Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember

„Teilhabe stärken: Menschen mit Behinderung gehören selbstverständlich zum Arbeitsmarkt“

27.11.2025 | Presseinfo Nr. 38

Zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember hebt die Agentur für Arbeit Weiden die Bedeutung von Inklusion und gleichberechtigter Teilhabe am Arbeitsmarkt hervor. Die häufigste Ursache einer Schwerbehinderung ist eine im Lebensverlauf erworbene Erkrankung (Quelle: Arbeitsmarktsituation schwerbehinderter Menschen 2024 herausgegeben von der BA). Da dies überwiegend ältere Menschen betrifft, wird die Zahl der schwerbehinderten Menschen aufgrund des demografischen Wandels weiter steigen. Berufserfahrene Menschen mit Behinderungen werden durch die berufliche Rehabilitation bei der Bundesagentur für Arbeit sowohl beim Verbleib im Beruf als auch beim Wiedereinstieg in den Beruf unterstützt. „Teilhabe ist kein Sonderthema, sondern ein wichtiger Grundpfeiler für einen funktionierenden Arbeitsmarkt“, sagt Bernhard Lang, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Weiden. „Menschen mit Behinderung bringen wie alle anderen Menschen Erfahrung, Kompetenzen und Motivation mit – sie gehören selbstverständlich dazu.“

Beschäftigung schwerbehinderter Menschen nimmt weiter zu

Die Zahl schwerbehinderter Beschäftigter im Agenturbezirk Weiden hat sich in den vergangenen Jahren positiv entwickelt. Nach dem Anzeigeverfahren gemäß SGB IX waren 2023 rund 3.000 schwerbehinderte oder ihnen gleichgestellte Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. 2019 lag der Wert noch bei rund 2.800. Damit zählt diese Gruppe – neben ausländischen Beschäftigten – aktuell zu den wenigen Personengruppen, deren Beschäftigung im Agenturbezirk weiter steigt.

Schwerbehinderte Menschen sind in nahezu allen Branchen tätig, besonders häufig im Verarbeitenden Gewerbe, in der öffentlichen Verwaltung sowie im Gesundheitswesen und im Handel.

Rund 600 schwerbehinderte Menschen arbeitslos – Mehrheit älter als 55 Jahre

Im Oktober 2025 waren im Agenturbezirk Weiden rund 600 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet, ein Anstieg von 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Altersstruktur zeigt einen deutlichen Schwerpunkt: 63 Prozent der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen sind 55 Jahre oder älter, 35 Prozent gehören zur Gruppe der 25- bis unter 55-Jährigen und 2 Prozent sind jünger als 25 Jahre.

93 Prozent der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen haben die deutsche Staatsangehörigkeit, 7 Prozent sind ausländische Staatsbürger.

Auffällig ist die qualifikationsbezogene Struktur dieser Gruppe: 59 Prozent verfügen über eine abgeschlossene betriebliche oder schulische Berufsausbildung, 2 Prozent über einen akademischen Abschluss; 39 Prozent haben keinen formalen Berufsabschluss.

Trotz dieser Voraussetzungen gelingt schwerbehinderten Arbeitslosen der Wiedereinstieg in den ersten Arbeitsmarkt nachweislich seltener als nicht-schwerbehinderten Arbeitslosen. Dies belegt der Bericht zur Arbeitsmarktsituation schwerbehinderter Menschen 2024 (herausgegeben von der BA), der zeigt, dass gesundheitliche Einschränkungen bei Bewerbungsverfahren häufig zusätzliche Herausforderungen mit sich bringen.

Berufliche Rehabilitation unterstützt in allen Lebenslagen

Um Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen den Zugang zu Ausbildung und Beschäftigung zu ermöglichen, bietet die Agentur für Arbeit ein breites Spektrum an Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben. Dazu gehören individuelle Fördermöglichkeiten nach der Schule, technische Hilfen am Arbeitsplatz, Unterstützung bei beruflicher Neuorientierung sowie Qualifizierungen, wenn der bisherige Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausgeübt werden kann.

„Wir begleiten die Menschen individuell und arbeiten gemeinsam an Lösungen“, betont Bernhard Lang. „Wenn Barrieren abgebaut werden – in Betrieben wie in Köpfen –, profitieren sowohl die Betroffenen als auch unsere regionale Wirtschaft.“

Betriebe profitieren von Beratung und Förderung

Arbeitgeber, die Menschen mit Behinderung einstellen oder ausbilden möchten, werden durch die Agentur für Arbeit umfassend unterstützt. Möglich sind unter anderem finanzielle Hilfen bei einer Probebeschäftigung, erweiterte Eingliederungszuschüsse sowie Zuschüsse zur Ausbildungsvergütung oder zum Arbeitsentgelt während Qualifizierungsphasen. Diese Förderungen erleichtern nicht nur den Einstieg, sondern tragen zu einer langfristigen und erfolgreichen Beschäftigung bei.

Menschen mit Behinderung auf dem Ausbildungsmarkt

Auch auf dem Ausbildungsmarkt spielt Teilhabe eine wichtige Rolle. Von rund 1.300 Bewerberinnen und Bewerbern im Ausbildungsjahr entfielen knapp 30 Personen (2,2 Prozent) auf Menschen mit einer Behinderung nach § 19 SGB III, darunter 13 schwerbehinderte Jugendliche. Die Agentur für Arbeit begleitet diese jungen Menschen eng, sowohl durch gezielte Beratung als auch durch spezielle Förderangebote.

„Inklusion bringt weiter“ – bundesweite Aktionswoche

Unter dem Motto „Inklusion bringt weiter“ beteiligen sich Agenturen für Arbeit und Jobcenter bundesweit an der diesjährigen Aktionswoche der Menschen mit Behinderungen. Mit Informationsangeboten für Betroffene, Betriebe und Netzwerkpartner soll das Bewusstsein für die Potenziale von Menschen mit Behinderungen gestärkt und ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt weiter verbessert werden.