Nach rund vier Monaten Weiterbildung können sich elf Beschäftigte der Halter CNC Automation zertifizierte „Lean Master“ nennen. Online und in Teilzeit haben sie Wissen und Kenntnisse rund um die Verbesserung von Arbeitsprozessen und Schnittstellen sowie den effizienten Umgang mit Ressourcen erworben. Diese werden künftig dem Unternehmen, das Roboter für die CNC-Automatisierung bei Kunden rund um den Globus herstellt, zu Gute kommen. Davon ist Geschäftsführer Guido Leeflang überzeugt: „Unser Ziel war es, die Zusammenarbeit von Montage, Engineering, Vertrieb und Service zu verbessern und insgesamt die Qualität auf ein höheres Niveau zu heben. Dabei hilft uns diese Methode.“ Ein Pluspunkt für ihn: Nicht nur die Maßnahmekosten wurden von der Agentur für Arbeit komplett übernommen, sondern es gab zusätzlich einen Zuschuss zum Arbeitsentgelt für die Ausfallzeit im Betrieb während der Fortbildung.
Teilgenommen haben hauptsächlich Mitarbeiter aus der Produktion, aber auch aus Konstruktion und Verwaltung. „Alle haben die Teilnahme an der Qualifizierung sehr ernst genommen und waren froh, dabei zu sein. Man sieht bereits, dass das Erlernte erfolgreich angewandt wird. Grundsätzlich ist Lean Management für alle Bereiche geeignet. Daher sollen in einem nächsten Schritt möglichst unsere Ingenieure teilnehmen, weil dies eine weitere Schnittstelle ist“, erläutert Operations Manager Swen Goetsch-Uhlen. Für ihn ist kontinuierliche Weiterbildung im Unternehmen – für alle Bereiche und alle Altersgruppen – eine Selbstverständlichkeit. Genutzt wurde dafür eine Phase der ruhigeren Auftragslage.
Optimal, findet Dominik Blechschmidt, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Wesel: „Das Qualifizierungschancengesetz wurde vor einigen Jahren mit dem Ziel eingeführt, Unternehmen jeder Größe bei der Weiterbildung der Belegschaft zu unterstützen, um mit dem technologischen Wandel und der Digitalisierung Schritt zu halten. Zudem sollte man sich auf die demografischen Auswirkungen vorbereiten. Dazu kann man gezielt ruhige Zeiten oder sogar die Kurzarbeit nutzen.“ Dabei werden die Unternehmen nicht alleine gelassen. Bei dem Issumer Unternehmen kümmerte sich Ina-Marie Carreira vom Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur Kleve um die Begleitung bei der Beantragung und Abwicklung der Weiterbildung.
Die Weiterbildung selbst übernahm der Bildungsträger Q-Learning. Hier begleitete Trainerin Cindy Heinzemann die Beschäftigten intensiv, unter anderem im Rahmen wöchentlicher Sprechstunden per Video. „Unsere Lehrgangsform des flexiblen E-Learnings bot den Teilnehmern von Halter CNC die nötigen Freiräume, das Lernen in der Gruppe individuell zu gestalten und mit den weiterhin anfallenden beruflichen Tätigkeiten in Einklang zu bringen. In den Vorgesprächen wurde die Eignung der Teilnehmer, speziell im Bereich der Mathekenntnisse, überprüft. Bei den Zwischenprüfungen konnten wir sehen, dass die Teilnehmer im Lernplan waren und alles gut verlief“, erklärt Mathias Fürst, Geschäftsführer von Q-Learning. Vor den Abschlussprüfungen fand zudem ein eintägiger Workshop vor Ort statt, um die Optimierungspunkte in der Montage praktisch kennenzulernen. Gelernt wurde während der gesamten Online-Schulung in zwei Gruppen im Betrieb, was nicht nur flexibel war, sondern auch den Mitarbeitern entgegenkam, denn die Qualifizierung war anspruchsvoll, wie Wali Noorzad berichtet: „Manche Themen waren schwierig, zum Beispiel Berechnungen und Formeln.“ „Gut war, dass man vieles mit Kollegen diskutieren konnte“, fand Mark Liedigk. Vom Nutzen der Qualifizierung ist auch Georg Zerres überzeugt: „In den letzten 30 Jahren hat sich viel verändert – man lernt immer dazu.“ Dieses neu erworbene Wissen können jetzt alle gemeinsam anwenden.
Weitere Informationen zu den verschiedenen Möglichkeiten der Beschäftigtenförderung gibt es beim Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Kleve unter 0800 45555 20 (Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr) oder per E-Mail an .
