Durch das Freiwillige Soziale Jahr zu einem neuen Beruf

Steven macht eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger in der Lebenshilfe in Bruchsal. In seinem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) ist ihm bewusst geworden, dass der soziale Bereich genau das Richtige für ihn ist.

Steven macht eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger

Steven unterhält sich mit einem Bewohner. Er findet tröstende Worte für den Mann, der wegen seiner kranken Mutter nun doch nicht übers Wochenende nach Hause kann. Das Richtige zu sagen, fällt Steven mittlerweile nicht mehr schwer. Seit fast 2 Jahren kennt er die Menschen im Wohnheim in Bruchsal. Zwischen den Mitarbeitern der Einrichtung und den Bewohnern herrscht ein fast freundschaftliches Verhältnis. „Wir reden viel miteinander. Dabei geht es oft um Alltägliches. Manche Bewohner reden mit uns aber auch über ihr Leben. Das ist natürlich sehr persönlich und schafft ein enges Verhältnis.“

Über Umwege zur Ausbildung

Eigentlich wollte Steven in einem Büro arbeiten. Er hatte bereits seine Ausbildung zum Fachangestellten für Bürokommunikation in der Tasche. Danach hat er noch die kaufmännische Fachhochschulreife angehängt. „Ich wollte mich weiterbilden.“ Aber nach dieser Zeit fand er keine geeignete Stelle in diesem Bereich. „Ich wollte aber auf keinen Fall untätig sein! Für mich war klar, dass ich jetzt eine Alternative finden muss.“

Durch den Termin beim Berufsberater der Agentur für Arbeit kam er darauf, sich über andere Berufsbereiche zu informieren. „Meine Tante lebt in einem Wohnheim der Lebenshilfe. Bei einem meiner Besuche habe ich beschlossen, ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der Lebenshilfe zu machen.“ Zu diesem Zeitpunkt war ihm noch nicht klar, dass diese Entscheidung seinen beruflichen Weg beeinflussen wird. Denn nach diesem Jahr stand für ihn fest, dass er in der Lebenshilfe bleiben möchte. Er begann eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger.

Was ihm am meisten Freude an seiner Arbeit macht? Das sind die gemeinsamen Freizeitaktivitäten mit den Heimbewohnern. „Manchmal gehen wir spazieren und etwas in der Stadt einkaufen.“ Doch es kommt auch vor, dass Steven mit einigen Bewohnern ins Stadion geht und sich ein Fußballspiel anschaut. „Das macht natürlich allen Beteiligten Spaß!“

Engagement, Geduld und Einfühlungsvermögen

Stevens Arbeitstag beginnt früh um halb sechs. Da die Bewohner bis zum Nachmittag in den Werkstätten arbeiten, erledigt er nach dem Frühstück noch Büroarbeiten und geht anschließend nach Hause. Sein Arbeitstag beginnt dann wieder um 15 Uhr. Um 21 Uhr hat er Feierabend. „Die Arbeitszeiten waren am Anfang gewöhnungsbedürftig“ erzählt er.

Während des FSJ hat Steven gelernt, sich in andere Menschen hineinzuversetzen und ohne Vorbehalte mit Menschen, die eine Behinderung haben, umzugehen. Dabei haben ihm auch die Bewohner selbst geholfen. „Sie haben keinerlei Vorurteile und akzeptieren dich so, wie du bist.“ Er hat auch erfahren, wie wichtig Geduld ist. „Wir unterstützen die Menschen in ihrem Alltag – aber wir nehmen ihnen nicht alles ab“, stellt Steven fest.

Das hat Steven weitergebracht: