Anspannung bleibt, Aufnahmefähigkeit auch

Der Arbeitsmarkt im November

28.11.2025 | Presseinfo Nr. 60

Im November ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm gesunken. Insgesamt waren 9 907 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 234 oder 2,3 Prozent weniger als im Oktober und 273 oder 2,8 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Punkte auf 3,1 Prozent zurück. „Der regionale Arbeitsmarkt präsentiert sich nach wie vor widerstandsfähig und bleibt aufnahmefähig. Zum ersten Mal im laufenden Jahr sank die Arbeitslosigkeit wieder unter die 10 000er-Marke“, berichtet Dr. Torsten Denkmann, Leiter der Agentur für Arbeit Ulm „Die Momentaufnahme ist erfreulich. Insgesamt sehen wir aber keine Trendumkehr. Zum Vorjahr gesehen stieg die Arbeitslosigkeit weiter an und viele Unternehmen und Betriebe spiegeln uns eine wirtschaftlich angespannte Lage wider“, relativiert Denkmann und ergänzt, dass die Arbeitslosigkeit zum Jahreswechsel saisonal üblich erst einmal ansteigen werde. Personalsuchende Arbeitgeber agierten am regionalen Stellenmarkt weiter verhalten. Zwar bedeuten die 840 neu gemeldeten Vakanzen ein Plus zum Vormonat, doch gleichzeitig steht die Zahl für den niedrigsten Stellenzugang in einem November binnen der letzten 15 Jahre. Der gesamte Stellenbestand umfasste zum Stichtag 3 969 offene Arbeitsangebote. „Für manche Unternehmen und Betriebe ist die wirtschaftliche Situation ein wahrer Drahtseilakt“, beschreibt Denkmann. „Demographie- und Strukturwandel machen die Suche nach passenden Arbeitskräften notwendig, während die langatmige Konjunkturflaute es zunehmend erschwert, eigenes Personal zu halten oder teils sogar zu Entlassungen führt.“

Arbeitslosigkeit 
Mit Blick auf die beiden Rechtskreise nahm die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Arbeitsagentur) und im Bereich der Grundsicherung (Jobcenter) ab. Bei der Agentur für Arbeit Ulm waren 5 203 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 58 oder 1,1 Prozent weniger als im Oktober und 570 oder 12,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der bei den Jobcentern im Agenturbezirk arbeitslos gemeldeten Menschen nahm zum Vormonat um 176 Personen oder um 3,6 Prozent auf 4 704 Frauen und Männer ab. Zum Vorjahr waren es 297 Arbeitslose oder 5,9 Prozent weniger. 

Personengruppen 
Von der Arbeitsmarktentwicklung profitierten Frauen am meisten. Im Vergleich zum Vormonat waren 154 Frauen oder 3,3 Prozent weniger arbeitslos, zum Vorjahr waren 191 oder 4,5 Prozent mehr. Auf Seiten der Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft nahm die Arbeitslosigkeit ebenfalls verstärkt ab. Zum Vormonat waren es mit 4 336 Frauen und Männern 118 Personen oder 2,6 Prozent weniger, zum Vorjahr 45 oder 1,0 Prozent weniger. Erfreulich ist auch der Rückgang bei der Langzeitarbeitslosigkeit. Im November waren 2 408 Frauen und Männer länger als zwölf Monaten arbeitslos, 69 Personen oder 2,8 Prozent weniger als vor vier Wochen und 52 oder 2,1 Prozent weniger als vor einem Jahr. 

Bewegungsdaten 
Unter die Bewegungsdaten fallen auch die Zu- und Abgänge aus der Erwerbstätigkeit. Im November mussten 1 056 Frauen und Männer ihre Arbeitsstelle aufgeben, das waren 152 Personen oder 12,6 Prozent weniger als im Oktober. Auf der anderen Seite nahm die Zahl der Menschen, die eine neue Beschäftigung finden konnten, ebenfalls ab. Im November konnten 868 Frauen und Männer eine neue Arbeit aufnehmen, 215 Personen oder 19,9 Prozent weniger als im Oktober, doch 65 oder 8,1 Prozent mehr als vor einem Jahr. 

Stellenmarkt 
Regionale Arbeitgeber meldeten 840 neue Stellenangebote. Das waren 80 oder 10,5 Prozent mehr als vor vier Wochen und 28 oder 3,2 Prozent weniger als vor einem Jahr. Neben den Personalüberlassungen meldeten der Bereich wissenschaftlicher und technischer Dienstleistungen, der Handel, der öffentliche Dienst sowie das Verarbeitenden Gewerbe quantitativ die meisten neuen Stellen. Der Stellenbestand umfasste mit 3 969 Vakanzen sechs oder 0,2 Prozent weniger Angebote als im Oktober. Zum Vorjahr waren es 12 oder 0,3 Prozent mehr Arbeitsstellen. Gemessen an den Bestandszahlen war der Personalbedarf in den Bereichen Personalüberlassung, Öffentlicher Dienst, im Bereich wissenschaftlicher und technischer Dienstleistungen, im Verarbeitendem Gewerbe sowie im Handel am höchsten. Die hohe Zahl der Arbeitsangebote im öffentlichen Dienst ist überwiegend auf gemeldete Stellenangebote für Militärberufe zurückzuführen. 

Zu den Kreisen im Agenturbezirk 

Biberach. Im Landkreis Biberach sank die Arbeitslosenquote zum Vormonat um 0,1 Punkte auf 2,6 Prozent, dieselbe Quote wie im Vorjahr. Mit 3 234 Frauen und Männern waren 101 oder 3,0 Prozent weniger Menschen arbeitslos als im Oktober. Die Biberacher Geschäftsstelle der Agentur für Arbeit Ulm betreute 1 696 Menschen (minus sieben), das Jobcenter des Landkreises 1 538 Frauen und Männer (minus 94). 

Alb-Donau-Kreis. 3 531 Menschen waren arbeitslos und über die Agentur für Arbeit (1 904) oder das Jobcenter (1 627) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Insgesamt waren das 71 Personen oder 2,0 Prozent weniger als im Oktober. Die Arbeitslosenquote blieb wie im Vormonat bei 3,0 Prozent, vor einem Jahr lag die Quote bei 2,9 Prozent. 

Ulm. Im Stadtgebiet Ulm waren 3 142 arbeitslose Menschen über die Arbeitsagentur (1 603) und das Jobcenter (1 539) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Die Zahl arbeitsloser Menschen nahm um 62 Personen oder um 1,9 Prozent ab. Die Arbeitslosenquote im Stadtgebiet ging um 0,1 Punkte auf 4,1 Prozent zurück. Vor einem Jahr betrug die Quote bei 4,2 Prozent.