Zahlen und Entwicklungen im Überblick
Von Oktober 2024 bis September 2025 wurden der Agentur für Arbeit Waiblingen 2657 Ausbildungsstellen gemeldet, 105 mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig suchten 2374 junge Menschen mit Unterstützung der Berufsberatung nach einem Ausbildungsplatz, das sind 92 weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Den Blick lediglich bis zu den Kreisgrenzen zu richten, greift laut der Leiterin der Waiblinger Agentur für Arbeit, Christine Käferle aber zu kurz. Erfahrungsgemäß greifen junge Ausbildungssuchende nicht nur auf das Angebot im Rems-Murr-Kreis zurück, sondern orientieren sich bei der Ausbildungssuche auch gerne in angrenzende Land- bzw. Stadtkreise. „Gerade in Stuttgart gibt es traditionell deutlich mehr gemeldete Ausbildungsstellen als Bewerber*innen“, führt Käferle aus und weiß, dass diese - auch aufgrund der guten Verkehrsanbindung - von Ausbildungssuchenden gerne genutzt werden.
Gemeldete Bewerber*innen und gemeldete Ausbildungsstellen im Rems-Murr-Kreis
Verbleib der gemeldeten Bewerber*innen
43 Prozent der bei der Agentur für Arbeit gemeldeten Jugendlichen nahmen zu Beginn des Ausbildungsjahres nach eigener Auskunft eine Ausbildung auf. 20 Prozent entschieden sich für einen weiteren Schulbesuch, ein Studium oder ein Praktikum. 183 junge Erwachsene (8%) nahmen anstelle einer Ausbildung eine Arbeit auf, weitere 72 Personen engagieren sich in gemeinnützigen, sozialen Diensten. 62 Jugendliche, die bei der Ausbildungssuche noch nicht erfolgreich waren, haben ein über die Agentur für Arbeit gefördertes Unterstützungsangebot angenommen, um so ihre Chancen für das nächste Ausbildungsjahr erheblich zu verbessern. Insgesamt 478 junge Menschen konnten zum 30.09. weder eine Ausbildung aufnehmen noch eine Alternative finden bzw. waren trotz mehrfacher Kontaktversuche bislang nicht erreichbar.
„Unsere Berufsberater*innen setzen die intensive Vermittlungsarbeit auch nach Beginn des Ausbildungsjahres fort“, betont Käferle. „Unser Ziel ist es, junge Menschen ohne gesicherte Perspektive zu motivieren, am Ziel einer Ausbildung festzuhalten – und sie auf diesem Weg eng zu begleiten. Niemand soll an der Schwelle zwischen Schule und Beruf verloren gehen. So werden wir dieses Jahr diejenigen, die bisher nicht reagiert haben, von denen wir also nicht wissen, ob sie etwas für sie Passendes gefunden haben oder ob sie noch auf der Suche sind, auch nach Beginn des Ausbildungsjahres kontaktieren. “
Offene Ausbildungsstellen und Unterstützungsangebote
Top-10-Berufe der gemeldeten Ausbildungsstellen
Bis Ende September blieben 326 gemeldete Ausbildungsstellen unbesetzt. „Der gemeinsame Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter unterstützt die Betriebe natürlich weiterhin aktiv bei der Besetzung der noch freien Ausbildungsstellen“, berichtet Käferle. Dabei werden gemeinsam Strategien entwickelt, um auch Jugendlichen, die auf den ersten Blick nicht alle Voraussetzungen erfüllen, eine faire Chance zu geben.
Intensiv beraten wird außerdem zu Förderangeboten wie Einstiegsqualifizierungen oder der Assistierten Ausbildung, die Jugendlichen und Unternehmen den Einstieg erleichtern.
Beliebte und alternative Ausbildungsberufe
Top-10-Berufe der gemeldeten Bewerber*innen
Viele Jugendliche haben ein klares Bild von ihrem Wunschberuf – häufig jedoch aus einem ziemlich begrenzten Spektrum bekannter Ausbildungsberufe. „Alternative Berufsbilder sind vielen jungen Menschen kaum bekannt“, beobachtet Käferle. Das spiegelt sich auch an den seit Jahren nahezu unveränderten Top-10-Ausbildungswünschen im Rems-Murr-Kreis wider. „Dabei gibt es zahlreiche spannende Berufsfelder mit hervorragenden Zukunftsperspektiven. Unsere Berufsberater*innen beraten daher gezielt über weniger bekannte Berufe und deren Anforderungen – auch mithilfe digitaler Angebote“, erklärt Käferle. Ein Beispiel ist die neue Plattform www.mein-BERUF.de, die Jugendlichen umfassende Orientierung im gesamten Berufswahlprozess bietet – von der ersten Idee bis zur erfolgreichen Bewerbung.
Jetzt noch aktiv werden – Chancen nutzen!
Auch wenn das Ausbildungsjahr bereits begonnen hat, ist es noch nicht zu spät: 326 Ausbildungsstellen waren zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres im Rems-Murr-Kreis noch unbesetzt, in der gesamten Region waren noch über 2100 freie Stellen gemeldet. „Unsere Berufsberater*innen geben nicht auf - sie begleiten Jugendliche auch über den Start Ausbildungsjahres hinaus“, betont Käferle. des setzen alles daran, dass niemand am Übergang von Schule in Beruf scheitert“, betont Käferle. „Wer bislang noch nichts gefunden hat, sollte sich jetzt schnell beraten lassen. Wir unterstützen individuell und praxisnah, damit niemand ohne Perspektive bleibt.“
Die Berufsberatung ist auf vielen Wegen erreichbar – im persönlichen Gespräch, in den Schulen, per Video oder telefonisch. Ein Termin bei der Berufsberatung kann telefonisch über die Hotline 0800 4 5555 00 oder online über www.mein-BERUF.de bzw. www.arbeitsagentur.de vereinbart werden.
Jugendliche, die ihre Stärken und Interessen besser kennenlernen möchten, können das Online-Tool „Check-U“ nutzen. Es hilft, passende Ausbildungsberufe oder Studienfelder zu entdecken. Weitere Informationen und Tools sind unter www.mein-BERUF.de zu finden.
Auch Betriebe sind aufgerufen, die Beratungsangebote der Agentur für Arbeit zu nutzen. „Wir unterstützen Unternehmen individuell dabei, ihre Ausbildungsstellen zu besetzen – und beraten zu Förder- und Unterstützungsangeboten“, so Käferle.
Der Arbeitgeber-Service der Agentur ist erreichbar unter 0800 4 5555 20 oder per Mail an Waiblingen.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de.
„Die Berufsberatung – sowohl vor als auch im Erwerbsleben – bleibt ein zentraler Schlüssel, um Fachkräftepotenziale zu erschließen, Übergänge zu sichern und jungen Menschen einen erfolgreichen Start in Ausbildung, Beruf oder Studium zu ermöglichen“, fasst Käferle zusammen.