Weltfrauentag am 8. März

Frauen auf dem Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Würzburg: Mehr Teilzeit, mehr Ausländerinnen

11.03.2025 | Presseinfo Nr. 14

Die aktuellen Zahlen zum jährlichen Weltfrauentag am 8. März zeigen: Im Agenturbezirk Würzburg (umfasst die Stadt Würzburg sowie die Landkreise Kitzingen, Main-Spessart und Würzburg) sind derzeit 105.500 Frauen und115.000 Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt.  Während 55 Prozent der Frauen in Teilzeit arbeiten, tun dies nur 14 Prozent der Männer. Deutlich ist auch der Unterschied der Menschen, die ausschließlich geringfügig beschäftigt sind – hier stehen über 15 Prozent Frauen knapp 10 Prozent Männern gegenüber. 

Frauen stehen deutlich häufiger als Männer vor der Herausforderung, neben der Arbeitssuche allein für die Erziehung eines oder mehrerer Kinder verantwortlich zu sein. Unter den Arbeitslosen waren zuletzt 11 Prozent weibliche Alleinerziehende, aber weniger als ein Prozent männliche.

Beschäftigungszuwächse bei ausländischen Frauen und Teilzeit 

Die noch immer stabile Beschäftigungslage im Agenturbezirk beruht hauptsächlich auf ausländischen Staatsangehörigen und mehr Teilzeit. Die Beschäftigung von ausländischen Frauen erhöhte sich von Juni 2023 auf Juni 2024 um fast 6 Prozent auf 10.900. Der Anteil von Frauen mit ausländischem Pass an allen weiblichen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten ist in den zurückliegenden Jahren kontinuierlich gewachsen und beträgt inzwischen über zehn Prozent. Der Rückgang um 750 vollzeitbeschäftigter Frauen wurde durch den Zuwachs an weiblicher Teilzeitbeschäftigung um 860 mehr als kompensiert.

Die Beschäftigungsquote, also der Anteil der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen im Alter von 15 bis zur Regelaltersgrenze, liegt mit 62 Prozent nach wie vor unter der Quote der Männer mit 68 Prozent. Gegenüber 2023 hat sich die Quote bei den Frauen jedoch um einen halben Prozentpunkte erhöht, bei den Männern war in gleicher Höhe ein Rückgang zu verzeichnen. 

Nachholbedarf bei der Entlohnung von Frauen

Obwohl bei den Frauen und Männern keine größeren Abweichungen bei den Bildungsabschlüssen existieren, gibt es weiterhin eine Lohnlücke zwischen den Geschlechtern. Das durchschnittliche Bruttoarbeitsentgelt von sozialversicherungspflichtig vollzeitbeschäftigten Frauen lag 2023 mit 3.343 Euro im Monat nach wie vor unter dem der Männer mit 3.927 Euro. Frauen sind weiterhin eher vertreten in Berufen mit geringerer Bezahlung, in personenbezogenen und kaufmännischen Dienstleistungsberufen, während Männer eher in Produktionsberufen und MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu finden sind. Somit lassen sich Lohnunterschiede nicht nur durch die höhere Teilzeitquote, sondern auch durch geringere Gehälter in den Berufen, in denen besonders viele Frauen arbeiten, erklären. Zwar haben Männer durch die verstärkte Tätigkeit im derzeit von der Konjunktur geschwächten Verarbeitenden Gewerbe ein höheres Risiko, ihre Beschäftigung zu verlieren und arbeitslos zu werden. Sie haben aber auch bessere Chancen, ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Beschäftigung wieder zu überwinden.