. 17 Menschen weniger als im Vorjahr, das heißt, 509 Menschen sind aktuell davon betroffen, länger als ein Jahr nach einer Arbeitsstelle zu suchen. Der Anteil an der Grundgesamtheit beträgt 22,0 Prozent. 
743 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden, gegenüber 640 im Vormonat. Darunter waren 568 Kunden der Agentur (SGB III) und 175 Kunden des Jobcenters (SGB II). Insgesamt 429 Menschen nahmen eine Erwerbstätigkeit auf und 98 gingen in Ausbildung oder Qualifizierung. 506 Neumeldungen sind zu notieren, das sind 51 weniger oder minus 9,2 Prozent verglichen mit Februar.

 

Landkreis Mühldorf

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Mühldorf lag im März bei 3,9 Prozent, ein Rückgang zu Februar um 0,3 Prozent. 2 759 Menschen waren gemeldet, 146 weniger als im Vormonat und 338 mehr im Vorjahresvergleich, als die Quote bei 3,6 Prozent lag. 
Die Altersgruppen teilten sich im Februar so auf: 263 jüngere unter 25 Jahren, darunter 56 unter 20 Jahren, gegenüber 289 im Vormonat und 224 im Vorjahresmonat. Unter den 2 759 sind 1 024 Menschen zwischen 50 und 65 Jahren. Das sind 58 weniger als im Februar und 90 mehr als im März des Vorjahres. 224 arbeitslose schwerbehinderte Menschen im Landkreis Mühldorf bilden 8,1 Prozent aller Gemeldeten. Hier sind es vier weniger als im Februar und 14 mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. 755 Menschen konnten im März ihre Arbeitslosigkeit beenden, das sind 99 mehr als im Februar, eine Steigerung um 15,1 Prozent. Darunter waren 521 Kunden der Agentur (SGB III) und 234 Kunden des Jobcenters (SGB II). Hiervon gingen insgesamt 299 in Erwerbstätigkeit, 123 in Ausbildung und 333 meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit ab.
612 Menschen meldeten sich erstmals oder erneut arbeitslos. Hiervon kamen 268 aus Erwerbstätigkeit, 129 Menschen kamen aus Ausbildung oder Qualifizierung und 215 kamen aus Nichterwerbstätigkeit.