Richtige Tendenz aber keine Herbstbelebung

Der Arbeitsmarkt im September

30.09.2025 | Presseinfo Nr. 48

Ulm. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm waren im September 10 593 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 288 oder 2,6 Prozent weniger als im August und 749 oder 7,6 Prozent mehr im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote ging zum Vormonat um 0,1 Punkte auf 3,3 Prozent zurück und lag somit 0,2 Punkte über dem Vorjahreswert. Agenturleiter Dr. Torsten Denkmann fasst die Entwicklung am regionalen Arbeitsmarkt zusammen: „Die Tendenz am Arbeitsmarkt stimmt. Die Zahlen gehen in die richtige Richtung, machen aber noch keine Herbstbelebung aus. Der wirtschaftliche Rahmen ist weiterhin herausfordernd, ein konjunktureller Aufschwung nicht in Sicht. Unternehmen und Betriebe sind dabei unterschiedlich stark betroffen, einerseits wird Personal abgebaut, auf der anderen Seite händeringend nach passenden Fach- und Arbeitskräften gesucht. In den Zahlen zeigt sich diese uneinheitliche Entwicklung darin, dass der saisonal übliche Rückgang der Arbeitslosigkeit vergleichsweise schwach ausgeprägt ist.“ Am regionalen Stellenmarkt meldeten Arbeitgeber mit 831 neuen Stellenangeboten 70 oder 9,2 Prozent mehr als im August und 86 oder 11,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Stellenbestand umfasste 4 089 offene Arbeitsangebote. „Die Urlaubszeit ist vorüber, die Personalnachfrage zieht wieder an. Wenn auch nicht im besonderen Maße, doch mehr als in den Septembermonaten der beiden Vorjahre. Das ist erfreulich“, so Denkmann. 

Arbeitslosigkeit 
Mit Blick auf die beiden Rechtskreise nahm die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Arbeitsagentur) und im Bereich der Grundsicherung (Jobcenter) ab. Bei der Agentur für Arbeit Ulm waren 5 531 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 120 oder 2,1 Prozent weniger als im August und 769 oder 16,1 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der bei den Jobcentern im Agenturbezirk arbeitslos gemeldeten Menschen nahm zum Vormonat um 168 oder um 3,2 Prozent auf 5 062 Frauen und Männer ab. Zum Vorjahr waren es zwanzig Arbeitslose oder 0,4 Prozent weniger. 

Personengruppen 
Saisonal üblich ist der Rückgang der Arbeitslosigkeit bei den unter 25-Jährigen am stärksten ausgefallen. „Viele Jugendliche oder junge Erwachsene konnten eine Ausbildung beginnen oder nach Ausbildungsende eine Anschlussbeschäftigung finden. Andere haben sich für eine weiterführende Schule entschieden“, erklärt Denkmann. 1 299 unter 25-Jährige waren arbeitslos, 127 Personen oder 8,9 Prozent weniger als im August. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 68 Personen oder 5,5 Prozent mehr. Erfreulich ist der Rückgang bei der Langzeitarbeitslosigkeit. Im September waren 2 531 Frauen und Männer länger als zwölf Monaten arbeitslos, 63 Personen oder 2,4 Prozent weniger als vor vier Wochen und elf oder 0,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. 

Ausbildungsmarkt 
Abschließende Zahlen zum regionalen Ausbildungsmarkt werden derzeit aufbereitet und wie üblich im Berichtsmonat Oktober veröffentlicht. Für Schülerinnen und Schüler, die beruflich noch unentschieden sind und für die kommenden Jahre einen Ausbildungsplatz suchen empfiehlt Denkmann einen Blick auf Praktikumswochen.de. „Praktika sind der ideale Weg um Berufe live kennen zu lernen. Die Praktikumswochen bieten für die Herbstferien eintägige Schnupperpraktika in wechselnden Unternehmen und das Ganze in unkompliziert.“ Über die Homepage können auch Ausbildungsbetriebe für ihre Region Praktikumstage anbieten. 

Stellenmarkt 
Regionale Arbeitgeber meldeten mit 831 neuen Stellenangeboten 70 oder 9,2 Prozent mehr als vor vier Wochen. Neben den Personalüberlassungen meldeten der Bereich wissenschaftlicher und technischer Dienstleistungen, der öffentliche Dienst sowie das Verarbeitenden Gewerbe quantitativ die meisten neuen Stellen. Der Stellenbestand umfasste mit 4 089 Vakanzen 125 oder 3,2 Prozent mehr Angebote als im August. Zum Vorjahr waren es 134 oder 3,2 Prozent weniger Arbeitsstellen. An den Bestandszahlen gemessen war der Personalbedarf in den Bereichen Personalüberlassung, Öffentlicher Dienst, im Verarbeitendem Gewerbe und im Bereich wissenschaftlicher und technischer Dienstleistungen am höchsten. Die hohe Zahl der Arbeitsangebote im öffentlichen Dienst ist überwiegend auf gemeldete Stellenangebote für Militärberufe zurückzuführen. 

Zu den Kreisen im Agenturbezirk 

Biberach. Im Landkreis Biberach blieb die Arbeitslosenquote zum Vormonat unverändert bei 2,9 Prozent. Vor einem Jahr lag die Arbeitslosenquote für den Landkreis bei 2,7 Prozent. Mit 3 532 Frauen und Männern waren 88 oder 2,4 Prozent weniger Menschen arbeitslos als im August. Die Biberacher Geschäftsstelle der Agentur für Arbeit Ulm betreute 1 825 Menschen (minus 50), das Jobcenter des Landkreises 1 707 Frauen und Männer (minus 38). 

Alb-Donau-Kreis. 3 733 Menschen waren arbeitslos und über die Agentur für Arbeit (2 031) oder das Jobcenter (1 702) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Das waren 133 Personen oder 3,4 Prozent weniger als im August. Die Arbeitslosenquote ging sich zum Vormonat um 0,1 Punkte auf 3,1 Prozent zurück. Vor einem Jahr lag die Quote bei 2,9 Prozent. 

Ulm. Im Stadtgebiet Ulm waren 3 328 arbeitslose Menschen über die Arbeitsagentur (1 675) und das Jobcenter (1 653) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Die Zahl arbeitsloser Menschen nahm um 67 Personen oder um 2,0 Prozent ab. Die Arbeitslosenquote im Stadtgebiet ging um 0,1 Punkte auf 4,4 Prozent zurück. Vor einem Jahr betrug die Quote bei 4,2 Prozent.