Der Arbeitsmarkt im Landkreis Tirschenreuth im März 2025

Arbeitsmarkt im Landkreis Tirschenreuth: Saisonale Erholung, aber langfristige Herausforderungen

28.03.2025 | Presseinfo Nr. 7

Im März 2025 zeigte sich der Arbeitsmarkt im Landkreis Tirschenreuth saisonal bedingt leicht erholt. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen sank auf 1.809 – das sind 91 weniger als im Februar (minus 4,8 Prozent), aber 233 mehr als vor einem Jahr (plus 14 Prozent). Die Arbeitslosenquote lag bei 4,4 Prozent und damit 0,5 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.

 

Wiedereinstellungen stützen den Arbeitsmarkt – langfristige Risiken bleiben

 

Der Rückgang der Arbeitslosigkeit im März ist vor allem auf saisonale Wiedereinstellungen zurückzuführen. „Viele Beschäftigte im Bau- und Baunebengewerbe, der Land- und Forstwirtschaft sowie im Garten- und Landschaftsbau kehren nach der Winterpause in ihre Betriebe zurück“, erläutert Thomas Franz, Geschäftsstellenleiter der Agentur für Arbeit Tirschenreuth.

 

Dennoch mahnt er zur Vorsicht: „Trotz der positiven Entwicklung bleibt die Situation angespannt. Der Fachkräftemangel sowie globale Unsicherheiten, wie der anhaltende Krieg in der Ukraine, werden den Arbeitsmarkt weiterhin beeinflussen.“ Um Unternehmen bei der Personalplanung zu unterstützen, bietet der Arbeitgeber-Service individuelle Arbeitsmarktberatungen an. „Betriebe sollten nicht zögern und sich noch heute unter 0800 4 5555 20 oder direkt von ihrem persönlichen Ansprechpartner im Arbeitgeber-Service beraten lassen“, so Franz.

 

Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Personengruppen

 

Die Arbeitslosigkeit entwickelte sich in nahezu allen Personengruppen positiv. So waren im März 616 ältere Arbeitnehmer von Arbeitslosigkeit betroffen. Auch die Zahl der arbeitslosen Frauen ging leicht zurück, sodass im vergangenen Monat 716 Frauen auf der Suche nach einer neuen Stelle waren. Unter den jungen Erwachsenen unter 25 Jahren waren 187 Menschen arbeitslos gemeldet.

 

Bei Menschen mit ausländischer Herkunft waren im März 520 Personen ohne Beschäftigung. Dies entspricht zwar einem Rückgang gegenüber dem Vormonat um 10 Prozent, jedoch zeigt der Vergleich mit dem Vorjahr einen Anstieg von 31,3 Prozent. „Hier wird deutlich, dass sich die Insolvenz der Ziegler-Gruppe auch in der Statistik niederschlägt. Vor allem der Anteil an ehemals beschäftigten tschechischen Arbeitnehmern, die kurzzeitig arbeitslos waren und nun als arbeitssuchend gemeldet sind, schlägt sich erkennbar nieder“, erklärt Franz.

 

Insgesamt konnten im vergangenen Monat 449 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, während sich gleichzeitig 377 Personen neu oder erneut arbeitslos meldeten.

 

Entwicklung in den Rechtskreisen

 

Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 1.069 Personen (64 Personen weniger als im Vormonat, aber 208 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 740 Arbeitslose registriert (27 Personen weniger als im Vormonat, aber 15 Personen mehr als im Vorjahr). Knapp 41 Prozent aller Arbeitslosen bezogen Bürgergeld.

 

Gemeldete Stellen im Landkreis Tirschenreuth

 

131 Stellen wurden im März neu gemeldet (65 weniger als im Vormonat, aber 24 mehr als vor einem Jahr). Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, Verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe, Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz, Gesundheits- und Sozialwesen, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen. Aktuell befanden sich damit 928 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur.

 

Ausbildung bleibt Schlüsselthema – Jetzt Ausbildungsplätze für 2026 melden!

 

Auch auf dem Ausbildungsmarkt zeigt sich ein reger Wettbewerb um die passenden Nachwuchskräfte. „Viele Jugendliche nutzen bereits das Halbjahreszeugnis, um sich für das nächste Ausbildungsjahr 2026 zu bewerben. Auch dienen gemeldete Ausbildungsstellen mit Praktikumsangebot als Anregung, in den anstehenden Ferienzeiten Schnupperpraktika zu vereinbaren, um das Ausbildungsziel zu festigen. Deshalb ist es wichtig, dass Betriebe ihre Ausbildungsplätze frühzeitig melden und neben dem aktuellen Ausbildungsbeginn auch das kommende Jahr in den Blick nehmen“, betont Thomas Franz.

 

Aktuell sind für das laufende Jahr 2025 noch zahlreiche Ausbildungsplätze verfügbar. Seit Beginn des Berichtsjahres im Oktober 2024 wurden insgesamt 821 Ausbildungsangebote gemeldet, während 336 junge Menschen aktiv auf der Suche nach einer Lehrstelle waren. Franz hebt hervor, dass die Chancen für Jugendliche aller Schulabschlüsse, eine passende Ausbildung zu finden, weiterhin sehr gut stehen: Im Landkreis Tirschenreuth gibt es derzeit über 400 offene Ausbildungsstellen für das aktuelle Ausbildungsjahr. Für 2026 wurden bereits über 550 Ausbildungsplätze gemeldet – ein klares Zeichen, dass Unternehmen frühzeitig auf Nachwuchsgewinnung setzen.

 

Mit dem Start der Bewerbungsphase im Frühjahr ruft Franz die Betriebe dazu auf, jungen Menschen eine faire Chance zu geben: „Auch Bewerberinnen und Bewerber mit schwächeren Noten verdienen die Möglichkeit, sich in einem Vorstellungsgespräch oder Praktikum zu beweisen. Die Möglichkeiten einer Einstiegsqualifizierung (EQ) sind hier oftmals zudem nicht bekannt – gerne informieren wir hierzu. Ich appelliere an alle Unternehmen, ihre Ausbildungsstellen für 2026 frühzeitig an unseren Arbeitgeber-Service zu melden. So können wir gemeinsam die Fachkräfte von morgen sichern.“