Agentur für Arbeit zeichnet „Fachkräftemacher“ im Landkreis Vechta aus

06.10.2025 | Presseinfo Nr. 62

Landkreis Vechta. Die Agentur für Arbeit Vechta hat im September zum dritten Mal in Folge die „Fachkräftemacher“ der Region ausgezeichnet. Aus dem Landkreis Vechta haben die Gebr. Ostendorf Kunststoffe GmbH sowie das St. Marienhospital Vechta gGmbH die Anerkennung für ihr vorbildliches Engagement rund um die Qualifizierung und Weiterbildung ihrer Beschäftigten erhalten. Beide Unternehmen setzen sich seit Jahren konsequent für dieses Thema ein – und tragen damit entscheidend dazu bei, die regionale Wirtschaft und Versorgung zukunftsfest aufzustellen.

Die Gebr. Ostendorf Kunststoffe GmbH, ein Hersteller von Abwasserrohrsystemen, hat ihren internen Bereich der Aus- und Weiterbildung vor zwei Jahren durch die Einrichtung einer Stelle strategisch verstärkt. Hintergrund: Der gestiegene Fachkräftebedarf. Besonders in der Produktion, wo das Durchschnittsalter im Schichtbereich mittlerweile bei rund 41 Jahren liegt, setzt das Unternehmen konsequent auf die Qualifizierung der eigenen Beschäftigten. Es verfolgt einen klaren Grundsatz: Wer einmal an Bord ist, soll die Chance haben, sich weiterzuentwickeln. So werden beispielsweise Mitarbeitende, die aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Produktion arbeiten können, intern umgeschult – etwa in den kaufmännischen Bereich. Claudia Hanken, Geschäftsführerin, Nadine Stauber, Personalleiterin und Michael Surmann, Ausbildungskoordinator sind sich einig, dass das Unternehmen selber aktiv werden muss, um die Fachkräfte für das Unternehmen zu gewinnen und letztlich auch zu binden. Dafür geben sie auch Kandidaten eine Chance, die noch nicht alles mitbringen. Diese erhalten zum Einstieg jede Unterstützung, müssen dann allerdings auch abliefern. Auch bei der Nachwuchsförderung ist das Unternehmen sehr aktiv: Derzeit werden allein in den nördlichen Unternehmensstandorten über 30 Auszubildende beschäftigt. Um Nachwuchskräfte zu gewinnen, setzt die Gebrüder Ostendorf Kunststoffe GmbH auf vielfältige Maßnahmen – von Bewerbertagen bis hin zu Kooperationen mit anderen Firmen und der Agentur für Arbeit. Dabei steht das Unternehmen vor der besonderen Herausforderung, dass Ausbildungsberufe im Kunststoff- und Kautschukbereich bei Jugendlichen scheinbar in den letzten Jahren nicht zu den bevorzugten Berufswahlen zählen. Dies liegt ggf. an der unter Umständen zu erwartenden Schichtarbeit. Dabei ist dieser Beruf für die Kunststoffregion OM eigentlich ein sehr wichtiger und vor allem zukunftsorientierter Beruf mit einer großen Vielfalt.

Auch das St. Marienhospital Vechta gGmbH stellt die Weichen für die Zukunft über eine engagierte Nachwuchsförderung. Mit jährlich über 300 Praktikanten eröffnet das Krankenhaus jungen Menschen frühzeitig den Einstieg in den Pflegeberuf – oft schon über die Zusammenarbeit mit Schulen. Gleichzeitig reagiert das Unternehmen auf den hohen Personalbedarf im Zuge der geplanten Zentralisierung, indem es auch ausländische Pflegekräfte gewinnt und konsequent weiterqualifiziert. Bereits seit einigen Jahren rekrutiert das Krankenhaus ausgebildete Fachkräfte aus dem Iran und von den Philippinen. Weiter setzt das Unternehmen konsequent auf die Weiterbildung von Hilfskräften. Neben dem Pflegebereich werden hier auch regelmäßig im Bereich der Hauswirtschaft Weiterbildungen realisiert. Für Christian Heitmann, Pflegedienstleiter, ist die Weiterbildung der eigenen Mitarbeitenden einer der entscheidenden Hebel bei der Fachkräftesicherung. Sie fördert nicht nur die vorhandenen Talente, sondern hält sie auch im Unternehmen. 

Die Gebr. Ostendorf Kunststoffe GmbH und das St. Marienhospital Vechta gGmbH zeigen eindrucksvoll, dass nachhaltige Fachkräftesicherung nur mit klaren Investitionen in Ausbildung, Weiterbildung und Integration gelingt. Dafür wurden sie im Rahmen einer kleinen Feierstunde von Tina Heliosch, Chefin der Agentur für Arbeit Vechta mit dem Titel „Fachkräftemacher“ ausgezeichnet. „Sie gehören zu den Unternehmen, die die Notwendigkeit der systematischen Weiterbildung zur aktiven Fachkräftesicherung erkannt haben und die Weiterbildung jeweils auf besondere Weise unterstützen“ sagte die Agentur-Chefin. Sie betonte vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und der Transformation auf dem Arbeitsmarkt den Stellenwert der systematischen Qualifizierung der Beschäftigten für die Arbeitsplätze von morgen in der Region. „Der Weg beginnt immer mit der Motivation und der Offenheit der Unternehmen sowie der Beschäftigten für das Thema Weiterbildung. Positive Beispiele wie diese laden hoffentlich noch mehr Unternehmen aus der Region ein, sich auf den Weg zu machen und auch das Thema Weiterbildung der eigenen Beschäftigten stärker bei der Fachkräftesicherung einzuplanen. Die Agentur für Arbeit bietet dabei viele Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten zu denen unser Arbeitgeber-Service informiert und berät.“ Beide Unternehmen hoben die unkomplizierte und gute Zusammenarbeit mit ihren Ansprechpersonen aus dem Arbeitgeber-Service hervor. Diese haben gezielt die passende Fördermöglichkeit parat gehabt. 

Hintergrund: 

Das Zertifikat „Fachkräftemacher“ wird seit 2023 von der Agentur für Arbeit Vechta im Rahmen der regionalen Kampagne „Weiterbildung bedeutet Zukunft“ zur Begleitung der Transformation auf dem Arbeitsmarkt an jeweils zwei Betriebe aus den Landkreisen Cloppenburg und Vechta vergeben. Die ausgezeichneten Unternehmen werden aus einer internen Vorschlagsliste des Arbeitgeber-Services der Agentur für Arbeit ausgewählt. Die Auszeichnung soll das Engagement der Unternehmen für besondere Weiterbildungsleistungen würdigen und gleichzeitig beispielgebend für andere sein.