Der Arbeits- und Ausbildungsmarkt im April

Essener Arbeitsmarkt stabil, aber ohne Frühjahrsbelebung

30.04.2024 | Presseinfo Nr. 14

Eckwerte des Arbeitsmarktes

  • Arbeitslosenzahl: 32.491
  • Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich: +5 oder 0,0%
  • Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +650 oder +2,0%
  • Arbeitslosenquote (gegenüber Vormonat):  10,8% (unverändert)
  • Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen - SGB III: 2,4% (Vorjahr: 2,1%)
  • Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen - SGB II: 8,2% (Vorjahr: 8,1%)

Essener Arbeitsmarkt stabil, aber ohne Frühjahrsbelebung

„Aktuell bewegt sich wenig auf dem Essener Arbeitsmarkt. Die schwächelnde Konjunktur hinterlässt Spuren“, berichtet Andrea Demler, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Essen, zu den neuesten Statistikdaten. „Der Arbeitsmarkt im April zeigt sich stabil, aber die Frühjahrsbelebung lässt auf sich warten. Bei der Arbeitslosenquote liegen wir unverändert bei 10,8 Prozent. Derzeit sind 32.491 Essenerinnen und Essener ohne Job. Wenngleich sich auch die Essener Unternehmen zurückhalten mit der Meldung neuer Stellen und der Stellenbestand unter Vorjahresniveau liegt, bleibt der Bedarf an Arbeitskräften hoch. Insbesondere ausgebildete Fachkräfte sind weiterhin stark nachgefragt. Gegen den Fachkräfteengpass müssen wir regional mit allen Partnern am Arbeitsmarkt die vorhandenen Potenziale nutzen – das war auch Konsens bei der Essener Arbeitsmarkt- und Fachkräftekonferenz, die Ende April zum zweiten Mal stattgefunden hat. Das heißt einerseits: Wir wissen, wer regional Arbeitskräfte abgibt und möchten diese Menschen möglichst „Job to Job“ vermitteln, damit Arbeitslosigkeit gar nicht erst entsteht. Und wir müssen diejenigen weiterbilden, die nicht oder nicht ausreichend für die heutigen Job-Anforderungen qualifiziert sind. Andererseits hat die Konferenz das Thema Migration stark in den Blick genommen. Aus gutem Grund, wenn wir uns bewusst machen, dass das Beschäftigungswachstum im vergangenen Jahr ausschließlich auf nichtdeutsche Gruppen zurückzuführen ist. Es lohnt sich also, alle Kräfte zu bündeln und gezielt in Menschen mit Fluchthintergrund zu investieren. Unsere Aktivitäten und Events im Rahmen des Job-Turbo gemeinsam mit dem JobCenter Essen zeigen eindrücklich, dass die geflüchteten Menschen motiviert sind, auf dem hiesigen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen und die Chancen nutzen, die wir – Unternehmen, Arbeitsagentur/JobCenter und Bildungsanbieter – ihnen bieten. 

Arbeitslosigkeit

Im April waren in Essen 32.491 Personen arbeitslos gemeldet, 5 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote liegt unverändert bei 10,8 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat hat die statistische Arbeitslosigkeit in Essen um 650 Personen zugenommen (+2,0 %).

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Agentur für Arbeit) ist die Zahl arbeitsloser Menschen gegenüber dem Vormonat um 21 auf 7.275 Menschen gesunken (-0,3 %). Das waren 806 mehr als im April vergangenen Jahres (+12,5 %).

Entwicklung in der Grundsicherung

Im JobCenter Essen wurden im aktuellen Monat 25.216 Arbeitslose gezählt, 26 mehr als im März (+0,1 %). Gegenüber dem Vorjahresmonat hat die Zahl der Arbeitslosen um 156 Personen abgenommen (-0,6 %).

Langzeitarbeitslosigkeit

Mit aktuell 13.858 Personen hat die Zahl derjenigen, die bereits ein Jahr oder länger bei der Arbeitsagentur oder dem JobCenter arbeitslos gemeldet sind, gegenüber März um 51 Personen abgenommen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergibt sich ein Anstieg von 420 Frauen und Männern.

Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit

Im April waren in Essen 3.024 junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet, 27 mehr als im März und 130 mehr als vor einem Jahr (+4,5 %). Mit 2.347 Personen entfällt das Gros auf das JobCenter (31 mehr zum Vormonat und 58 mehr zum Vorjahresmonat). 677 junge Frauen und Männer wurden von der Agentur für Arbeit betreut, 4 weniger als im März und 72 mehr als im Vorjahresmonat.

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung[1] lag im April bei 45.545 Personen. Das waren 276 Personen weniger als im März (-0,6 %) und 185 mehr als vor einem Jahr (+0,4 %). Die Unterbeschäftigungsquote beträgt 14,6 Prozent. Im Rechtskreis SGB III hat die Unterbeschäftigung gegenüber dem Vorjahr um 764 auf 8.830 Personen zugenommen (+9,5 %). Die Unterbeschäftigung im Rechtskreis SGB II lag mit 36.715 Personen um 579 Personen oder -1,6 Prozent unter dem Wert von vor einem Jahr.

Arbeitskräftenachfrage

Essener Unternehmen meldeten dem Arbeitgeber-Service insgesamt 670 Arbeitsstellen, 8 weniger als im Vormonat und 235 weniger als im Vorjahr. Im Bestand befanden sich zum Stichtag insgesamt 3.517 freie Stellen, 145 weniger als im Vormonat (-4,0 %) und 729 weniger als im Vorjahresmonat (-17,2 %).

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Eckwerte des Ausbildungsmarktes

  • Gemeldete Bewerber/innen (gegenüber Vorjahr): 3.044 (+6,4%)
  • Gemeldete Ausbildungsstellen (gegenüber Vorjahr): 2.601 (-3,2%)
  • Unversorgte Jugendliche (gegenüber Vorjahr): 1.429 (+11,6%)
  • Unbesetzte Ausbildungsstellen (gegenüber Vorjahr): 1.480 (+8,7%)
  • Ausbildungsstellen je Bewerber/in (gegenüber Vorjahr): 0,85 (0,94)
  • Unbesetzte Ausbildungsstellen je Bewerber/in (gegenüber Vorjahr): 1,04 (1,06)

 

Ausbildungssuchende haben sehr gute Chancen!

„Gegenüber dem Vorjahr haben sich erfreulicherweise wieder mehr Jugendliche gemeldet, die sich für einen Ausbildungsplatz interessieren. Jetzt sind allerdings die Unternehmen gefragt, die sich leider zurückhalten und weniger Ausbildungsstellen anbieten. Sorgt für eure dringend benötigten Nachwuchskräfte und bildet mehr aus!“, appelliert Andrea Demler, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Essen, und richtet sich auch an die Jugendlichen: „Nutzt alle Gelegenheiten, um in die Berufspraxis hineinzuschnuppern, informiert und orientiert euch. Wir unterstützen euch dabei. Auch wenn Eltern selbstverständlich wichtige Ratgeber sind: Näher am Puls der Zeit, was zukunftsträchtige und neue Berufszweige angeht, sind unsere Expertinnen und Experten in der Berufsberatung. Holt euch daher bitte diesen wertvollen Input!“

 

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2023 meldeten sich 3.044 Bewerberinnen und Bewerber für Berufsausbildungsstellen, das waren 183 oder 6,4 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Im gleichen Zeitraum wurden 2.601 freie Ausbildungsstellen zur Verfügung gestellt, 87 weniger als im Vorjahreszeitraum (-3,2 Prozent). 

 

Zum Stichtag Ende April 2024 waren noch 1.429 Bewerberinnen und Bewerber unversorgt, 149 mehr als im Vorjahresmonat (+11,6 %). Dem stehen noch 1.480 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber, 118 mehr als im Vorjahresmonat (+8,7%).

 

Unbesetzte Ausbildungsstellen gibt es noch in allen Branchen. Die TOP 10 der freien Stellen beinhaltet diese Berufe – Anzahl in Klammern:

  • Kaufmann/-frau im Einzelhandel (139)
  • Verkäufer/in (119)
  • Verwaltungsfachangestellte/r - Kommunalverwaltung (98)
  • Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r (86)
  • Kaufmann/-frau - Büromanagement (75)
  • Handelsfachwirt/in - Ausbildung (68)
  • Medizinische/r Fachangestellte/r (55)
  • Kaufmann/-frau - Groß/Außenhandelsmanagement (33)
  • Elektroniker/in - Energie-/Gebäudetechnik (30)
  • Fachinformatiker/in Systemintegration (26)

 

Online die eigenen Stärken checken oder sich über Berufe informieren?

 

[1] Die Unterbeschäftigung beschreibt das Volumen der Arbeitslosigkeit einschließlich der Personen, die zum Beispiel wegen der Teilnahme an Qualifizierungs-, Trainings- oder Beschäftigungsmaßnahmen, wegen Krankheit oder vorruhestandsähnlicher Regelungen nicht als arbeitslos gezählt werden.