Ausbildungsmarktbilanz 2024/2025

Ausbildungsmarkt in der Nordoberpfalz bleibt stabil: Mehr Bewerber, mehr Stellen – Fachkräftesicherung bleibt zentrale Herausforderung

14.11.2025 | Presseinfo Nr. 34

Ausbildungsmarktbilanz 2025

Das Ausbildungsjahr 2024/2025 im Bezirk der Agentur für Arbeit Weiden stand trotz konjunktureller Unsicherheiten unter positiven Vorzeichen: Sowohl die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber als auch die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen ist gestiegen.

„Diese Entwicklung zeigt, dass sich unser gemeinsames Engagement auszahlt. Schulen, Eltern, Arbeitsagentur, Jobcenter sowie Kammern und Betriebe ziehen an einem Strang – und das spüren wir auf dem Ausbildungsmarkt“, betont Bernhard Lang, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Weiden.

 

Mehr Bewerber – mehr Ausbildungsstellen

 

Die Agentur für Arbeit Weiden verzeichnet im Vergleich zum Vorjahr Zuwächse auf beiden Seiten: Insgesamt 1.289 Jugendliche waren als Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle oder ein duales Studium gemeldet – 37 Personen mehr als im vergangenen Beratungsjahr (+3 %).

Auch die Betriebe zeigten sich engagiert: Sie meldeten 2.774 Ausbildungs- und Duale Studienplätze, das sind 143 Stellen bzw. 5,4 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Damit bleibt der Ausbildungsmarkt im Bezirk Weiden (Stadt Weiden i.d.OPf., Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab und Landkreis Tirschenreuth) ein klassischer Bewerbermarkt, was bedeutet, dass auch dieses Jahr wieder viele Stellen – insbesondere in den Berufen Bäckerei- und Metzgereifachverkäufer/in, Fleischer/in, Kaufmann/-frau im Einzelhandel und Kaufmann/-frau für Büromanagement – unbesetzt bleiben bzw. immer noch Chancen für einen verspäteten Ausbildungsbeginn bieten.  Im Agenturbezirk Weiden betrifft das 553 Ausbildungs- und Duale Studienplätze.  Rein rechnerisch kommen auf 100 Ausbildungsstellen 47 Bewerberinnen und Bewerber.

„Gerade in den handwerklichen und dienstleistungsorientierten Berufen bleiben viele Stellen offen. Hier müssen wir weiter gezielt informieren und Jugendlichen die Chancen in diesen Berufe aufzeigen“, so Lang.

 

Passungsprobleme wachsen – Zuwanderung stabilisiert den Markt

 

Trotz steigender Zahlen bleibt die Passung zwischen Angebot und Nachfrage eine zentrale Herausforderung. Während in Bereichen wie Dienstleistungen oder Lager/Logistik viele Ausbildungsstellen unbesetzt bleiben, bevorzugen Jugendliche weiterhin kaufmännische und verwaltungsnahe Berufe.

 

Insgesamt haben 82 Prozent der Bewerberinnen und Bewerber die deutsche Staatsbürgerschaft. Positiv wirkt sich der wachsende Anteil ausländischer Bewerberinnen und Bewerber aus: rund 18 Prozent (228 Personen) der Ausbildungsinteressierten haben einen ausländischen Pass – ein Zuwachs von rund 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zum Vergleich: Der Anteil deutscher Bewerberinnen und Bewerber wuchs nur um 1,2 Prozent. Von den ausländischen Bewerbern verfügen 106 Personen über einen Fluchthintergrund – ein Plus von rund 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der hohe Stellenwert der Dualen Ausbildung trägt dazu bei, dass sich viele zugewanderte junge Menschen bewusst für diesen Weg entscheiden.

Die Agentur für Arbeit unterstützt Jugendliche und Betriebe durch individuelle Beratung, Sprachförderung und finanzielle Hilfen, um Ausbildung zu sichern und Startschwierigkeiten zu überwinden.

 

Strukturdaten im Überblick

 

Rund 63 Prozent der Jugendlichen sind männlich, etwa 37 Prozent weiblich. Fast die Hälfte aller gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber strebt mit einem Realschulabschluss eine Ausbildung an, 29 Prozent verfügen über einen Hauptschulabschluss, während 18 Prozent die Fach- oder Hochschulreife mitbringen. Mehr als 80 Prozent der Jugendlichen sind unter 20 Jahre alt, weitere 14 Prozent zwischen 20 und 25 Jahren. 

 

Top-10-Berufe und Trends

 

Bei den Bewerberinnen und Bewerbern stehen weiterhin kaufmännische Berufe an der Spitze. Beliebt sind zudem Ausbildungen als Kraftfahrzeugmechatroniker/in oder medizinische/r Fachangestellte/r.

Auf der anderen Seite bieten die Betriebe besonders viele Stellen im Einzelhandel, im Büromanagement, in Bäckereien und Metzgereien sowie zunehmend in der Metallverarbeitung und im Bauhandwerk an.

 

Besonders groß ist die Diskrepanz in den Waren- und Dienstleistungsberufen: Hier stehen 628 gemeldeten Ausbildungsstellen nur 111 Bewerberinnen und Bewerbern gegenüber.

 

„Gerade handwerkliche Berufe bieten auch in Zukunft gute Perspektiven“, betont Bernhard Lang. „Viele dieser Tätigkeiten lassen sich nicht durch künstliche Intelligenz ersetzen. Wer sich für eine Ausbildung im Handwerk entscheidet, trifft daher eine Entscheidung mit langfristiger Sicherheit.“

Im Vordergrund stehen dabei immer die individuellen Berufswünsche der jungen Menschen – die Berufsberatung unterstützt sie gemeinsam mit den Eltern dabei, diese zu verwirklichen oder passende Alternativen zu finden.

 

Top 10 Berufe

 

Top 10 Berufe Bewerber
Top 10 Berufe Bewerberinnen